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Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Titel: Ein Maerchenprinz aus dem Orient
Autoren: Barbara McMahon
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rasch den Kopf weg, und sie war nicht sicher, ob sie sich das verärgerte Aufblitzen in seinen Augen nur eingebildet hatte.
    â€žJa, es war ein angenehmer Tag“, meinte er schließlich, und er ist noch nicht zu Ende.“
    â€žUnd ich habe immer noch kein Kleid“, stellte sie sarkastisch fest.
    â€žDu wirst eines bei unserer Rückkehr ins Hotel vorfinden.“
    Sie ließ den Blick in die Ferne schweifen. „Das muss schön sein.“
    â€žWas?“
    â€žWenn eine Handbewegung genügt, und sämtliche Wünsche werden erfüllt. Du lebst wie im Märchen, Rashid.“
    Er sah sie lange an. „Da irrst du dich. Du siehst nur das Oberflächliche. Ich lebe vielleicht in einer weitaus luxuriöseren Umgebung als der Großteil der Bevölkerung, erfahre aber Kummer und Enttäuschungen wie alle anderen Menschen auch.“
    â€žZum Beispiel?“
    Er zögerte, trank einen Schluck und stellte das Glas wieder ab.
    â€žMit Anfang zwanzig dachte ich, ich wäre verliebt. Marguerite war schön, geistreich und wir hatten viele Gemeinsamkeiten und großen Spaß miteinander. Ich habe dir ja schon einmal erzählt, dass mein Vater sie mit Geld dazu gebracht hat, mich zu verlassen. Damals habe ich gelernt, dass Liebe nur eine Illusion ist. Man kann sich nicht darauf verlassen.“
    â€žFalsch. Du hast sie geliebt, sie dich aber nicht. Daraus kann man nicht ableiten, dass es keine echten Gefühle gibt. Es hat sicher wehgetan, als sie gegangen ist. Ich glaube aber nicht, dass man nur einmal lieben kann. Wir haben die Freiheit, uns in die richtige oder in die falsche Person zu vergucken.“
    â€žUnd woran erkannt man, dass es die richtige ist?“
    Sie zuckte die Schultern. „Man weiß es einfach.“ Sie jedenfalls wusste, dass Rashid für sie der Mann war. Wenn er doch nur ebenso für sie empfinden würde.
    â€žBist du nie verliebt gewesen?“, fragte er.
    â€žNur einmal. Für mich war es der Richtige“, antwortete sie langsam.
    â€žWar?“
    â€žEr erwidert meine Gefühle nicht“, gestand sie, den Blick auf ihr Glas gerichtet. „Trotzdem möchte ich keinen Moment unseres Zusammenseins missen. Ich werde immer an die glücklichen Augenblicke mit ihm denken. Vielleicht treffe ich irgendwann wieder einen Mann, mit dem ich so etwas noch einmal erleben kann.“
    Nach langem Schweigen meinte er: „Ich wünsche es dir.“
    Sie nickte und blinzelte die Tränen weg. Sie hatte die Wahrheit gesagt. Sie liebte Rashid und ersehnte sich nichts mehr, als bis ans Ende ihrer Tage mit ihm vereint zu sei. Da es aber nicht sein konnte, hoffte sie einfach, irgendwann einen anderen Partner zu finden, mit dem es ihr gelang. Auch wenn sie sich nicht vorzustellen vermochte, dass es jemals wieder so sein würde wie mit Rashid.
    Wie versprochen, fand Bethanne bei ihrer Rückkehr ins Hotel ein traumhaftes weißes, mit feinen Goldfäden durchwirktes Kleid vor, außerdem eine goldene Halskette und goldfarbene Ballerinas. Sie fühlte sich wie eine Prinzessin darin. Entschlossen hob sie das Kinn. Sie würde das Beste aus diesem Abend machen.
    Der Rahmen der Veranstaltung überraschte Bethanne. Sie hatte erwartet, höchstens ein oder zwei andere Paare zu treffen, es waren jedoch mindestens dreißig erschienen. Bedienstete servierten lautlos die verschienen Gänge und sorgten dafür, dass alles reibungslos ablief.
    Da Bethanne kein Arabisch sprach, hatte Rashid sie aufgefordert, sich neben ihn zu setzen. Sie beobachtete jedoch, dass die anderen Paare sich verteilten, um mit anderen Gästen zu reden.
    â€žDu musst nicht alles für mich übersetzen“, sagte sie, weil Rashid sie in jedes Gespräch mit einzubeziehen versuchte.
    â€žDu sollst doch nicht zur Außenseiterin werden.“
    Sie warf ihm einen verzweifelten Blick zu. „Rashid, ich gehöre doch sowieso nicht dazu. Es genügt mir völlig, mir das köstliche Essen auf der Zunge zergehen zu lassen und die anderen Frauen in ihren fantastischen Roben zu bewundern. Ich erwarte nicht, mich mit jemandem anzufreunden. Amüsier du dich einfach. Mir fehlt es an nichts.“
    Scheich al Benqura hatte sie sich völlig anders vorgestellt. Er machte auf sie nicht den Eindruck eines Ölmagnaten, sondern wirkte wie ein bekümmerter älterer Herr, der von seinem einzigen Kind tief enttäuscht worden war. Auch seine Frau sah
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