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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe
Autoren: Deb Marlowe
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habn? Denkt er, Sie habn jemand wehgetan?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Er denkt, ich würde ihm später irgendwann wehtun.“
    Der Junge stieß einen merkwürdigen Laut aus und fuhr fort, den Inhalt der Reisekiste zu sortieren. Chloe sah seinem kleinen Gesicht an, dass er angestrengt nachdachte. Braedon hatte ihn tief verletzt, und verständlicherweise war Rob jetzt vorsichtig. Trotzdem musste es eine Möglichkeit geben, ihm zu helfen. „Wohin willst du?“, fragte sie besorgt.
    „Keine Ahnung. Aber ich werd schon was findn.“
    „Mir geht es ähnlich. Ich bin mir auch noch nicht ganz sicher, was ich tun werde.“ Sie trat ans Fenster und starrte auf die Straße hinunter. „Vielleicht suche ich mir ein Häuschen am Strand. Ich habe mir schon immer gewünscht, in der Nähe des Meers zu wohnen.“ Geduldig wartete sie auf Robs Reaktion. Tatsächlich fiel diese so aus, wie sie gehofft hatte.
    „Ich hab das Meer schon mal gesehn. Meine Ma hat mich mitgenommen.“
    „Hat es dir gefallen?“ Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter. „Weißt du, ich liebe das Meer. Jeden Tag werde ich an den Strand gehen und den Wellen zusehen. Ich werde lange Spaziergänge in der Sonne machen und spüren, wie der Wind an meinen Haaren zerrt. Ich werde Steine ins Wasser werfen und am Strand nach Muscheln suchen. Und manchmal werde ich mich in den Sand setzen, die Augen schließen und dem Meer zuhören.“ Sie seufzte auf, als sie sich daran erinnerte, wie klein sie sich stets gefühlt hatte, wenn sie die Wellen beobachtete. Und wie wundervoll es gewesen war, sich eins zu fühlen mit dem majestätischen Meer.
    Rob schwieg.
    Nach einer Weile wandte Chloe sich um und betrachtete das Hündchen, das sich am Fußende des Betts zusammengerollt hatte. Die Idee, die ihr vorhin gekommen war, hatte sich rasch in ein festes Ziel verwandelt. Ja, ihr Herz hing bereits daran. „Schade“, meinte sie, „dass du mich nicht begleiten kannst. Ich bin sicher, dass Fitz das Meer auch mögen würde. Bestimmt wäre er begeistert davon, Möwen jagen zu dürfen – selbst wenn er nie eine erwischen würde.“
    „Hm …“, murmelte Rob. „Schade …“
    „Es sei denn …“, sie schaute ihn an, als sei ihr die Idee gerade erst gekommen. „Vielleicht könntet ihr beide mich ja begleiten. Ich würde mich darüber freuen. Und Fitz hätte die Gelegenheit, sich am Strand richtig auszutoben.“
    Rob runzelte die Stirn, ging zum Bett, setzte sich neben den kleinen Spaniel und streichelte ihn.
    „Oh, ich verstehe schon“, meinte Chloe bedauernd. „Ihr habt andere Pläne.“
    „Also … Nein. Ich mein, es is nix Wichtiges. Vielleicht könntn wir wirklich mitkommen. Fitz hat noch nie ’ne Möwe gejagt.“ Der Junge senkte den Kopf. „Wenn es Ihnen nix ausmacht, uns mitzunehm …“
    „Es macht mir überhaupt nichts aus. Im Gegenteil. Ich reise nicht gern allein. Ein junger Mann und ein Hund als Begleitung … Das wäre schön.“ Langsam ging sie auf Rob und Fitz zu. „Warum sollten wir nicht zusammen fortgehen? Lord Marland braucht uns anscheinend nicht. Und du bist ein feiner Kerl.“ Sie lächelte ihn an. „Wir kennen uns zwar noch nicht lange, aber ich bin sicher, dass wir uns gut verstehen werden. Wir werden viel Spaß miteinander haben. Und Geld habe ich auch genug.“
    Robs Miene drückte Hoffnung aus. „Sie nehm uns wirklich mit?“ In seiner Stimme klang noch ein wenig Angst mit. „Gehn wir noch heute Nacht fort?“
    Chloe unterdrückte ein Seufzen. Sie wollte nicht sofort aufbrechen. Eine leise Stimme in ihr sagte immer wieder: Bleib noch ein wenig und kämpfe um dein Glück. Vielleicht würde es ihr ja gelingen, Braedon davon zu überzeugen, dass Liebe und Freude und die Bereitschaft, das eigene Leben mit einem anderen Menschen zu teilen, jede mögliche Verletzung und jeden möglichen Schmerz wettmachen konnten.
    Aber dann fielen ihr wieder seine leeren Augen ein. Wann immer er in den letzten Tagen mit ihr zusammen gewesen war, war es ihm weniger um sie als um Skandas Speer gegangen. Er sehnte sich nach der Einsamkeit, die die Waffe symbolisierte, und nicht nach menschlicher Nähe und Liebe.
    „Wir verlassen Marland House noch heute Nacht“, erklärte sie. „Sobald du deine Sachen zusammengepackt hast, kannst du mich auf mein Zimmer begleiten. Ich werde Lady Ashton einen Brief schreiben und dann alles für unsere Reise vorbereiten. Wenn ich fertig bin, brechen wir auf.“
    „Oh nein, so schnell geht das nicht“, sagte
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