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Ein Gespenst auf Schatzjagd - Sherlock von Schlotterfels ; 1

Ein Gespenst auf Schatzjagd - Sherlock von Schlotterfels ; 1

Titel: Ein Gespenst auf Schatzjagd - Sherlock von Schlotterfels ; 1
Autoren: Ravensburger
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behauptet hatte, das Gespenst Sherlocks Freiherr von Schlotterfels zu sein. Max hielt die Luft an. Das Mondlicht schien einfach so durch ihn hindurch!
    „Das ist ja cool“, hauchte Paula Max ins Ohr. „Der ist durchsichtig!“
    Wie hypnotisiert ging sie auf den Mann zu und streckte den Arm nach ihm aus. Nicht der geringste Widerstand war zu spüren, als ihre Hand durch die Brust des Mannes glitt.
    „Max!“, rief Paula aufgeregt und wirbelte zu ihrem Bruder herum. „Das musst du auch mal probieren! Ist zwar eisebibberschlotterkalt, aber absolut irre! Der besteht nur aus Luft!“
    Paula klemmte sich die Hand zum Aufwärmen unter die Achseln. „Der ist ein echtes Gespenst!“
    Tonlos flüsterte Max: „Das ist unmöglich. Es gibt keine Gespenster.“
    Aber Sherlock Freiherr von Schlotterfels und Paula achteten nicht auf ihn.
    „Ich bitte, die Kälte zu entschuldigen, aber die liegt in der Natur eines passablen Gespenstes“, sagte Freiherr von Schlotterfels.
    „Und wer ist das?“ Paula zeigte auf den kleinen weißen Hund zu seinen Füßen.
    „Lilly“, antwortete Sherlock. Da das Mondlicht auch durch den kleinen Hund hindurchschien, war jede weitere Frage überflüssig. Lilly war ganz eindeutig ein Gespensterhund.
    „Oh, ist die süß!“, sagte Paula. Dann kam ihr eine Idee. „Was kannst du denn alles, Sherlock?“
    Freiherr von Schlotterfels starrte Paula so angeekelt an, als hätte sie ihm ins Gesicht gespuckt.
    „Wie bitte? Hast du es soeben gewagt, einen echten von Schlotterfels zu duzen? Sapperlot noch eins!“
    Ohne Paulas Antwort abzuwarten, donnerte der Freiherr weiter: „Das ist Insubordination! Für Pöbel deinesgleichen bin ich immer noch Freiherr von Schlotterfels und du hast mich mit Sie anzusprechen!“
    „Wenn … wenn … du“, als Paula die in die Höhe schießende Augenbraue des Freiherrn sah, verbesserte sie sich sofort, „ich meine, Sie , wenn Sie das so möchten!“ Paula atmete geräuschvoll aus. Der war aber auch empfindlich!
    „Also, was spuken Sie denn so, Freiherr von Schlotterfels?“, startete Paula einen neuen Versuch.
    „Wie meinen?“, erwiderte der Freiherr mit spitzen Lippen.
    „Was machen Sie für Spuk?“, probierte es Paula erneut.
    „Spuk“, näselte Sherlock von Schlotterfels. „Welch ordinäres Wort. Ich geistere !“
    Paula und Max schauten sich erstaunt an.
    „Das Übliche: Ich kann schweben, durch Schlüssellöcher huschen, mich groß und wieder klein machen …“
    Begeistert klatschte Paula in die Hände. „Oh, bitte, bitte, würden Sie wohl für uns schweben?“
    Freiherr von Schlotterfels schürzte die Lippen: „Wohlan!“
    Wie von unsichtbaren Fäden in die Höhe gezogen, schwebte der Freiherr unter die Zimmerdecke. Nach einem kurzen Moment schwebte er wieder auf den Boden zurück.
    „Ganz große Klasse!“, rief Paula, während Max in ihrem Rücken bibberte.
    „Was soll er jetzt für uns machen? Soll er durch Wände gehen und die Hagedorn in die Nase kneifen?“, schlug Paula vor. Bei dieser Vorstellung musste sogar Max lachen.
    Mit erhobener Hand brachte das Gespenst die Geschwister zum Schweigen. „Ich werde weder durch Wände gehen, noch werde ich eurer dicken Magd in die Nase kneifen – schließlich bin ich keine Jahrmarktsensation!“
    „Schade.“ Paula zog ein langes Gesicht.
    Vorsichtig trat Max aus Paulas Schatten und fragte: „Warum sind Sie hier? Das verstehe ich nicht. Ich meine, Sie sind doch … tot. Müssten Sie nicht in der Familiengruft in einem Sarg liegen?“
    „Ja, genau!“, rief Paula, „wie wird man eigentlich Gespenst?“
    Das Gesicht des Freiherrn von Schlotterfels verfinsterte sich. „Das, meine Herrschaften, ist eine lange und sehr traurige Geschichte!“

Eine Frage der Ehre
    „Sind Sie zum Gespenst geworden, weil Sie sich duelliert haben?“, fragte Max geistesgegenwärtig.
    Sherlock schnaubte. „Grundgütiger! Wenn jeder Duellant fürderhin sein Dasein als Gespenst fristen müsste, würde es in der Geisterwelt aber ganz schön eng werden!“ Dann wurde er nachdenklich. „Nichtsdestotrotz hängt mein Schicksal doch auch irgendwie mit dem Duell zusammen. Ja, da besteht in der Tat ein Zusammenhang.“
    „Freiherr von Schlotterfels, spannen Sie uns doch nicht so auf die Folter!“, rief Paula und machte große flehende Augen.
    „Na gut. Wenn ihr mich so sehr darum bittet, werde ich es wohl auf mich nehmen müssen und mir diese für mich ach so schmerzhafte Begebenheit noch einmal vergegenwärtigen“,
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