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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman
Autoren: Elizabeth Haran
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Die beiden Zimmer hätten unterschiedlicher nicht sein können – doch das galt auch für Estella und Davinia.
    James fielen Murphys Worte wieder ein, die ihn bis ins Innerste getroffen hatten ...

    Als Kate und Kylie den Raum verlassen hatten, betrachteten Flo und Estella schweigend das Baby.
    »Wie wirst du ihn nennen?«, erkundigte sich Flo irgendwann, bevor ihr einfiel, wie dumm diese Frage war.
    Estellas Augen füllten sich mit Tränen.
    »Es tut mir Leid, Estella«, stieß Flo hervor, die sich eine Närrin schimpfte. »Das war dumm von mir.«
    »Wie kann James erwarten, dass ich ihm meinen Sohn gebe und ihn nie wiedersehe?«, sagte Estella weinend. »Das bringe ich nicht über mich. Eher ziehe ich mit den Aborigines in die Wüste.«
    Flo hörte die Verzweiflung in ihrer Stimme. Das Leben konnte so ungerecht sein! »Es macht zwar jetzt keinen Unterschied mehr«, sagte sie, »aber du sollst wissen, dass ich James nicht von dem Kind erzählt habe. Ich möchte nicht, dass du glaubst, ich hätte dich hintergangen.«
    Estella legte ihre Hand über die ihrer Tante. »Weißt du denn, wie er es herausgefunden hat?«
    Flo zögerte einen Moment. Caroline war noch immer ihre beste Freundin, doch diese Angelegenheit war zu wichtig, um irgendetwas zurückzuhalten. »Deine Mutter hat es ihm gesagt. Aber bevor du sie verurteilst ... Sie hat es gut gemeint, glaub mir. Sie kam vor ein paar Monaten zu mir und hat dich gesucht. Vorher war sie bei eurem alten Haus gewesen. Ich musste ihr sagen, wo du bist.«
    »Warum habe ich dann nichts von ihr gehört?«
    »Sie hat angerufen und geschrieben, aber Charlie wollte dirihre Briefe nicht geben und dich nicht mit ihr sprechen lassen. Sie wollte, dass du nach England zurückkommst. Charlie dagegen meinte, du solltest zumindest so lange hier bleiben, bis das Kind geboren ist. Er wollte nicht, dass deine Mutter dich aufregt.«
    Estella lächelte gerührt. »Onkel Charlie hat seinen Beschützerinstinkt entdeckt.«
    Flo fuhr fort: »Deine Mutter verstand nicht, warum du hier warst, und deswegen habe ich ihr von dem Kind erzählt ... und von James und Davinia.«
    »Du hast das Richtige getan, Tante Flo. Mutter hatte ein Recht darauf, es zu erfahren. Eigentlich hätte ich es ihr sagen müssen.«
    Flo seufzte tief. »Ich hatte ihr gesagt, dass James nichts von dem Baby erfahren sollte. Ich habe sie sogar schwören lassen, dass sie es ihm nicht verrät.«
    »Ich weiß, wie sie ist. Sie glaubt immer, alles am besten zu wissen.«
    »Aber sie meinte es wirklich gut. Sie wollte James an seine Verantwortung erinnern. Dass du allein warst, mittellos und dazu noch schwanger, hat sie tief erschüttert. Sie hat sich große Sorgen um dich gemacht.«
    Estella lächelte. »Weil sie mir nicht zugetraut hat, allein zurechtzukommen. Nun, das kann ich ihr nicht einmal zum Vorwurf machen, denn ich hatte selbst meine Zweifel. James muss furchtbar erschrocken gewesen sein, als er von meiner Schwangerschaft erfuhr.«
    Flo fand, dass Estella nun endlich die ganze Wahrheit erfahren musste. »Ja, das war er«, sagte sie. »Aber eher wegen der Ironie des Schicksals. Anscheinend war Davinia ebenfalls schwanger, als du abgereist bist.«
    Estella blickte ihre Tante ungläubig an.
    »James hat es erst herausgefunden, als Davinia von einem Auto angefahren wurde und das Kind verlor. Ich bin sicher,dass er insgeheim erleichtert war; aber Davinia hatte schwere innere Verletzungen davongetragen und kann nun keine eigenen Kinder mehr bekommen.«
    Trotz allem, was geschehen war, tat Davinia Estella Leid, besonders jetzt, da sie ihr Kind im Arm hielt. »Das ist tragisch ...«
    »Ich vermute schon seit einiger Zeit, dass James nicht so glücklich ist, wie er es sich erhofft hatte«, sagte Flo. »Vor ein paar Monaten habe ich zufällig herausgefunden, dass er täglich mehrere Stunden im Teesalon des Savoy verbringt, und zwar allein.«
    Estella fand das sehr aufschlussreich. Das hörte sich so an, als würde James Davinia aus dem Weg gehen. Aber sie fragte sich, warum er nicht mit den vielen neuen Mandanten arbeitete, die er sich durch Davinias Verbindungen erhofft hatte.
    »Ich glaube, dass Davinia hinter seiner Forderung nach dem Baby steckt«, meinte Flo. »James ist manchmal selbstsüchtig, aber grausam war er nie.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht. James war hoch verschuldet, als ich England verließ. Er kann sich einen Flug hierher sicher nicht leisten, geschweige denn eine Privatmaschine und die Anstellung einer
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