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Ein königlicher Skandal

Ein königlicher Skandal

Titel: Ein königlicher Skandal
Autoren: ROBYN DONALD
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verglichen. Der Mann hat festgestellt, dass mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dieser Weinbauern und nicht der König Ihr Großvater ist.“
    Bevor Rosa die volle Bedeutung seiner Worte begriff, hörte sie eine Stimme am anderen Ende der Leitung. In kurzen Worten erklärte Rosa dem Polizisten, was vor sich ging. Der diensthabende Beamte versprach, sofort jemanden zur Villa zu schicken.
    Max schwieg und ließ sich nicht anmerken, was er dachte.
    „Hören Sie“, drängte der Reporter nervös und blickte von Max zu Rosa. „Prinzessin, sagen Sie ihm, dass er sich hier nicht so aufspielen kann.“
    „Sie sind auf ein Privatgrundstück eingedrungen“, erwiderte sie verächtlich und hoffte, dass er ihr die Angst nicht anmerkte. „Das steht unter Strafe. Außerdem bin ich Zeugin Ihres Erpressungsversuchs geworden.“
    „Ich habe niemanden erpresst!“, rief er und zeigte auf Max. „Er weiß genau Bescheid. Fragen Sie ihn, warum er und dieser alte Mann einen DNA-Test haben machen lassen, bevor er hergekommen ist! Na los, fragen Sie ihn!“
    „Sie widern mich an“, entgegnete sie.
    „Er weiß, dass er kein Fierezza ist.“ Der Reporter grinste. „Schon gut, spielt keine Rolle. Die Ergebnisse liegen in meinem Büro in London.“
    Rosa bemühte sich, ihr Entsetzen zu verbergen. Aus Angst, etwas preiszugeben, traute sie sich nicht, Max anzusehen.
    Der Reporter war noch nicht fertig mit seinen Ausführungen. „Er will Ihnen die Königswürde streitig machen. Damit er die Thronfolge antreten kann, belügt er Sie und bringt Sie dazu, sich in ihn zu verlieben.“
    „Haben Sie jemals daran gedacht, Romane zu schreiben?“, fragte sie eisig.
    Wieder rieb er sich das Kinn, das bestimmt sehr wehtat. „Sie haben mich angegriffen“, sagte er wütend zu Max. „Ist es auf San Rinaldi nicht verboten, dass falsche Prinzen auf Pressemitglieder einprügeln? Sie können mich nicht ins Gefängnis stecken. Ich habe ein Recht darauf, die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen.“
    „Sie haben mit der Wahrheit doch gar nichts am Hut“, hielt Max ihm verächtlich vor. „Erpressung und unerlaubtes Betreten von Privatbesitz sind verboten. Das Gericht wird über Ihr Schicksal entscheiden.“ Das Geräusch eines Automotors näherte sich. „Ach, da kommt die Polizei ja schon.“
    Nachdem er sich hastig umgesehen hatte, wollte der Reporter zum Strand fliehen. Nach zwei Schritten brachte Max ihn zu Fall. Die Kamera flog in hohem Bogen durch die Luft.
    „Mistkerl!“, schrie der Mann und wollte nach der Kamera greifen.
    Max störte sich nicht an den Beschimpfungen, zog den Mann auf die Beine und hielt ihn fest.
    Erleichtert seufzte Rosa auf, als zwei Polizisten erschienen. Der eine führte den Reporter ab, während der andere sich die Ereignisse von Max schildern ließ. Nach zehn Minuten fuhr der Polizeiwagen los.
    „Damit wäre der Kerl für ein oder zwei Tage ausgeschaltet“, sagte Max verärgert. „Zum Schweigen bringen wir ihn auf diese Weise aber nicht. Wenn er die Wahrheit gesagt hat, was ich befürchte, wird seine Zeitung die Geschichte in aller Welt verbreiten. Das wird vermutlich die größte Story der letzten Jahre. Ich muss den König davon unterrichten, und du musst noch heute San Rinaldi verlassen.“
    Der Schmerz war fast unerträglich. Mit aller Kraft wehrte Rosa sich dagegen. Sie durfte jetzt nicht zusammenbrechen. Erst später, wenn sie allein war, würde sie sich damit auseinandersetzen. Max hatte sich wieder für die Pflicht und damit gegen ihre Liebe entschieden. Das musste Rosa akzeptieren.
    „Wann … wann sehe ich dich wieder?“, fragte sie stockend.
    „Ich weiß es nicht“, entgegnete er und wich ihrem Blick aus. „Vielleicht nie.“
    Mit dieser Antwort hatte sie schon gerechnet. Stumm nickte Rosa, drehte sich um und sah blicklos aufs Meer hinaus. Wenn sie noch ein Wort sagte, auch nur seinen Namen aussprach, würde sie schreien und weinen wie ein kleines Kind. Und das verbot ihr der Stolz.
    „Es wäre nicht gut“, fuhr Max tonlos fort, „dass du jetzt den König besuchst. Sobald diese Geschichte herauskommt, wenn auch nur in versteckten Anspielungen, folgt unweigerlich eine Staatskrise. Für alle Beteiligten ist es besser, wenn du damit gar nichts zu tun hast. Du fliegst im Privatjet nach Neuseeland zurück.“
    „Einverstanden“, erwiderte sie mit brüchiger Stimme.
    Max berührte sie nicht. Aber als sie zur Villa gehen wollte, sagte er hastig: „Rosa, es tut mir leid. Trotz allem werde ich die letzten
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