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Ein gutes Jahr für Zwerge?

Ein gutes Jahr für Zwerge?

Titel: Ein gutes Jahr für Zwerge?
Autoren: Carter Brown
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verlieren das ganze verdammte Spiel, weil sie nicht widerstehen können,
einen läppischen kleinen Punkt für sich zu buchen .«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie
reden .« Calverts Stimme klang herausfordernd, aber
seine Hand zitterte, als er nach der frischen Büchse Bier griff, die Pierce auf
die Bar gestellt hatte.
    »Gehen Sie ein bißchen an die
frische Luft«, fuhr ihn der behaarte blonde Bursche an. »Nehmen Sie Miß Staron mit und unterhalten Sie sich ein bißchen über die
alten Zeiten .«
    »Ich gehe nirgendwohin !« sagte Gloria energisch.
    »Um der alten Zeiten willen,
Honey.« Ich lächelte sie gewinnend an. »Sie werden doch wohl nicht von hier weggehen
wollen, ohne herausgefunden zu haben, was aus dem hüpfenden Ball am Strand
geworden ist .«
    Sie blickte mich ein paar
Sekunden lang finster an und zuckte dann gereizt die Schultern. »Na gut, aber
beeilen Sie sich, denn wir werden in fünf Minuten zurück sein .«
    Calvert rutschte ungeschickt
vom Sattel, während ihm der Schweiß noch heftiger übers Gesicht rann. »Sie
sollten ein paar von den Lichteffekten sehen, die wir eingebaut haben, seit Sie
hier waren, Gloria! Mit dieser bunten Beleuchtung und allem Drum und Dran sieht
das wie ein Unterwasser-Disneyland aus .«
    »Mit einem dicken, blauen
Freigabestempel der Zensur darüber?« Gloria ging so schnell zur Tür, daß
Calvert in einen Trott verfallen mußte, um ihr folgen zu können.
    »Vielleicht stimmt das, was man
über die Wirkung einer unverdünnten Diät aus Sex und Alkohol beim Menschen
hört«, sagte Pierce, nachdem die beiden verschwunden waren. »Clark ist noch
nicht mal zweiundfünfzig, und die meiste Zeit über benimmt er sich, als ob er
schon völlig senil wäre .«
    »Hat Herb Jaroff Sie deshalb
hierher geschickt, damit Sie die Dinge im Auge behalten ?« fragte ich.
    Sein Grinsen hatte ein bißchen
Schlagseite. »Okay, Holman. Was wollen Sie ?«
    »Bis vor zwei Wochen war Jodie
Rimmel entschlossen, einen Burschen namens Davis Davis zu heiraten«, sagte ich. »Dann machte sie sich plötzlich hierher aus dem Staub.
Und als nächstes erfuhr man, daß sie bei einem von Calverts spezieller Sorte
von schmutzigen Filmen eine Starrolle übernehmen wollte. Davis möchte nun gern
wissen, ob sie das aus eigenem, freien Entschluß getan hat oder ob sie durch
ihren Exfreund dazu gezwungen wurde, der vor kurzem aus Miami nach Los Angeles
kam .«
    »Ich weiß es nicht. Herb
bezahlt mich dafür, daß ich hier so eine Art geschäftsführenden Vizepräsidenten
spiele und seine Geschäftsinteressen wahre. Über sein Privatleben erzählt er
mir nichts, und ich frage auch nicht danach .« Pierce
drückte mit liebender Sorgfalt seinen Schnurrbart zurecht .
»Sie wissen, wie das ist, Holman .«
    »Mir ist es völlig egal, wie es
ist«, knurrte ich. »Ich möchte Jodie Rimmel finden und mit ihr unter vier Augen
sprechen .«
    »Ich weiß lediglich, daß sie
jetzt zusammen mit Herb in Ransom’s Gully ist«, sagte
er unsicher.
    »Also werde ich mit ihr in Ransom’s Gully sprechen«, sagte ich.
    Er goß sich einen frischen
Drink ein, mehr um seine Hände zu beschäftigen, als daß er ein echtes Bedürfnis
dafür hatte, wie mir schien. »Ich habe von Ihnen gehört, Holman«, sagte er
ruhig. »Sie stehen im Ruf, ein diskreter Nothelfer in allen Lebenslagen in und
um Hollywood herum zu sein. Aber das hier ist was anderes. Mein Rat ist —
nehmen Sie mein Wort dafür, daß das Mädchen okay ist und lassen Sie sich nicht
mit Herb Jaroff ein. Er kommt aus einer anderen Gesellschaftsschicht als die,
an die Sie gewöhnt sind, und er spielt nicht nach den üblichen Regeln .«
    »Wollen Sie damit etwas
Bestimmtes erzählen, Gary ?« sagte ich höflich.
    »Ich will Ihnen zu Ihrem
eigenen Besten raten. Sie kennen Herb nicht so, wie ich ihn kenne. Opposition
ist etwas, was er tolerieren — und letztlich ausmerzen wird, sofern es sich um
Geschäftliches handelt. Aber in seinem Privatleben wird er Widerstand keine
zwei Sekunden lang dulden. Auf diesem Gebiet untersteht Herb nur seinen eigenen
Gesetzen .«
    »Na, vielen Dank für die
Warnung, und ich werde sie mir merken .« Ich trank mein
Glas aus und stellte es auf die Bar zurück. »Nur noch eine Frage, Gary.«
    »Klar !« Er sah mich erwartungsvoll an.
    »Wie kommt man nach Ransom’s Gully hinauf ?«
    Seine Hände streckten sich
schnell aus, packten meine Jackenaufschläge und zogen mich halbwegs über die
Bar hinweg. »Begreifen Sie denn nicht, Sie Tropf ?« knurrte er.
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