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Ein königlicher Skandal

Ein königlicher Skandal

Titel: Ein königlicher Skandal
Autoren: ROBYN DONALD
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Falls sich mein Cousin Max meldet, wovon ich zwar nicht ausgehe, aber falls er anruft, soll er es auf dem Handy versuchen.“
    Kate versprach, es auszurichten, und half Rosa beim Packen.
    Vier Stunden später fand Rosa sich in einem herrlichen Cottage auf der Südinsel wieder. Ein Bodyguard hatte sie aus dem Haus und ins Flugzeug gebracht. Der Mann war mittleren Alters, tüchtig und freundlich. Er erklärte ihr alle Maßnahmen, die zu ihrem Schutz getroffen worden waren.
    Er hatte an alles gedacht und war sogar im Labor gewesen, um ihr Arbeit zu besorgen. Damit konnte Rosa sich hier beschäftigen, statt zu grübeln.
    „Vielen Dank für alles“, sagte sie und bemühte sich um einen normalen Tonfall.
    Der Mann lächelte. „Man hat mir gesagt, dass Sie eigentlich keinen Leibwächter wollten und lieber wie bisher weiterleben würden.“
    Dass ihr Großvater sie so gut kannte, überraschte sie. Anscheinend dachte er trotz allem an sie.
    Die folgenden zwei Wochen verbrachte Rosa ungestört in dem Cottage. Isabella schickte ihr oft E-Mails, ihre Brüder auch. Über die Vorgänge auf San Rinaldi berichteten sie allerdings nur wenig.
    In den Zeitungen wurde viel über die Thronfolge auf San Rinaldi spekuliert. Seltsamerweise fiel in keinem der Artikel der Name Adam Ryder. Und niemand wusste, wo Max steckte.
    Kate rief täglich an. Auch bei ihr hatte Max sich nicht gemeldet.
    Der Frühling in den Bergen war wunderschön. Das Ehepaar, das sich um das Cottage kümmerte, fand Rosa reizend. Die beiden bewiesen ein echtes Talent dafür, sie mit interessanten Geschichten und Aktivitäten zu beschäftigen. Rosa bemühte sich aufrichtig, es zu genießen.
    Wenn sie nicht arbeitete oder Berichte über die Entwicklungen auf San Rinaldi verfolgte, machte sie lange Spaziergänge. Dabei nahm sie oft einen anhänglichen schwarzweißen Hirtenhund mit, der die Landschaft genauso zu lieben schien wie sie.
    Dennoch sehnte Rosa sich verzweifelt nach Max. Dabei war das unsinnig. Von Anfang an hatte sie gewusst, dass es für sie und Max kein Happy End geben konnte. Dieses Wissen vertrieb jedoch nicht die schmerzliche Leere, die Rosas Alltag bestimmte und sie nachts quälte.
    Verbissen widmete sie sich ihrer Arbeit und nahm den Laptop sogar oft mit nach draußen. Rosa verbrachte Stunden an der frischen Luft, wenn sie sich an den Tisch neben dem Pool setzte, um zu arbeiten. Manchmal beobachtete sie auch einfach nur die Schafe auf einer nicht weit entfernten Wiese.
    Eines Nachmittags durchbrachen die Geräusche eines näherkommenden Hubschraubers die Stille. Nervös stand Rosa auf und beobachtete, wie der Helikopter hinter den Bäumen landete, die das Haus schützten.
    War das ein Bote des Königs, der sie nach San Rinaldi und in den Palast holte? Oder hatte jemand anderes den Weg zu ihr gefunden? Rosa wagte kaum zu hoffen, dass Max zu ihr gereist war.
    Aufgewühlt hastete sie ins Haus und in ihr Schlafzimmer. Eilig zog Rosa sich um. Was auch auf sie zukommen mochte, sie wollte zumindest gut gekleidet sein.
    Als es an der Tür ihrer Luxussuite klopfte, trug Rosa eine weiße Bluse, eine Leinenhose und Sandalen. Um nicht allzu blass zu wirken, hatte sie Make-up aufgelegt.
    „Herein“, sagte sie zittrig. Weil das niemand durch die Tür hindurch gehört haben konnte, räusperte Rosa sich und wiederholte die Aufforderung.
    Sobald die Tür offen war, rang Rosa nach Atem. Vor ihr stand Max.
    In einem ersten Impuls wollte sie auf ihn zulaufen und ihn umarmen. Stattdessen blieb sie jedoch stehen und betrachtete ihn aufmerksam.
    „Rosa“, sagte er leise, während er sie ebenfalls eingehend musterte.
    „Hat er eine Ahnung, wie grausam es ist, ausgerechnet dich zu mir zu schicken?“
    Max begriff sofort, was sie meinte. „Dein Großvater hat mich nicht hergeschickt“, erwiderte er, trat ein und schloss hinter sich die Tür.
    Erstaunt sah sie ihn an. „Dann ist es grausam von dir, einfach zu mir zu kommen“, flüsterte sie.
    „Der Albtraum ist für uns beide zu Ende, Rosa“, erklärte er seufzend. Max bemühte sich, seinen Zorn auf den alten Mann nicht zu zeigen. Nur weil König Giorgio so starrsinnig war, hatte Rosa durch die Hölle gehen müssen.
    „Wir sind frei“, fügte er triumphierend hinzu und lächelte, als sie ihn nur fassungslos anblickte.
    „Ich … verstehe nicht …“
    „Wir können tun und lassen, was wir wollen, Rosa! Ich bin kein Thronanwärter mehr und du auch nicht.“
    Rosa traute ihren Ohren kaum. „Wer ist es dann?“,
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