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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman
Autoren: Elizabeth Haran
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verwirrt.
    »Ein Glas mehr kann nicht schaden«, erwiderte Charlie. »Außerdem sollten wir über Funk alle informieren, dass Kangaroo Crossing um einen Einwohner reicher geworden ist. Ich muss unbedingt Bier bestellen«, fügte er hinzu. »Wir werden das größte Fest feiern, das ihr je erlebt habt, wenn alle Farmer in die Stadt kommen!«

    »Du bist ja noch wach«, stellte Murphy fest.
    Estella blickte auf und sah ihn an der Tür stehen. »Ich bin viel zu glücklich, um zu schlafen«, erwiderte sie. Das Kind schlummerte friedlich in der Wiege neben dem Bett.
    »Und ich bin froh, dass sich für dich alles zum Guten gewendet hat«, sagte Murphy voller Wärme.
    »Ich glaube, du hast bei dieser Wendung der Dinge eine wichtige Rolle gespielt, nicht wahr?«
    Murphy antwortete nicht, doch sein Blick war voller Zuneigung.
    »Hättest du James wirklich in deine Maschine gepackt und sie über der Wüste abstürzen lassen?« Estella musste diese Frage einfach stellen, denn sie wusste nie genau, wann Murphy bluffte. Sie rechnete damit, dass er einen Mundwinkelhochziehen würde, wie er es immer tat, wenn er sie aufzog, doch nichts geschah.
    »Wenn es nötig gewesen wäre, damit du deinen Sohn behalten konntest, hätte ich’s getan.« Er wandte den Blick ab, damit sie nicht sah, wie viel Liebe daraus sprach.
    »Du bist ein erstaunlicher Mann«, sagte sie leise.
    Es drängte Murphy, ihr endlich zu sagen, was er empfand, doch er hielt sich zurück. Stattdessen lächelte er beim Anblick des Babys in der Wiege. »Ich habe gerade Mai und Binnie gesehen«, erklärte er dann. Murphy war am Diamantina River spazieren gegangen, um seine Gedanken zu ordnen, als die beiden plötzlich aufgetaucht waren.
    Estella freute sich, dass Mai und Binnie wieder in der Stadt waren; sie hatte die beiden sehr vermisst.
    »Ich habe Mai wegen des Brandes gefragt«, meinte Murphy.
    »Und was hat sie gesagt?«
    »Sie hat zugegeben, dass sie betrunken war und ihr Feuer nicht ausgemacht hat, als sie aufbrachen. Sie kann sich noch erinnern, dass sie einen Windwirbel gesehen hat.«
    »Also müssen Funken von ihrem Feuer in den Stall geweht worden sein.«
    Murphy nickte. »Mai weiß, dass es falsch war, das Feuer nicht zu löschen. Der Alkohol macht sie leichtsinnig und dumm. Sie sagte, dass es ihr Leid täte und dass sie nie wieder einen Tropfen anrühre. Ich habe ihr erzählt, dass wir wissen, von wem sie den Alkohol hatte, und dass Phyllis fortgegangen ist. Ich glaube, sie war sehr erleichtert.«
    »So etwas wird hoffentlich nie wieder geschehen!«, meinte Estella mit einem Seufzer.
    »Mai und Binnie hatten übrigens einen jungen Hund bei sich, ungefähr zwei Monate alt. Mai sagte, er sei von der Hündin, um die du dich eine Zeit lang gekümmert hast.«
    »Wirklich?« Estella schätzte, dass die Welpen jetzt tatsächlich etwa zwei Monate alt sein mussten.
    Plötzlich horchte sie auf. »Was ist das für ein Geräusch?« Es klang, als würde jemand Steine aufs Dach werfen.
    Murphy strahlte. »Du hast es hier noch nicht gehört – das ist Regen!«
    »Regen?« Estella blickte aus dem Fenster, doch es wurde bereits dunkel, und man konnte nicht viel erkennen.
    »Wenn es stark regnet, machen die Tropfen auf den Wellblechdächern einen ohrenbetäubenden Lärm!«
    Estella dachte an die Farmer und das Vieh und die Wassertanks, die gefüllt werden mussten. »Ist die Dürre jetzt zu Ende?«
    »Ich hoffe es«, gab Murphy lächelnd zurück.
    Estella wurde verlegen. »Ich weiß, dass es seltsam klingt, aber als ich hierher kam, fand ich es unglaublich heiß.«
    Murphy blickte sie verwundert an. »Du bist im englischen Winter angekommen!«
    »Ich weiß, aber nach englischen Maßstäben sind Temperaturen über zwanzig Grad schon recht warm. Ich konnte kaum glauben, dass es noch heißer wurde.«
    »Im Winter können die Nächte ziemlich kalt werden«, stellte Murphy fest.
    Estella lachte. »Kalt? Wenn du deine Finger und Zehen nicht mehr spürst und dein Atem in der Luft gefriert – dann ist es kalt. Ich dachte schon, ich würde nie mehr Regen sehen! Jetzt würde ich gern hinausgehen und draußen stehen bleiben, bis ich völlig durchnässt bin.«
    Auch Murphy musste lächeln. Er hatte nach der ersten Dürre, die er erlebt hatte, den gleichen Wunsch gehabt.
    Wieder blickte er auf das schlafende Kind. »Mai hat sich sehr gefreut, dass du dein Baby hast, und Binnie war vor Aufregung völlig aus dem Häuschen.«
    Estella seufzte müde, aber glücklich. Es war ein langer und
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