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Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Titel: Ein Maerchenprinz aus dem Orient
Autoren: Barbara McMahon
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etwas von dem, was gesprochen wurde.
    Sie erblickte Rashid, sobald er durch die Drehtür kam. Er ging direkt zum Lift. Sie überlegte, ob sie ihn rufen oder ihn zuerst seine Aktentasche nach oben bringen lassen sollte. In diesem Augenblick wandte er sich um, entdeckte sie und steuerte auf sie zu.
    â€žHast du den Vertrag unterschrieben?“, erkundigte sie sich, als er vor ihr stand.
    â€žJa.“ Seinem zufriedenen Gesichtsausdruck entnahm sie, dass alles gut gegangen war.
    â€žDas freut mich für dich.“
    Sein Blick ließ sie nicht los, und für einen Moment trat alles andere in den Hintergrund. Es gab für Bethanne nur noch Rashid. Doch dann kehrte sie wieder in die Wirklichkeit zurück und sah schnell zu Boden.
    â€žDu willst sicher deine Aktentasche in deine Suite bringen. Ich warte hier.“
    â€žIch kann das durch jemand anders machen lassen“, sagte er und beauftragte den Empfangschef damit. „Bist du soweit?“, fragte er dann Bethanne und bot ihr seinen Arm an, was sie überraschte, denn es war ja nicht mehr notwendig, das verliebte Paar zu spielen.
    â€žJa.“
    Sie blickte an ihrer Uniform hinab und schüttelte langsam den Kopf. „Ich bin aber eigentlich dafür nicht richtig gekleidet“, meinte sie.
    â€žDu siehst so, wie du bist, gut aus. Al Benqura hat uns übrigens für heute Abend zum Essen eingeladen. Ich habe ihm gesagt, dass ich dich erst fragen möchte, ob es dir recht ist.“
    â€žWillst du es denn?“, fragte sie überrascht.
    â€žEs wäre eine nette Geste. Wenn du es nicht willst, sage ich ab.“
    â€žIch habe nichts Passendes zum Anziehen dabei.“
    Er lachte ein wenig anzüglich. „Typisch Frau.“
    Bethanne schaute ihn forschend an. „Ist mir vielleicht etwas entgangen? Vor Kurzem warst du noch stinkwütend, und jetzt kehrst du plötzlich den Gentleman heraus. Was ist los?“
    Er antwortete erst, als sie im Fond der Limousine saßen.
    â€žEs tut mir leid, dass ich das Ganze zu weit getrieben habe“, erwiderte er rätselhaft. „Du hast deine Rolle gut gespielt. Mehr durfte ich nicht erwarten. Heute besichtigen wir also Marrakesch, und morgen fliegen wir nach Quishari zurück, und dann kannst du wieder nach Hause reisen.“
    Bethanne wünschte sich jedoch mehr. Er sollte sie nicht einfach gehen lassen. Sie wollte von ihm hören, dass er sie liebe und ihr vertraue. Dass dieser Ausflug nur eine Belohnung für ihren Einsatz war, dämpfte ihre Freude gewaltig.
    Rashid befahl dem Fahrer, quer durch die Stadt zu fahren, und wies Bethanne auf die verschiedenen Sehenswürdigkeiten hin. Dabei erzählte er ihr von seinem früheren Besuch in Marrakesch.
    In einem Hotel, in dessen oberster Etage sich ein Gourmet-Restaurant befand, nahmen sie das Mittagessen ein. Danach besichtigten sie die von Mauern umgebene Altstadt, die Medina. In der Menschenmenge, die sich durch die engen Gassen der überdachten Souks drängte, nahm Rashid Bethanne bei der Hand. Sie sog den angenehmen Duft der Gewürze ein, bewunderte die orientalischen Teppiche, ließ die Hand über die Ballen mit Seide und Leinen gleiten. Alle Bazare, in denen dasselbe verkauft wurde, lagen dicht beieinander. Die Läden der Juweliere waren um einen besonderen Hof angeordnet. Dort fand man alles, was man sich nur denken konnte. Doch wann immer Rashid sie aufforderte, sich etwas zu kaufen, schüttelte Bethanne nur lächelnd den Kopf.
    Am späten Nachmittag erreichten sie den großen Platz, die Jemaa el Fna.
    â€žDas hier ist angeblich der größte Marktplatz von ganz Nordafrika“, erklärte Rashid.
    Hingerissen blieb Bethanne stehen und betrachtete die zahlreichen bunten Stände, an denen frisch gepresster Orangensaft, Wasser, Lebensmittel und Blumen angeboten wurden. Akrobaten vollführten auf bunten Matten atemberaubende Kunststücke, Schlangenbeschwörer versetzten die Zuschauer mit ihren Kobras in Staunen. Bethanne und Rashid schlenderten durch die Menge und ließen sich schließlich in einer weniger lauten Gasse in einem Straßencafé nieder. Nachdem sie ihre Getränke bestellt hatten, saßen sie eine Weile in freundschaftlichem Schweigen nebeneinander.
    â€žDanke“, sagte sie nach einer Weile.
    â€žWofür?“
    â€žFür diesen Tag.“
    Einen Moment befürchtete sie, ihre Bemerkung habe die Stimmung zerstört. Doch Rashid drehte
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