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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)
Autoren: Stephanie Laurens
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überbringen.«
    Clarice nickte.
    »In der Zwischenzeit«, sagte Christian mit ausdrucksloser, stahlharter Stimme, »werden wir unsere Quellen anzapfen und Tristan dazu bewegen, dasselbe zu tun. Jemand hat vielleicht Humphries bei den Docks am Ufer oder an einer der Brücken gesehen. Vielleicht fällt jemandem noch etwas ein, jetzt, da wir wissen, worauf wir uns konzentrieren müssen.«
    Ernst und fast feierlich trennten sie sich. Jack half Clarice in Altons Kutsche, dann fuhren sie zum Lambeth Palace. Nachdem sie ins Innere des Bischofssitzes vorgelassen worden waren,
mussten sie über eine Stunde warten. Der Bischof, der Dekan und Diakon Olsen waren in der Kathedrale zu einem Gottesdienst.
    Schließlich kehrte der Dekan zurück. Als er ihre Nachricht vernommen hatte, trübte sich seine Miene ein, aber er organisierte rasch eine Privataudienz beim Bischof.
    Seine Lordschaft war entsetzt. Jack erkannte, dass, egal wie oft man ihm erklärt hatte, dass Humphries in ein gefährliches Spiel hineingezogen worden war, der Bischof bis zu diesem Augenblick nicht begriffen hatte, dass es sich um ein Spiel auf Leben und Tod handelte.
    »Ich … ach du lieber Himmel!« Mit bleichem Gesicht starrte der Bischof ihn an. »Wie …? Was ist passiert?«
    »Es scheint, dass er einen Schlag auf den Kopf erhalten hat, sodass er das Bewusstsein verlor, und dann ins Wasser gestoßen wurde. Er ist sicher schnell ertrunken.«
    Der Bischof schaute Clarice an. Obwohl sie blass war, hielt sie sich besser als er. Dass sie so gefasst war, schien ihm zu helfen.
    »Ja, nun, wir werden natürlich das tun, was notwendig ist. Wenn Sie den Leichnam hierher bringen lassen …«
    Es klopfte an der Tür. Der Bischof runzelte die Stirn. »Was ist?« Sein Ton war mürrisch; er war zutiefst erschüttert.
    Olsen steckte den Kopf zur Tür herein.
    »Bitte entschuldigen Sie die Störung, Mylord, aber für Lord Warnefleet ist eine Nachricht eingetroffen.«
    Jack durchquerte das Zimmer. Er nahm die Nachricht entgegen, betrachtete das Siegel und brach es. Er sah den Bischof an. »Es ist von Christian Allardyce-Dearne.«
    Der Bischof blickte ihn verwundert an.
    »Er gehört auch zu Ihnen?«
    Jack antwortete darauf nicht, sondern überflog den Inhalt der Nachricht. Dann drehte er sich zu den anderen um, die schweigend dastanden.
    »Vor zwei Tagen wurde Humphries gesehen, wie er abends am Themse-Ufer in der Nähe der Tower Bridge entlangging. Er befand sich in Begleitung eines Mannes  – groß, schlicht gekleidet, mit einem bleichen rundlichen Gesicht.« Er hob den Blick.
    Clarice schaute ihn an.
    »Das ist der Mann, der Informant und Kurier, über den wir die ganze Zeit immer wieder stolpern.«
    Jack nickte.
    »Aber… warum den armen Humphries umbringen?« Der Bischof wirkte verwirrt.
    »Vermutlich weil Humphries diesen Mann zu gut kannte und ihn identifizieren konnte.« Jack seufzte. »Ich nehme an, wir sind mit unseren Ermittlungen in eine Sackgasse geraten. Es sei denn, wir finden Hinweise in Humphries’ Zimmer?«
    Er schaute Olsen und den Dekan an, beide schüttelten ihre Köpfe.
    »Als er nicht zurückkam«, erklärte der Dekan, »haben wir überall gesucht, in der Hoffnung, einen Hinweis auf einen Treffpunkt zu finden, eine Adresse oder wie er mit dieser Person in Kontakt treten konnte, aber in Humphries’ Papieren war nichts darüber zu finden.«
    Jack schnitt eine Grimasse.
    »Das ist Standard. Bloß nichts aufschreiben.«
    Ein Moment verstrich, während sie sich mit dem Umstand abzufinden versuchten, dass Humphries nicht nur tot war, sondern dass sein Mörder höchstwahrscheinlich seiner gerechten Strafe entkommen würde.
    Clarice rührte sich.
    »Was ist mit der Anklage gegen James?«
    Der Bischof blinzelte verwirrt, sah sie an und winkte ab. »Betrachten Sie sie als nichtig.« Er schaute Clarice an. »Ich bin überaus froh, dass ich James verboten habe, Avening zu verlassen. Schlimm genug, dass ich einen guten Mann verloren habe
bei dieser… dieser Scharade, die sich jemand ausgedacht hat. Wenn ich auch James verloren hätte, wäre ich zutiefst betrübt. Ich werde ihm auf jeden Fall schreiben, aber ich wäre Ihnen sehr zum Dank verpflichtet, wenn Sie ihm, wenn Sie ihn sehen, mitteilen könnten, dass er sich auf meine weitere Unterstützung verlassen kann. Und dass wir uns freuen, ihn hier zu sehen, wenn er das nächste Mal für seine Studien in die Hauptstadt reist.«
    »Gewiss, Mylord.« Clarice knickste.
    Jack verneigte sich.
    »Wenn Sie uns
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