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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman
Autoren: Elizabeth Haran
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den Fall, dass das Kind keine Flasche nimmt.«
    Estella hörte die Worte ihrer Tante wie durch einen Nebel aus Schmerz, und ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. Gleich darauf überfiel eine neue Wehe sie mit aller Macht, und sie schrie laut auf.
    »Wenn wir ihn nicht anders aufhalten können«, flüsterte Kate, »werde ich bescheinigen, dass das Baby nicht reisefähig ist.«
    Dann wandte sie sich wieder Estella zu. »So, und jetzt pressen und atmen. Pressen, Estella!«

    Kev und Wags saßen in der Bar, als Charlie dorthin zurückkehrte. Sie hatten ihn noch nie so wütend gesehen. Sein Gesicht hatte die Farbe einer reifen Tomate angenommen, und die Venen an seinen Schläfen traten dunkelblau hervor. Es brauchte lange, bis die beiden Männer aus ihm herausbrachten, was ihn in diesen Zustand versetzt hatte. Kev versuchte, ihn zu trösten, während Wags nach Hause ging, um Conny zu erzählen, was geschehen war. Die wiederum gab es an Betty, Frances und Marjorie weiter, doch Wags konnte Murphy nicht finden.Die Wilsons und die Waitmans gingen zur Bar, um zu erfahren, ob Charlie beim Richter irgendetwas erreicht hatte. Auch der Pilot, der James und Flo von Melbourne herübergeflogen hatte, war gekommen und trank zufrieden sein Bier, bis die Einwohner von Kangaroo Crossing hereinstürmten. James hatte dem Piloten versprochen, ihm die Wartezeit zu bezahlen, bis sie mit dem Baby wieder starten konnten, doch Freddy Ellis – so hieß der Mann – hatte nicht damit gerechnet, wie ein Aussätziger behandelt zu werden.
    Alle schrien wütend durcheinander, als Murphy hereinkam. Er hatte Marty geholfen, das Dach von Stargazers Stall zu erneuern, doch als Marty schließlich von Wags die schlechten Neuigkeiten erfahren hatte, hatte er alles stehen und liegen lassen. Murphy war die landende Maschine nicht entgangen, doch er wollte die losen Blechstücke nicht auf dem Dach liegen lassen, weil der Wind stärker wurde. Deshalb hatte er sie noch zu Ende angenagelt. Als er fertig war, machte er sich auf die Suche nach Marty.
    Im Geschäft war Cassie mit dem Aufräumen der Regale beschäftigt. Marty hatte sie als Aushilfe eingestellt, nachdem Phyllis nach Sydney gegangen war, um dort Arbeit zu finden, und Cassie machte ihre Sache sehr gut. Phyllis hatte sie Lesen und Schreiben gelehrt, und Marty zeigte ihr, wie man die Bücher führte und Bestellungen ausfüllte.
    »Wo ist Marty?«, fragte Murphy sie.
    »Mit Wags in der Bar«, erklärte Cassie.
    »Jetzt schon? Ist es nicht ein wenig früh dafür?«
    »Wags sagt, Missus Estellas Mann ist in der Stadt, und Charlie ist sehr wütend.«
    Murphy starrte sie verwirrt an. Sein erster Gedanke war, dass James gekommen sein könnte, um Estella mit nach Hause zu nehmen, und Verzweiflung überkam ihn. Plötzlich verspürte auch er den dringenden Wunsch nach einem Bier. »Charlie wird Estella schrecklich vermissen«, sagte er laut undverschwieg, dass er selbst nicht wusste, was er ohne sie tun sollte.
    »Wags meinte, der Mann ist gekommen, um das Baby mitzunehmen«, fügte Cassie traurig hinzu.
    »Wie bitte?«
    Cassie zuckte nur ratlos mit den Schultern.
    Murphy eilte zum Hotel und stürmte in die Bar. Er hoffte und betete, dass Cassie etwas missverstanden hatte. »Ist es wahr?«, stieß er atemlos hervor. »Will Estellas Exmann wirklich ihr Kind mitnehmen?«
    »Ja«, erwiderte Marjorie. Sie war den Tränen nahe. »Und diese Nachricht hat sie so erschreckt, dass die Wehen eingesetzt haben.«
    Murphy wurde blass.
    »Ich habe mit einigen Rechtsanwälten gesprochen. Alle sagen, dass Estella nichts tun kann«, meinte Charlie verzweifelt. »Sie müsste nach England reisen und dort einen Prozess gegen James anstrengen. Aber das würde viel Geld kosten.« Charlie hatte Flo für ein paar Minuten sprechen können, sodass er nun die ganze Geschichte kannte. »Estella hat keine Chance gegen James, denn hinter ihm steht diese reiche Frau. Außerdem kennt er als Anwalt alle Tricks und Schliche.«
    »Wo ist der Schweinehund?«, stieß Murphy wild hervor. Er sah den Piloten an, der allein in einer Ecke saß. Dieser befürchtete, Murphy würde ihn bei lebendigem Leib in Stücke reißen, und zuckte zusammen.
    »Nein, nein, das ist nicht der Kerl«, erklärte Charlie. »Er würde es nicht wagen, auch nur einen Fuß in die Bar zu setzen.«
    Murphy stürmte hinaus. Marjorie sah Conny an. »Ich möchte jetzt nicht in James Lawfords Haut stecken«, sagte sie trocken.

    James hatte Estellas Schreie nicht mehr ertragen. Er
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