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Ein Gespenst auf Schatzjagd - Sherlock von Schlotterfels ; 1

Ein Gespenst auf Schatzjagd - Sherlock von Schlotterfels ; 1

Titel: Ein Gespenst auf Schatzjagd - Sherlock von Schlotterfels ; 1
Autoren: Ravensburger
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zerplatzen.
    „Trotzdem! Hätten Sie fünf Minuten mit Ihrem Wutanfall gewartet, wüssten wir jetzt vielleicht mehr“, seufzte Max.
    „Schnickschnack!“, rief Sherlock. „Dieses Froschmaul wird nie die Wahrheit sagen!“
    „Und was ist, wenn er die Wahrheit gar nicht kennt?“, überlegte Paula laut. „Wenn Roderich von Au niemanden in die Sache mit dem Riesendiamanten eingeweiht hat? Oder … wenn ein anderer den Riesendiamanten gestohlen hat? Das wäre auch noch eine Möglichkeit!“
    Die drei verfielen in nachdenkliches Schweigen.
    „Der unbekannte Dieb hilft uns gar nicht weiter“, entschied Max schließlich. „Also verfolgen wir lieber die einzige Spur, die wir haben. Wir gehen noch mal zum Herzog und fühlen ihm auf den Zahn. Vielleicht fällt ihm ja doch noch etwas ein. Oder hat jemand eine bessere Idee?“
    Paula zuckte mit den Schultern. „Meinetwegen, versuchen können wir es. Wenn der uns überhaupt noch mal einen Fuß in die Tür setzen lässt.“
    „Sinnlos“, murmelte Sherlock. „Aber wenn ihr meint … Ich bin dabei.“
    „Ganz bestimmt nicht!“, widersprachen Paula und Max im Chor. Überrascht schauten sie sich an und lachten.
    „Sie bleiben hier und warten auf uns!“, sagte Paula, und Max ergänzte: „Dieses Mal können wir keine Verwüstungen gebrauchen!“
    Vom Dach des Schlosses aus beobachtete Sherlock am nächsten Nachmittag, wie Paula und Max auf ihre Fahrräder stiegen.
    „Absolut niemand befiehlt einem Freiherrn von Schlotterfels, was er zu tun oder zu lassen hat, Lilly“, erklärte er seinem Hund. Mit hochgezogener Augenbraue beobachtete Sherlock, wie die Geschwister durch das Eingangstor fuhren. „Auch diese kleinen Kröten nicht! Ohne mich kommen sie doch überhaupt nicht zurecht! Ich kann sie unmöglich alleine lassen. Das wäre geradezu unverantwortlich!“
    Mit diesen Worten stieß er sich ab und schwebte mit Lilly auf dem Arm über die Baumwipfel davon.
    Paula klingelte. Im Schloss blieb alles ruhig.
    „Verdammter Mist!“, fluchte sie, drückte den Klingelkopf und ließ ihn nicht mehr los.
    „Vielleicht ist der Herzog im Park oder auf der Terrasse“, rief Max und rannte los. Nach wenigen Augenblicken war er wieder zurück.
    „Fehlanzeige“, keuchte er. „Keiner da – weder im Park noch auf der Terrasse. Die Tür zum Wohnzimmer ist verschlossen und durch die Fenster hab ich auch niemanden gesehen.“
    „Das gibt es doch nicht!“ Paula ließ den Klingelknopf los. „Und was jetzt?“
    „Wir fahren wieder nach Hause“, sagte Max.
    Plötzlich ertönte hinter einem Gebüsch ein wohlbekanntes, abfälliges Schnalzen.
    „Ach, wenn jetzt ein Gespenst zur Stelle wäre, nicht wahr?“
    Paula und Max trauten ihren Augen kaum, als Sherlock aus seinem Versteck hervorschwebte.
    „Ein Gespenst, das durch Wände gehen kann, wenn es vonnöten ist …“ Ohne die Kinder auch nur eines Blickes zu würdigen, schwebte Sherlock hocherhobenen Hauptes zusammen mit Lilly die Treppe hinauf. „Ein Gespenst, das sich so klein machen kann, dass es durch …“ – Sherlock klimperte mit der Briefkastenklappe – „… einen solch schmalen Schlitz passt!“
    Ehe Max und Paula sichs versahen, sauste Sherlock einem Miniaturwirbelsturm gleich durch den Briefkastenschlitz.
    Wenige Augenblicke später öffnete sich eines der Fenster und Sherlock beugte sich heraus. Stolz rief er: „Bitte Sie einzutreten oder besser: einzuklettern!“
    „Aber … aber das geht doch nicht“, stammelte Max. Die unerwartete Darbietung Sherlocks und sein ungeheuerlicher Vorschlag machten Max ganz schwindlig.

    „So etwas nennt man ‚die Gunst der Stunde nutzen‘!“, sagte Sherlock.
    „So etwas nennt man Einbruch“, widersprach Paula.
    Die Geschwister zögerten.
    Sherlock legte den Kopf schräg. „Nun gut. Dann bleibt ihr eben, wo ihr seid. Aber Lilly und ich werden uns jetzt auf die Suche nach einem Beweis machen. Mit oder ohne euch!“
    Sprach’s und huschte mit seinem Hund davon.
    Schon war Paula auf dem Fensterbrett. „Komm, Max! Wir müssen Freiherrn von Schlotterfels auf die Finger schauen, bevor er wieder etwas anstellen kann! Los!“
    „Dieses Gespenst“, stöhnte Max und kletterte seiner Schwester hinterher. Als er drinnen war, schloss er vorsichtig das Fenster.
    Während Paula und Sherlock das Erdgeschoss durchforsteten, sah Max sich in der oberen Etage um. In einem der vielen Zimmer machte er eine interessante Entdeckung.
    „Paula!“, brüllte er die Treppe hinunter.
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