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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit
Autoren: MARGARET MOORE
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ein guter und ehrbarer Mann, Adelaide. Er hat mir und Keldra das Leben gerettet, und er hat mich auch tatkräftig dabei unterstützt, das Königreich vor einer Rebellion zu bewahren. Ich werde das alles später noch erklären. Im Augenblick benötigt er Gillians Kenntnisse.“
    „Natürlich“, erwiderte Gillian und nickte knapp, und ohne weitere Worte zu verlieren, liefen sie und Lizette den Männern hinterher, die Finn ins Gasthaus trugen.
    Mit besorgter Miene blickte Adelaide zwischen ihrem Ehemann und dessen Bruder hin und her. „Sie weiß es noch nicht, oder?“
    „Nein, ich glaube nicht“, antwortete Armand ernst.
    Als Finn die Augen aufschlug, sah er als Erstes Lizettes lächelndes Gesicht. Sie betrachtete ihn glücklich und hielt seine Hand fest. Hinter ihr befand sich eine Lehmwand mit einem kleinen Fenster, dessen Läden geöffnet waren, sodass Finn hinaus in den Sonnenuntergang schauen konnte.
    „Wir sind hier in einem Zimmer eines Gasthauses, nicht weit entfernt von Castle de Werre. Ryder ist unten im Schankraum, er ist wohlauf. Gillian passt auf ihn auf. Garreth und Keldra sind ebenfalls hier, außerdem meine Schwestern mit ihren Ehemännern. Was Wimarc angeht, so sitzt er in seinem eigenen Verlies in einer Zelle und wartet auf das Urteil des Königs.“
    Finn versuchte sich aufzurichten und stellte erfreut fest, dass das Pochen in seinem Kopf aufgehört hatte. Sein Bein schmerzte zwar immer noch, doch es war auszuhalten. Lizette nahm das Tuch von einem kleinen Tablett auf dem Nachttisch, darauf lag frisches Brot, Käse und ein Apfel. „Gillian sagt, du sollst zunächst nur kleine Portionen essen, bis sich dein Magen wieder an Nahrung gewöhnt hat.“
    „Hat Adelaide mich auch gesehen?“
    „Ja, das hat sie. Alle waren sehr interessiert daran, deinen wirklichen Namen zu erfahren.“
    Das wunderte ihn nicht. „Lizette, da ist etwas, das …“
    „Er ist wach, richtig?“
    Adelaide und Gillian waren in der Tür erschienen; ihre Ehemänner spähten ihnen über die Schultern.
    Die beiden Paare warteten gar nicht erst auf eine Antwort, sondern drängten sich in das kleine Zimmer. Armand und Bayard mussten wegen der niedrigen Decke den Kopf einziehen.
    Auch wenn Finn ihnen allen für ihre Hilfe unendlich dankbar war, wünschte er, sie hätten ihn noch etwas länger mit Lizette allein gelassen. Aber wenn er sein Geständnis vor Publikum ablegen musste, dann sollte es eben so sein. Außerdem betraf seine Lüge die Familie von Armand und Bayard, also war es durchaus passend, dass sie anwesend waren.
    Armand und Bayard musterten ihn eindringlich, da sie zweifellos nach vertrauten Zügen in seinem Gesicht suchten.
    Doch es war Lizette, die er anschaute, und zu ihr sprach er auch, als er zu seinem Geständnis ansetzte. „Lizette, ich habe in meinem Leben viele Lügen erzählt. Für die wenigsten davon schäme ich mich, weil ich log, um zu überleben. Aber für eine Lüge schäme ich mich – so sehr sogar, dass ich nicht wollte, dass du davon erfährst. Doch ich möchte nicht, dass zwischen uns eine Lüge steht.“ Er blickte in ihre fragenden, liebevollen Augen. „Ich sagte Armand und deiner Schwester, ich sei der uneheliche Bruder von Armand und Bayard, aber das bin ich nicht. Ich bin in keiner Weise mit ihnen verwandt.“
    Armand drückte seinen Rücken durch und vergaß dabei die niedrige Decke, an der er sich mit einem dumpfen Knall den Schädel stieß. „Das war eine Lüge ?“
    „Ja, es war eine Lüge“, bestätigte Finn. Er war erleichtert, dass er es ausgesprochen hatte. Für eine noch größere Erleichterung sorgte aber Lizette, die weiter seine Hand hielt und ihn unverändert liebevoll ansah.
    „Ich bin mir sicher, du hattest einen guten Grund dafür“, meinte sie.
    Er errötete und schüttelte bedauernd den Kopf. „Nein, ich tat es aus Wut.“
    „Dann war das gar nicht Eure Mutter, die zu unserer Burg kam und meinem Vater erzählte, der Junge an ihrer Seite sei sein Sohn?“, hakte Armand nach.
    „Das war sehr wohl meine Mutter, und ich war auch der Junge“, antwortete Finn. „Aber sie hat gelogen, weil sie von Eurem Vater Geld haben wollte. Sie beide waren einmal zusammen gewesen, und wir drohten zu verhungern. Ich habe keine Ahnung, wer mein Vater ist, und sie ebenso wenig, aber ich bin mir sicher, es war nicht Raymond de Boisbaston. Ich wurde ein Jahr vor ihrem ersten Zusammentreffen mit Eurem Vater geboren, der auch nicht Ryders Vater ist. Der kam lange nach deren Liaison zur
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