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Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben
Autoren: Alissa Johnson
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ein Häppchen Fisch, Sophie, noch ein Stück Toast, eine Scheibe …‹« Sie richtete sich in ihrem Sessel auf. »Sind das Zitronentörtchen?«
    »Äh … ja.«
    »Gott sei Dank.« Sophie schnappte sich eins, biss hinein und sprach mit vollem Mund weiter. »Wenn er mir solche Speisen aufnötigen würde, wäre ich weniger geneigt, mich zu beschweren, aber bei ihm sind es keine Desserts. Es sind Unmengen – geradezu Tonnen – von Brot und Fleisch und Gemüse. Heilige Muttergottes, das Gemüse. Der Mann ist so schrecklich besorgt. Habt ihr eine Ahnung, wie lange wir gebraucht haben, um hierherzukommen?«
    Drei Köpfe wurden geschüttelt.
    »Vier Tage«, teilte Sophie ihnen mit und nahm noch einen Bissen. »Vier endlose Tage, dabei leben wir keine vierzig Meilen von Haldon entfernt. Er hat unseren Fahrer alle zwei Stunden anhalten lassen, damit ich mich ausruhen konnte. Habt ihr je etwas so Albernes gehört? Und ich kann euch sagen, er war ein grässlicher Reisegefährte. Bei dem geringsten Anlass veranstaltete er einen großen Wirbel um mich und rief unserem Kutscher zu, er solle auf die Spurrillen in der Straße achten. Nicht, dass da irgendwelche Rillen gewesen wären, wohlgemerkt, oder dass wir so schnell gefahren wären, um sie zu spüren, wenn da welche gewesen wären. Der Mann hat schlicht den Verstand verloren.«
    »Es überrascht mich, dass er dir überhaupt erlaubt hat zu kommen«, meinte Evie.
    »Oh, zuerst war er dagegen. Es gab eine … Debatte.« Sophies Gesichtsausdruck wechselte von Gereiztheit zu Ärger, und sie legte den Rest des Törtchens auf den Teller zurück. »Gütiger Gott, wie ich rede. Er hat mich zum Zetern gebracht. So geht es nicht. Ich muss weg von ihm, zumindest für einige Stunden. Ich flehe euch an, helft mir.«
    »Wie wäre es, wenn wir nach Benton fahren würden, um ein wenig einzukaufen?«, schlug Evie vor. »Mirabelle braucht eine Haube und Handschuhe zu ihrem neuen Kleid – außerdem einen passenden Ridikül, wenn einer zu finden ist.«
    »Das alles brauche ich ganz gewiss nicht«, wandte Mirabelle lachend ein. Sie hob die Hand, bevor Evie protestieren konnte. »Aber ich bin nicht abgeneigt, etwas Kleines zu kaufen. Etwas Kleines, Hübsches und Nutzloses.« Sie ergriff ein Törtchen und biss hinein. »Mir ist danach, mich etwas zu verwöhnen.«
    »Ausnahmsweise einmal«, bemerkte Evie.
    »Alex wird uns begleiten wollen«, wandte Sophie ein.
    »Nun, wir werden einfach eine Ausrede finden müssen, um uns von ihm zu trennen«, sagte Evie. »Nimm ihn zwischendurch beiseite und sag ihm, du müsstest einige Kleidungsstücke von peinlich weiblicher Natur kaufen.«
    »Oh, dann wird er darauf bestehen, sich mir anzuschließen.«
    »Nun, dann sag ihm,
ich
müsse einige Kleidungsstücke von peinlich weiblicher Natur erwerben.«
    »Damit, denke ich, sollte es gelingen«, stimmte Sophie lächelnd zu, und Kate und Mirabelle lachten. »Brauchst du sie denn wirklich?«
    Evie zuckte nur die Achseln. »Man kann nie zu viel Unterwäsche haben, also ist es keine richtige Lüge.«
    Sie lachten immer noch, als Whit den Kopf ins Zimmer steckte. »Meine Damen … Kobold … Alex und ich wollen nach …«
    »Benton«, unterbrach Kate ihn und warf einen verstohlenen Blick in Sophies Richtung. »Sophie hat Interesse an Mrs Gages Kuchen bekundet. Du hast doch nichts dagegen, oder, Whit?«
    Whit betrachtete stirnrunzelnd die Speisen, die die Diener hereingebracht hatten. Er öffnete den Mund, aber Sophie – verschlagenes, kluges Mädchen, das sie war – schnitt jede Widerrede ab, indem sie die Hand hob und sanft über ihren ausladenden Bauch strich.
    »Ich möchte ja niemandem zur Last fallen«, sagte sie mit sanfter Stimme und engelsgleichem Lächeln. »Aber ich habe einfach schrecklichen Appetit auf etwas …« Sie ließ den Blick über die Teller im Raum gleiten. »Schokolade. Hier scheint es keine zu geben.«
    »Du fällst niemandem zur Last«, erwiderte Whit. Wie alle Männer, die nur wenig Erfahrung mit werdenden Müttern haben, war er sehr darauf bedacht, ihr ins Gesicht oder über die Schulter zu schauen, überallhin, nur nicht auf die unübersehbare Wölbung unter ihrem Kleid. »Wenn du Mrs Gages Kuchen möchtest, sollst du ihn haben. Alex und ich werden in die Stadt reiten …«
    »Oh, aber ich weiß nicht genau, welche Sorte ich möchte, und ich würde liebend gern etwas Zeit mit meinen Freundinnen verbringen und einkaufen, bevor all die …« Sie wedelte schwach mit der Hand. »Bevor all die
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