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Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Titel: Ein Maerchenprinz aus dem Orient
Autoren: Barbara McMahon
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glücklich?“
    Die ältere Frau sah sie lange an. Dann blickte sie aufs Meer hinaus. „Ich werde zufrieden sein. Denn nur das will ich.“
    Es lag Bethanne auf der Zunge, Rashids Mutter zu fragen, ob sie ihren Mann vermisse und ihn je geliebt habe? Aus der Ehe waren zwei außergewöhnliche Söhne hervorgegangen. Hätte sie lieber eine Tochter gehabt? Wünschte sie sich Enkelkinder?
    Bethanne hatte immer geglaubt, sie wolle nie heiraten. Doch sie hatte sich etwas vorgemacht. Wenn Rashid um ihre Hand anhalten würde, würde sie, ohne zu zögern, Ja sagen. Die Welt war nicht mehr dieselbe, seit sie sich in ihn verliebt hatte. Auch wenn es kein Happy End gab.
    â€žMutter, einer unserer Gäste verabschiedet sich“, sagte in diesem Moment Rashid von der Tür her.
    Shahara al Harum schenkte Bethanne ein höfliches Lächeln. „Falls wir uns nicht mehr sehen, wünsche ich Ihnen einen guten Heimflug.“
    â€žAuf Wiedersehen, Hoheit“, erwiderte Bethanne.
    Rashid trat auf die Terrasse hinaus. „Können wir ebenfalls nach Hause fahren?“, fragte er Bethanne.
    â€žJederzeit. Deine Mutter kann es kaum erwarten, und ich bin froh, wenn das ganze Theater vorbei ist. Hätte es doch nie stattgefunden.“
    â€žDie Vergangenheit lässt sich nicht ändern“, sagte Rashid.
    Die Zukunft schon. Doch sie wollte sich keine falschen Hoffnungen machen.
    Am nächsten Morgen traf Bethanne vor dem Scheich am Flughafen ein. Sie erledigte die Formalitäten, inspizierte den Jet und verstaute gerade ihr Gepäck, als Teaz einen kleinen Koffer für Rashid in die Maschine brachte und dann wieder wegfuhr. Rashid selbst erschien mit einer Aktentasche unter dem Arm, nahm auf dem Sofa Platz und vertiefte sich in seine Unterlagen.
    â€žDie Wetteraussichten sind gut für die ganze Strecke“, erklärte sie. „Wir machen eine Zwischenlandung in Kairo und tanken dort auf.“
    Er nickte. Bethanne ging ins Cockpit, und kurz darauf hoben sie ab. Sie betrachtete die unter ihr vorbeiziehende Landschaft. Irgendwo dort unten befand sich auch die Oase, wo ihr Vater begraben lag. Sie würde nicht nach Hause fliegen, ohne ihr zuvor einen Besuch abgestattet zu haben. Vielleicht konnte sie Khalid bitten, von Hasid eine genauere Ortsangabe einzuholen. Wenn sie ihn wissen ließ, dass sie danach abreiste, würde er ihr vielleicht sogar den Gefallen tun.
    Die Stunden verstrichen, und die Gegend änderte sich. Hügel und Täler wichen Bergen. Dann breitete sich das Mittelmeer blau schimmernd unter ihnen aus.
    Am späten Nachmittag landeten sie schließlich in Marrakesch.
    Ein langer Tag lag hinter ihnen. Diesmal hatte sich bei Bethanne das ihr so vertraute Glücksgefühl beim Fliegen nicht eingestellt. Stattdessen hatte sie mit dem Schicksal gehadert. Auch hatte sie sich im Cockpit ungewohnt einsam gefühlt, denn Rashid war in der Kabine geblieben. Selbst in Kairo hatte er die Maschine nicht verlassen. Dabei hatte Bethanne gehofft, sie könnten zu einem Waffenstillstand kommen. Doch offensichtlich lag ihm nichts daran.
    Den Anweisungen des Towers folgend, lenkte sie den Jet vor eine Halle am Rand des riesigen Flughafens und brachte ihn dort zum Stehen. Dann lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück und schloss kurz die Augen. Sie war müde. Nicht nur wegen des langen Flugs. Die emotionale Achterbahnfahrt der vergangenen Tage machte sich nun bemerkbar.
    Unter Aufbietung ihrer letzten Kräfte ging sie die Checkliste durch, unterschrieb sie und ließ das Klemmbrett auf dem Copilotensitz liegen. Dann öffnete sie die Tür und trat zur Seite, um Rashid aussteigen zu lassen.
    Mit der Aktentasche in der Hand ging er die Gangway hinab. Eine Limousine mit Chauffeur erwartete ihn dort bereits. Bethanne fragte sich, wie seinen Leuten jedes Mal das perfekte Timing gelang. Sie wusste, wie effizient sie arbeiteten, aber das grenzte schon fast an Zauberei.
    Der Fahrer hielt Rashid den Wagenschlag auf, dann holte er den Koffer des Scheichs aus dem Flugzeug, nickte Bethanne kurz zu, sagte aber nichts. Wenig später steuerte er die Limousine vom Flughafen.
    Hätte ich den Mund gehalten und Rashid nicht meine Gefühle gestanden, dann säße ich jetzt neben ihm, dachte Bethanne traurig. Sie würde den Mann kennenlernen, dessen Tochter beinahe einen Skandal ausgelöst hätte. Doch hier, wo keiner aus seinem Land ihn beobachtete, musste Rashid
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