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Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Titel: Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten
Autoren: Martin Ebbertz
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wieder vor der eigenen Haustür steht.
    Aber das ist noch gar nichts! Am schlimmsten erwischte es einmal einem jungen Mann, der vier Stunden lang in einem Kreisverkehr im Kreis fuhr und einfach nicht mehr herauskam!
    Ja, so geht es zu in Münster in Westfalen, jetzt wisst ihr Bescheid. Aber wisst ihr auch, was ein Turm-Tandem ist?«
    Die Kinder schüttelten den Kopf.
    »Nun das ist so«, erklärte Onkel Theo. »Ein Tandem ist ein Fahrrad für zwei Leute. Normalerweise sitzen die beiden hintereinander, einer vorne und einer hinten. Aber weil in Münster in Westfalen zu wenig Platz für noch mehr Fahrräder ist, gibt es dort ein ganz besonderes Tandem: Man nennt es Turm-Tandem! Auf ihm sind die Leute übereinandergestapelt – einer sitzt oben und einer unten. Das ist unglaublich platzsparend!«
    »So ein Quatsch! «, riefen die Kinder.
    »Was?«, fragte Onkel Theo. »Quatsch nennt ihr das? Und euch soll ich noch mal was erzählen?«
    Doch weil die Kinder sehr darum baten, sagte Onkel Theo: »Also gut. Vielleicht ein anderes Mal. Aber für heute ist Schluss.«

Onkel Theo erzählt von der Langeweile
    »So, liebe Kinder«, sagte Onkel Theo. »Heute werdet ihr mal wieder was lernen.« Die Kinder setzten sich auf Onkel Theos grünes Sofa und spitzten die Ohren. »Also«, sagte Onkel Theo. »Die Langeweile.« Und er kratzte sich am Kopf.
    »Natürlich wisst ihr alle, was Langeweile ist, auch wenn man es nicht leicht erklären kann. Langeweile ist das Gefühl, das man hat, wenn die Zeit besonders langsam vergeht. Wenn man glaubt, eine Stunde dauert zwei Stunden. Und wenn man währenddessen auch noch auf die Uhr schaut, fühlt es sich noch viel schlimmer an. Das kennt ihr sicher! Was kann man dagegen tun? Manchmal hilft eine Geschichte. Aber nicht immer, denn auch eine Geschichte kann langweilig sein.

    Deshalb schaut jetzt nicht auf die Uhr, passt gut auf, reißt euch zusammen und haltet euch wach, denn jetzt hört ihr die langweiligste Geschichte der Welt.
    Es gab nämlich einmal einen Lehrer, der erzählte seinen Schülern jeden Freitag in der letzten Stunde eine Geschichte, die er sich selbst ausgedacht hatte. Manchmal war die Geschichte spannend, manchmal war sie lustig, immer war sie wunderschön. Nur leider hörte niemand zu.
    Einige Kinder redeten miteinander, sodass die anderen, die zuhören wollten, nichts verstanden. Ein Junge holte die Tüte mit dem Pausenbrot aus der Schultasche, ein Mädchen zog seine Nachbarin an den Haaren. Ein anderer Junge wackelte die ganze Zeit mit seinem Stuhl. Ein Mädchen bat darum, auf die Toilette gehen zu dürfen, und plötzlich merkten noch sechs Mädchen und sieben Jungen, dass sie dringend aufs Klo mussten.
    Es war jeden Freitag dasselbe Kommen und Gehen – der arme Lehrer war völlig verzweifelt.
    Eines Tages aber hatte er eine Idee. Wenn niemand seine spannenden, tollen und lustigen Geschichten hören wollte, musste er eben etwas Langweiliges erzählen.

    Und genau das tat er am darauffolgenden Freitag. Im ersten Moment schien die Geschichte gar nicht so langweilig zu sein, sie fing nur ein bisschen langweilig an. Ein Mädchen in der ersten Reihe gähnte kurz. Daraufhin wurde die Geschichte noch etwas langweiliger, noch nicht sehr, aber doch schon ziemlich langweilig. In der Klasse wurde es immer stiller und die Kinder stützten gelangweilt die Köpfe auf die Hände. Nach kurzer Zeit wurde die Geschichte noch langweiliger. Jetzt war sie wirklich schon sehr langweilig.
    Alle Kinder gähnten. Einem Jungen fielen immer wieder die Augen zu, er konnte nichts dagegen tun. Aber kein Kind schwatzte, niemand aß, niemand wackelte mit dem Stuhl und niemand ging aufs Klo .
    Dann wurde die Geschichte furchtbar langweilig, doch das bekam schon niemand mehr mit. In der Klasse war es mucksmäuschenstill, denn alle Kinder waren eingeschlafen!
    Das alles war schon grauenhaft langweilig – aber es war noch nichts gegen den Schluss der Geschichte! Der Schluss war langweiliger als die ganze Geschichte und langweiliger als alle Geschichten, die ich jemals gelesen oder gehört habe!
    Und wisst ihr, wie dieser Schluss geht?«
    Die Kinder schüttelten den Kopf.
    »Nun«, sagte Onkel Theo. »Das weiß leider niemand. Als der Lehrer die Geschichte nämlich am Nachmittag aufschreiben wollte, schlief er vor Langeweile selbst ein. So kommt es, dass niemand den Schluss kennt von der langweiligsten Geschichte der Welt.«
    »So ein Quatsch! «, riefen die Kinder.
    »Was?«, fragte Onkel Theo. »Quatsch
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