Ein geniales Studium: Schneller lesen, aktiv lernen, Ziele erreichen (German Edition)

alle Menschen Speed-Reading an?
    Speed-Reading zu erlernen, scheint zu Beginn wie eine Hürde, so etwa wie das Erlernen des Zehnfingersystems an der Tastatur. Du würdest mir sicher zustimmen, dass man üben muss, bis man dieses System beherrscht, aber ebenso, dass man danach unendliche Stunden einsparen kann, da man mühelos mit hoher Geschwindigkeit tippen kann. Es wird dich nicht überraschen, wenn ich dir jetzt sage, dass es mit dem Lesen nicht viel anders ist.

WIEDERHOLUNG «SCHNELLER LESEN»
     
    1 – Wortgruppen bilden
    2 – Mitsummen
    3 – Mit dem Finger oder einem Lineal mitlesen
    Wiederhole jetzt diese Techniken und wende sie sofort an. Nimm dir einen Text zur Hand und probiere aus, wie sich die Übungen auf deine Konzentration, Geschwindigkeit und dein Verständnis auswirken. Spiele und vertraue auf dein angeborenes Können.
    Wähle anfangs eher leichte Texte und steigere dich kontinuierlich.
    Vergiss nicht, immer wieder deine Geschwindigkeit beim Lesen zu messen und diese zu notieren – wirst du besser?



VIEL, VIEL SCHNELLER LESEN
     
    Ist es zu schön um wahr zu sein? Vom Dreirad auf die Autobahn.
    Es gibt viele Namen für visuelles Lesen, wie etwa Photo-Reading, Power-Reading oder Super-Reading. Aber der Name ist natürlich ganz egal, wichtig sind die Ziele, die wir uns setzen. In diesem Kapitel geht es darum, große Textmengen oder ganze Bücher schnell zu überblicken. Würdest du dich trauen, ein ganzes Buch in zehn oder 20 Minuten zu lesen? Jetzt ist es an der Zeit!
    Ich möchte dir zeigen, wohin unser Weg gehen soll:
    1. Überblicke ein ganzes Themengebiet mit minimalem Aufwand, indem du ein Buch von vorn bis hinten durcharbeitest und die wichtigsten Konzepte in kurzer Zeit verstehst.
    2. Spare dir durch intensives Arbeiten Zeit und ermögliche dir dadurch, den Text öfter zu wiederholen, um dir langfristig mehr zu merken.
    3. Überfliege große Texte und filtere die wichtigen Informationen heraus, ohne dich mit Nebensächlichkeiten zu beschäftigen. Wenn du dir bewusst machst, wo die Schlüsselaussagen versteckt liegen, brauchst du diese nur noch zu suchen.
    Wir werden diese Ziele gemeinsam erreichen, indem wir uns wieder an ein paar Schritte halten und einfache Techniken erlernen. Zum Meister wirst du zwar erst durch Übung, aber ich verspreche schon jetzt, dass du mit ein wenig Bemühen bereits in kürzester Zeit sehr gute Erfolge sehen wirst. Lege zwischendurch übrigens immer wieder Pausen ein und lerne nur, solang du auch Spaß hast. Wer sich übernimmt und mehr macht, als er möchte, neigt oft dazu, später aus Trotz lange Zeit nicht mehr zum Buch zu greifen, wir wollen aber natürlich das genaue Gegenteil erreichen. Wir möchten den Stoff so interessant machen, dass du töten würdest, um mehr zu erfahren.
    Natürlich gilt (und dieses Gefühl kennst du bestimmt): Wenn ich mir erst die Einleitung durchlese und dann gemütlich das erste und zweite Kapitel, dann bin ich bald müde, habe nicht viel verstanden (aber nicht beunruhigt, denn Lernen ging noch nie besonders schnell) und gucke am Ende vielleicht doch lieber einen Film. Auf diese Art und Weise hemmen wir uns selbst.
    Wenn wir aber Texte überfliegen, können wir Informationen im Vorbeigehen mit dem peripheren Sehen wahrnehmen. Diese Information wird subliminal, also unterschwellig gespeichert. Da unser unterschwelliger Speicher aber viel, viel, viel größer ist als der fokussierte Speicher, ist es sehr praktisch, diesen einzusetzen. Wenn wir uns auf etwas direkt konzentrieren, fällt das periphere Sehen beinahe aus bzw. wird die Wahrnehmung der Peripherie viel schlechter: Man stelle sich einen Tennisspieler vor, der sich im Schlag auf den Ball konzentriert. Er würde nicht bemerken, wenn sich die Zuschauer plötzlich in Zombies verwandelten. Wir versuchen nun, den erweiterten Blick, den wir im vorigen Kapitel zeilenweise eingesetzt haben, auf ganze Textabschnitte anzuwenden.

ZUR RUHE KOMMEN, MEDITATION
     
    Speed-Reading erfordert vom Leser höchste Konzentration und damit einen entspannten und offenen Geisteszustand. Manche Autoren meinen, dass man auf Zen-Art mit dem Inhalt eins wird, wenn man sich gut genug konzentriert. Es ist in der Tat so, dass ein oder zwei Minuten Ruhe vor dem Lesen sich nicht nur auszahlen, sondern einen wirklichen Unterschied bedeuten können. Als Autor weiß ich übrigens, dass dies ebenso für das Schreiben gilt.
    Übung: Sitzende Meditation
    Setz dich an den vorbereiteten Schreibtisch und lege das