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Ein düsteres Weihnachtsmärchen (German Edition)

Ein düsteres Weihnachtsmärchen (German Edition)

Titel: Ein düsteres Weihnachtsmärchen (German Edition)
Autoren: Andy Falk
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verstaucht.“ Er zeigte auf die am Boden liegenden Äxte. „Schnapp dir eine Axt und gib mir die andere. Wir werden gegen diesen Höllendämon kämpfen! Ich befürchte jedoch, du musst vorausgehen, denn ich würde dich zu lange aufhalten. Versuch das Scheusal abzulenken und in Schach zu halten. Ich folge euch und komme so schnell wie möglich zu Hilfe.“ Er gab Julian eine Öllampe. „Hier. Halte die Lampe alle zweihundert Meter nach oben und schwenke sie. So werde ich mich an dem Licht orientieren können und den Weg finden.“
    Julian nickte. „Das mache ich, Großvater.“ Sein Blick verriet Entschlossenheit. „Und noch etwas werde ich tun.“ Er zeigte auf die Öllampe, in seiner rechten Hand. „Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, dann werde ich dem Krampus damit einheizen!“
    „Sehr gut! Und jetzt beeil dich! Ich folge, so schnell wie möglich.“
     
    Julian brach zügig auf. Wolly führte ihn zielsicher in die Nacht hinaus. Großvater Maximilian folgte, ebenfalls bewaffnet mit einer Axt, so schnell er konnte.
    Julian drehte sich in regelmäßigen Abständen um und schwenkte die Lampe. Der Großvater, der sich ebenfalls mit einem Licht ausgestattet hatte, antwortete ihm mit einem Schwenker zurück. So war er sich immer sicher, dass Großvater Maximilian den Weg finden konnte.
    Es dauerte etwa eine halbe Stunde, dann sah Julian in größerer Entfernung einen runden, rötlich gelben Lichtschein inmitten des weißen Schnees. Das musste das Höllentor sein.
    Schnell schwenkte er noch einmal die Lampe. Ab hier würde Großvater den Weg alleine finden. Das Höllentor war nicht zu verfehlen. Er wartete einen Moment, keine Antwort von Maximilian war zu sehen. Dann schwenkte er erneut und wartete. Wieder nichts. Was sollte er tun? Er konnte nicht mehr länger warten. Jetzt blieb nur noch die Hoffnung, dass Großvater sein Leuchten irgendwie gesehen hatte und sie fand. Er musste nun zu Hannah.
     
    Leise schlichen Julian und Wolly an das Höllentor heran. Es musst etwa einen Durchmesser von drei Metern haben. Das rot-gelbe Leuchten entpuppte sich als züngelnde Flammen, die immer wieder aus dem Loch herausloderten.
    Das Höllentor befand sich an der Waldgrenze. Ab hier ging es in den tiefen Forst. Julian wurde schlagartig klar, ohne Wolly hätte er es niemals gefunden.
    In diesem Moment kam jedoch auch eine weitere Erkenntnis in Julians Gedanken. Wenn das Tor sich nun schon wieder geöffnet hatte, würde der Krampus jeden Moment darin verschwinden. Sie hatten nicht mehr viel Zeit.
    Langsam pirschten sie sich heran. Hinter einem großen Schneehaufen fanden sie Deckung. Das Höllentor war nur noch ein paar Meter entfernt.
    Als sie rechts neben die leuchtende Öffnung blickten, sahen sie den Dämon, wie er gerade seinen Großen Gabensack aufschnürte. Daneben lag Hannah. Sie musste immer noch bewusstlos sein.
    Julian war klar, der Krampus wollte sie nun in den Sack stecken. Er konnte nicht mehr warten. Er nahm die Axt in die rechte Hand, mit der Linken trug er die Öllampe. Er pirschte sich an den Krampus heran, der ihm den Rücken zugedreht hatte.
    Dann rannte er los. Ohne zu zögern warf er die Öllampe mit voller Wucht auf dem prall gefüllten Sack. Mit lautem Klirren zersprang das Glas und die Flammen konnten auf den groben Stoff übergreifen. Im Nu stand der Gabensack in Flammen.
    Der Krampus fuhr erschrocken herum und fletschte die Zähne. Zäher Speichel tropfte aus dem geöffneten Maul des Höllendämons. „Du elendes Menschlein“, keuchte er mit düsterer Stimme. „Du kannst mich nicht aufhalten. Ich werde dich und das Mädchen mit mir nehmen!“
    Er streckte seine Klauen nach Hannah aus.
    „Nicht so schnell!“ Julian warf sich vor sie und hob die Axt.
    Der Krampus lachte verächtlich. Dann bleckte er die Zähne und schlug nach Julian. Der Junge duckte sich geschickt ab und schlug ebenfalls nach dem Dämon mit der Axt. Doch auch das Scheusal wich behände aus. Mit seinem Pferdefuß versetzte er Julian einen Tritt, sodass der Junge rücklings in den Schnee fiel.
    Wolly wollte seinem Freund abermals zu Hilfe eilen, aber der Krampus hatte schon damit gerechnet. Er bekam das Wollhörnchen am Schwanz zu packen und schleuderte es weg. Wolly flog mit voller Wucht in den großen Schneehaufen, hinter dem sie gelauert hatten.
    „So! jetzt zu dir!“ Der Krampus ging auf Julian zu. Doch plötzlich verformte sich das Höllenloch. „Nein! Noch nicht!“, fluchte der Krampus.
    Eine Art Sog kam aus dem Loch
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