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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe
Autoren: Gordon Merrick
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wirklich aus?«
    »Endgültig«, antwortete Charlie, während er sich vorsichtig setzte. »Aber leider habe ich auch Unangenehmeres zu berichten. Hattie war wütend. Sie wußte nicht mehr, was sie tat. Ich weiß, du willst nicht alle Einzelheiten hören, aber sie tobte dermaßen, daß ich ihr gegenüber Gewalt anwenden mußte.«
    »Soll das heißen, daß du sie geschlagen hast?«
    Charlie bemerkte einen triumphierenden Unterton in ihrer Stimme und musterte sie neugierig. »Nun, nicht eigentlich. Sie war wie eine Wahnsinnige, und ich fürchte, sie hat sich verletzt.«
    »Mein armer Liebster! Wie unbeherrscht muß sie sein, daß sie dich so provoziert hat. Man sieht es ihr an. Ihre Leidenschaft für das Theater, das alles gehört dazu. Ich habe es dir zu sagen versucht. Ist sie immer noch wütend auf dich?«
    Charlie blickte auf den Fußboden, um sich seine nächsten Worte genau zu überlegen, und blickte dann wieder zu ihr hin. »Es ist aus. Ich konnte es nicht ertragen und habe sie verlassen. Ich bin nicht zu ihr zurückgekehrt. Ich will sie nicht wiedersehen. Das Schlimme ist nur, ich weiß nicht, was sie als nächstes vorhat. Ich dachte schon, sie hätte vielleicht bereits versucht, dich da hineinzuziehen. Sie war in einer solchen Verfassung, daß sie es fertigbringt, zu behaupten, ich hätte sie geschlagen oder sonst was. Sie ist zu allem fähig.«
    »Wir werden ihr zuvorkommen.« Ihre Augen funkelten vor freudiger Erregung. »Du mußt einen Anwalt aufsuchen. Ich kenne den richtigen. Ich werde es arrangieren, daß er dich morgen vormittag empfängt. Du mußt ihm die ganze Geschichte erzählen. Wenn sie es wagt, dich zu belasten, sind wir im voraus gewappnet. Ich kenne die Donaldsons. Sie berauschen sich an der Illusion ihrer Macht. Wenn sie so tollkühn sind und etwas unternehmen, werden wir sie zerschmettern. Hattie hat genug gesagt, um alle Ansprüche, die sie als Ehefrau erheben könnte, nichtig zu machen.« Ihre volltönende Stimme bebte, als sie die Donaldsons vernichtete. Sie streckte ihm wieder die Hand hin, und er reichte ihr seine. »Das bedeutet Scheidung, nehme ich an. Armer Liebster, daß du schon so früh im Leben so etwas erleben mußt. Aber vielleicht ist es gut. Du bist dann besser für die Zukunft gerüstet. Ich habe dich gewarnt, daß man sich nie auf Menschen verlassen könne. Die meisten sind aus gröberem Holz, als wir es gewohnt sind.«
    Seine Handfläche schwitzte, und er zog die Hand zurück, um sie an einem Taschentuch abzuwischen. »Hattie ist genauso, wie du es gesagt hast. Sie ist so besessen vom Theater, daß nichts anderes für sie zählt.«
    »Ach, ich wußte von Anfang an, daß sie nicht die richtige für dich war, obwohl ich mein Bestes tat, um mich mit ihr zu befreunden. Es ist besser, daß sie schnell aus deinem Leben verschwindet, als daß sie es dir weiter vergiftet. Mach dir keine Sorgen darüber, mein Liebster. Such’ den Anwalt auf. Um alles andere werde ich mich kümmern. Die Rechnungen soll er natürlich an mich schicken.«
    »Wie soll ich dir das alles je vergelten, C.  B.?« Sie war wunderbar. Sie übertraf sich selbst; wenn die Situation so einfach war, wie sie ihm erschien, dann brauchte er keinen Finger mehr zu rühren und konnte sie alles machen lassen, wie er es immer getan hatte, aber je mehr sie sagte, desto unmöglicher wurde es für ihn, von Peter zu sprechen.
    Sie floß weiter vor Güte über: »Mein Liebster, du hast mir auch das Kleinste, das ich für dich getan habe, immer reichlich vergolten. Und wofür bin ich sonst da? Ich kann dir nicht sagen, wie selig ich bin, dich wiederzuhaben. Frei vom Theater, frei von Hattie. Es ist mir, als begänne ein ganz neues Leben für uns beide. Es ist da so vieles, das ich dir berichten muß – von Menschen, die ich gesehen habe, Dingen, die ich getan habe. Wir waren ein wenig auseinandergekommen, wie das immer geschieht, wenn ein Mann heiratet. Natürlich bekommst du wieder deinen Zuschuß von mir. Was für ein Glück, daß ich das neue Testament noch nicht unterschrieben habe! Ich werde den Anwälten sagen, sie sollen es vernichten. Wir werden eine so aufregende Zeit zusammen haben. Willst du wieder in deine Stellung zurück? Das ließe sich bestimmt arrangieren. Harold war sehr unglücklich, daß du sie aufgegeben hast.«
    »Nein, das möchte ich jetzt bestimmt nicht.« Er spürte, wie sein Herz heftig schlug, aber er glaubte fest, daß er um das Thema Peter herumkommen würde. »Jedenfalls noch nicht. Weißt du,
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