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Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Titel: Ein Frauenheld entdeckt die Liebe
Autoren: Marguerite Kaye
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Mordanschläge zu gestehen.
    Serena gestattete sich einen Moment der Entspannung und des Glücks. Sie genoss Nicholas’ Nähe, ließ sich von ihm festhalten, atmete tief seinen männlichen Duft ein. Dann zwang sie sich, in die Wirklichkeit zurückzukehren. Sie machte sich von ihm los und trat einen Schritt zurück.
    „Ich möchte um Verzeihung bitten“, sagte er. „Auf dem Ball habe ich mich ungehörig benommen.“
    „O nein! Ich fürchte, ich war es, die sich ungehörig benommen hat!“
    Er schüttelte den Kopf. „Sie waren ein bisschen beschwipst. Ich hingegen habe mich verhalten wie … wie … Nun ja, ich schäme mich. Und zu meiner Entschuldigung kann ich nur vorbringen, dass ich diese Worte nie zuvor gesagt habe. Ich meine … Ich wollte …“ Er begann zu stammeln, verzog unzufrieden mit sich selbst das Gesicht und setzte erneut an: „Ich hatte Angst, Sie könnten mich zurückweisen. Deshalb wollte ich Sie dazu bringen, es zuerst zu sagen. Das war natürlich Unsinn. Ich hätte mich einfach überwinden sollen. Doch plötzlich war es zu spät und …“
    „Ich weiß nicht, was Sie meinen“, murmelte Serena. Doch tatsächlich klopfte ihr Herz zum Zerspringen, weil plötzlich eine Hoffnung in ihr erwacht war, die sie längst begraben geglaubt hatte.
    Mit einem zärtlichen Lächeln trat Nicholas auf sie zu, legte ihr die Arme um die Schultern und zog sie erneut an sich. „Serena, mein Schatz, du ahnst ja nicht, wie viel du mir bedeutest. Ich glaube, schon bei unserer ersten Begegnung habe ich mich in dich verliebt. Ich war nur zu dumm, es zu erkennen. Erst gestern ist mir klar geworden, dass diese beängstigenden, ungewohnten, wundervollen Gefühle, die du in mir weckst, nicht allein mit meinem Verlangen nach dir zu tun haben und auch nicht mit meinem schlechten Gewissen dir gegenüber. Ich möchte, dass du mich heiratest und bis an mein Lebensende bei mir bleibst.“
    Ihr war schwindelig vor Glück, und ein paar Sekunden lang versagte ihr sogar die Stimme. Schließlich brachte sie ein schwaches „Oh“ hervor.
    Dann zuckte sie zusammen, weil sich direkt hinter ihr jemand räusperte.
    „Verzeihen Sie, Lady Serena“, sagte Charles, „ich wollte Sie nicht erschrecken. Aber wir würden jetzt gern aufbrechen.“ Er wandte sich seinem Freund zu. „Der Doktor ist mit deinem Cousin schon unterwegs in die Stadt. Er meint, die Wunde sei zwar schmerzhaft, aber nicht besonders gefährlich. Das ist eine gute Neuigkeit, die mein Schwiegervater und ich gern mit dir feiern würden. Sie, Lady Serena, sind natürlich auch herzlich eingeladen. In Cheadle House wartet ein hervorragendes Frühstück auf uns.“
    „Danke“, gab Nicholas zurück. „Aber Serena und ich haben eine Menge zu besprechen, und zwar unter vier Augen.“
    „Ah“, rief Charles aus, „dann darf man wohl gratulieren?“
    Die junge Dame errötete, woraufhin Charles gut gelaunt fortfuhr: „Eine Hochzeit erfordert immer eine Menge Vorbereitungen. Ich wünsche Ihnen alles Glück der Welt, Lady Serena. Und dir, Nick, möchte ich einen Rat geben. Besorg dir eine Speziallizenz! Wenn du bei irgendetwas Hilfe brauchst, dann wende dich an mich.“ Er verbeugte sich noch einmal und ging dann mit großen Schritten zurück zu Lord Cheadle.
    „Ich kann Sie nicht heiraten“, stellte Serena fest. Doch ihre Stimme klang ungewohnt unsicher.
    „Das denkst du vielleicht“, widersprach Nicholas, „aber du täuschst dich. Wir werden ganz bestimmt heiraten. Und zwar recht bald. Eine Speziallizenz wäre wahrscheinlich genau das Richtige. Nein, reg dich nicht auf. Ich habe eine Menge Argumente, die für die Ehe sprechen, und gewiss werde ich dich überzeugen.“
    Schwach schüttelte sie den Kopf.
    In diesem Moment schlug Charles die Tür der Kutsche zu, und die Pferde setzten sich in Bewegung.
    „Verflixt“, rief Nicholas, „wie konnte ich das vergessen? Ich bin nicht mit meiner eigenen Kutsche hier. Hast du die Droschke, die dich hergebracht hat, warten lassen?“
    „Nein. Aber nicht weit von hier gibt es einen Gasthof. Wir sind daran vorbeigefahren.“
    „Ein Gasthof? Hier? Er dürfte kaum von achtbaren Leuten besucht werden.“
    Lachend sagte Serena: „Sind wir etwa achtbar? Ich fürchte, ich bin ruiniert. Und Sie, Mr. Lytton, stehen im Ruf, ein Frauenheld zu sein. Wir können uns also problemlos unter die Gäste mischen.“
    „Dann“, erklärte er, und wieder spielte dieses neue, so warme Lächeln um seinen Mund, „dann, mein Liebling, könntest du
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