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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer
Autoren: J. D. Robb
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über irgendwelche Jobs. Also hat er mir erzählt, er hätte gerade einen tollen Auftrag. Eine wirklich große Sache. Meinte, er sollte Zeitzünder und Fernbedienungen und kleine Wanzen und lauter solche Sachen bauen. Sogar ein paar Knaller.«
    »Er hat gesagt, er sollte irgendwelche Bomben basteln?«
    »Tja, wir beide waren ziemlich gute Kumpel, also hat er mir davon erzählt. Meinte, sie hätten gehört, dass er solche Sachen gemacht hat, als er bei der Armee war. Und sie hätten wirklich gut bezahlt.«
    »Wer hat ihn bezahlt?«
    »Keine Ahnung. Ich glaube, das hat er selber nicht gewusst. Er meinte, dass zwei Kerle mit einer Liste und mit einem Haufen Kohle zu ihm in die Werkstatt gekommen sind. Wenn er mit der Arbeit fertig wäre, sollte er eine Nummer anrufen, die sie ihm gegeben hatten, und eine Nachricht hinterlassen. Sollte einfach sagen, die Lieferung sei fertig, und dann kämen die beiden Typen wieder, um die Sachen abzuholen und ihm den Rest des Geldes zu bezahlen.«
    »Was haben diese Typen seiner Meinung nach mit diesem Zeug gewollt?«
    Ratso zuckte mit seinen knochigen Schultern und lugte traurig in seinen leeren Krug. Eve, die die Routine kannte, bedeutete der Kellnerin mit einem Fingerzeig, sie möge ihm noch etwas bringen, und blitzartig hellte sich die Miene ihres Spitzels wieder auf.
    »Danke, Dallas. Danke. Wissen Sie, vom Reden kriegt man einen ziemlich trockenen Mund.«
    »Dann komm zur Sache, Ratso, während du noch etwas Spucke übrig hast.«
    Strahlend sah er die Bedienung an, als diese ihm einen neuen Krug brachte, der mit einer urinfarbenen Flüssigkeit gefüllt war. »Okay, okay. Er meinte, vielleicht hätten diese Typen es auf eine Bank, ein Juweliergeschäft oder sonst was in der Richtung abgesehen. Er hat einen elektronischen Türschlossknacker für sie entwickelt und ging davon aus, dass die Zeitzünder und Fernbedienungen, die sie von ihm haben wollten, für das Auslösen der Bomben gedacht waren. Er dachte, vielleicht bräuchten sie einen kleinen, drahtigen Typen, der sich in der Gegend auskennt, und hat gesagt, dass er ein gutes Wort bei diesen Kerlen für mich einlegen will.«
    »Es ist doch immer wieder schön, wenn man gute Freunde hat.«
    »Ja, genau. Dann hat er mich ein paar Wochen später angerufen. Aber wissen Sie was? Er war total nervös. Meinte, das Ganze wäre eindeutig ein schmutziges Geschäft. Ein wirklich schmutziges Geschäft. Ich habe kein Wort verstanden. So hatte ich den Tüftler nie zuvor erlebt. Er hatte richtig Angst. Hat was davon gefaselt, er hätte Schiss vor einem zweiten Arlington, er müsste eine Weile untertauchen und hat mich gefragt, ob er erst mal bei mir unterkommen kann, bis er weiß, wie es weitergehen soll. Ich habe gesagt, sicher, hey, sicher, komm einfach zu mir. Aber er ist nie in meiner Wohnung angekommen.«
    »Eventuell ist er woanders abgetaucht.«
    »Ja, das ist er tatsächlich. Sie haben ihn vor ein paar Tagen aus dem Fluss gefischt. Auf der Seite von New Jersey.«
    »Tut mir Leid.«
    »Ja.« Ratso starrte grüblerisch in seinen Krug. »Wissen Sie, er war echt okay. Nach allem, was ich gehört habe, haben sie ihm die Zunge rausgeschnitten.« Er schaute Eve aus seinen Schweinsäuglein unglücklich an. »Wer macht so einen Scheiß?«
    »Böse Menschen, Ratso. Es war also anscheinend wirklich eine ziemlich schmutzige Sache, in die er da verwickelt war. Aber das ist nicht mein Fall«, fügte sie hinzu. »Ich kann einen Blick in die Akten werfen, aber sonst nichts weiter tun.«
    »Sie haben ihn aus dem Verkehr gezogen, weil er wusste, was sie im Schilde führten, richtig? Richtig?«
    »Ich würde sagen, ja.«
    »Also müssen Sie herausfinden, was diese Kerle vorhaben, richtig? Sie finden es heraus, Dallas. Und dann hindern Sie sie an der Ausführung von ihrem Plan und stecken sie für das, was sie Tüftler angetan haben, in den Kahn. Sie sind bei der Mordkommission, Dallas. Und es ist eindeutig, dass er ermordet worden ist.«
    »So einfach ist das nicht. Es ist nicht mein Fall«, wiederholte sie. »Wenn sie ihn in New Jersey aus dem Fluss gezogen haben, ist es nicht mal meine Stadt. Und die Kollegen, die an der Sache dran sind, wären bestimmt nicht glücklich, wenn ich mich in ihre Ermittlungen einmischen würde.«
    »Wie viel Mühe, glauben Sie, geben sich die meisten Bullen mit einem Typen wie dem Tüftler?«
    Fast hätte sie geseufzt. »Es gibt jede Menge Polizisten, die sich sehr viel Mühe geben würden. Es gibt jede Menge Polizisten,
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