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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer
Autoren: Michelle Celmer
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hinnehmen. „Sprich nicht so, Vater.“
    „Mach dir keine Sorgen. Mein Körper will vielleicht aufgeben, aber nicht ich. Trotzdem musst du meine Pflichten so lange übernehmen, bis ich wieder gesund bin. Du musst mit den Premierministern beider Länder neue Handelsvereinbarungen ausarbeiten.“
    „Ja, ich weiß.“
    „Und gewöhn dich bloß nicht zu sehr an den Thron.“
    „Keine Sorge.“
    „Warum rufst du nicht auch die anderen rein?“, fragte sein Vater und machte damit klar, dass alles zwischen ihnen gesagt war, was gesagt werden musste.
    „Klar.“ Er stand auf, um zur Tür zu gehen, aber der König rief ihn noch einmal zurück. „Ach ja, macht Datt eigentlich Fortschritte wegen dieser E-Mails, und gibt es was Neues von den Ostfeldern?“, erkundigte er sich.
    Chris war so verblüfft, dass es ihm die Sprache verschlug. Er und seine Geschwister hatten versucht, die Angelegenheit geheim zu halten, aber anscheinend hatte es eine undichte Stelle gegeben.
    „Ich schätze es, dass du mich schonen wolltest, mein Sohn, aber noch bin ich derjenige, der das Land regiert. Von nun an hältst du mich auf dem Laufenden“, stellte sein Vater klar.
    Drei Uhr morgens kehrten Melissa, Chris, Anne, Louisa und Aaron zum Schloss zurück. Die Königin hatte darauf bestanden, im Krankenhaus bei ihrem Mann zu bleiben. Sie hatte zwar nicht gesagt, dass sie es tat, falls das Schlimmste eintreten sollte, aber sie alle dachten es. Der König würde erst aus dem Gröbsten heraus sein, wenn die Herzpumpe eingesetzt worden wäre, und selbst dann stand seine Gesundheit auf Messers Schneide.
    Melissa versuchte, es nicht als schlechtes Omen zu sehen, dass ihr Schwiegervater ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag so schwer erkrankt war. Kaum hatte sie das gedacht, fühlte sie sich auch schon schuldig. Wie konnte sie das nur denken?
    Obwohl es keiner offen ausgesprochen hatte, wurde Melissa das Gefühl nicht los, dass Chris’ Geschwister sie im Krankenhaus nicht dabeihaben wollten. Vielleicht machten sie die Aufregung über die Hochzeit für den Herzinfarkt ihres Vaters verantwortlich.
    Natürlich konnte auch ihre eigene Unsicherheit schuld daran sein, dass sie glaubte, Chris’ Geschwister hätten etwas gegen sie. Wahrscheinlich waren sie einfach nur besorgt und hatten noch keine Gelegenheit gehabt, darüber nachzudenken, wie sie mit ihrer neuen Schwägerin umgehen sollten. Bestimmt ging es nicht um sie oder die Hochzeit. Melissa war fest entschlossen, alles zu tun, was nötig war, um es Chris und seiner Familie einfacher zu machen. Allerdings hatte sie panische Angst vor dem Gedanken, dass der König sterben und sie Königin werden könnte.
    Sie zogen sich für die Nacht um und gingen in das Bett, das sie von nun an miteinander teilten. Sie nahm an, dass sie sofort schlafen würden, denn es war ein anstrengender Tag für sie beide gewesen. Aber Chris zog Melissa an sich und begann sie zu küssen. Erst langsam, dann immer leidenschaftlicher. Er ließ die Hände unter ihr Nachthemd gleiten.
    „Wir müssen es nicht tun“, flüsterte sie, weil sie nicht wollte, dass er sich in ihrer Hochzeitsnacht dazu verpflichtet fühlte.
    Er zog ihr das Hemd über den Kopf und ließ es auf den Boden fallen, wobei er voller Lust und Verlangen den Blick über ihren Körper schweifen ließ. „Ich möchte es aber.“
    „Ich auch“, gestand sie.
    „Du hast gesagt, dass es günstig ist im Moment. Vielleicht hat diese Nacht dann wenigstens etwas Gutes zur Folge.“
    Sie versuchte, sich durch seine Worte nicht verletzt zu fühlen, denn sie war sicher, dass er es nicht so gemeint hatte, wie es klang: dass ihre Hochzeit nichts Gutes gewesen war. Oder dass er nur mit ihr schlafen wollte, damit sie schwanger wurde. Er war aufgeregt und erschöpft und konnte vermutlich nicht mehr klar denken. Sie beschloss, nicht weiter darüber nachzugrübeln, sondern zog ihn an sich, um ihn zu küssen. Seitdem sie das erste Mal miteinander im Bett gewesen waren, hatten sie fantastischen Sex gehabt, heiß und voller Verlangen und Intensität. In dieser Nacht war aber alles anders, denn seine Berührungen waren so zärtlich und seine Küsse so süß, dass Melissa beinah geweint hätte. Konnte man eine Hochzeitsnacht schöner verbringen, als ein neues Leben zu schaffen?
    Danach schmiegte sie sich eng an ihn, schloss die Augen und atmete tief den Duft seiner Haut ein. Niemals hatte sie sich einem Mann, überhaupt einem Menschen, so nah gefühlt. Sie wusste mit aller Sicherheit,
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