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Ein düsteres Weihnachtsmärchen (German Edition)

Ein düsteres Weihnachtsmärchen (German Edition)

Titel: Ein düsteres Weihnachtsmärchen (German Edition)
Autoren: Andy Falk
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du denn jetzt völlig übergeschnappt? Ich dachte, du hättest es begriffen. Das darf nicht wahr sein, in welche Schwierigkeiten du uns wieder bringst.“
    „Ich weiß. Es tut mir leid. Aber was soll ich jetzt machen? Wenn ich mich nicht verstecke, dann kriegt er mich noch.“
    Hannah blies sich eine rote Locke aus dem Gesicht. „Also gut, komm rein. Ich kann dich ja nicht da draußen lassen. Aber sei leise, damit dich meine Eltern nicht hören.“
    „Danke, meine liebe Freundin.“ Julian hob gerade Wolly auf das Fensterbrett, als er plötzlich ein Geräusch vernahm. Panisch drehte er sich um und schaute in den Garten.
    „Wer ist da?“, rief er reflexartig.
    „Sei doch nicht so laut! Meine Eltern hören das doch!“ Hannah fasste sich an den Kopf.
    „Aber hier ist etwas im Garten“, flüsterte Julian.
    „Jetzt hör auf damit und komm endlich rein.“
    Julian nickte. Er wollte gerade auf das Fensterbrett klettern, da hörte er abermals ein Geräusch. Es war ein furchteinflößendes Grunzen und Stöhnen. Er wusste sofort, dass es die gleichen Geräusche waren, die er schon in der Wohnstube seiner Eltern gehört hatte. Er war hier.
    „Schnell, wir müssen hier weg!“ Julian sprang zurück auf den Boden.
    „Warum? Was soll das?“ Hannah konnte es nicht fassen.
    „Der Krampus ist da. Ich höre ihn. Er ist irgendwo im Garten und sucht nach mir.“
    „Dann musst du erst recht schnell zu mir herein kommen. Ich schließe dann das Fenster und die Läden.“
    „Das wird uns nichts nützen. Bestimmt weiß er, dass ich mich hier aufhalte. Er wird zu uns ins Zimmer kommen. Wir sollten abhauen!“
    „Woher willst du das wissen. Vielleicht findet er uns nicht und …“ Hannah kam nicht zum Ausreden.
    Urplötzlich erschien eine große, haarige Gestalt im Lichtschein der kleinen Öllampe, die sie aufs Fensterbrett gestellt hatte. Das Mädchen erstarrte vor Entsetzen. Die abscheulich hässliche Kreatur schaute sie mit funkelnd gelben Augen an. Ein Gefühl der Ohnmacht machte sich in ihr breit.
    Der Krampus nutzte die Gelegenheit und packte das Mädchen. Er hob sie aus dem Fenster heraus und öffnete seinen großen Sack.
    Julian musste schnell handeln. Er griff nach der Öllampe und warf sie dem Krampus ins Gesicht.
    Der kreischte laut auf, als die Flammen sich auf seiner mit Brennflüssigkeit benetzten Fratze breit machten. In gleichen Augenblick ließ er Hannah fallen.
    „Komm!“ Julian packte sie am Arm und rannte mit ihr davon. Glücklicherweise hatte er in all der Aufregung nicht Wolly vergessen. Das Wollhörnchen hielt sich an seiner rechten Schulter fest.
    Als sie sich in sicherer Entfernung umdrehten, sahen sie, dass der Krampus sein brennendes Gesicht mit einer Ladung Schnee gelöscht hatte. Wütend brüllte er in die Nacht hinaus.
    „Schnell jetzt!“ Julian zog Hannah weiter hinter sich her.
    „Aber wohin?“
    „Ich weiß schon, wo wir uns verstecken können.“

Kapitel 3
    Zügig hatten sie den Krampus abgeschüttelt und waren über eine Seitengasse entkommen. Nach einer Weile erreichten sie die Ortsgrenze und konnten den Weg zu Großvaters Hütte einschlagen.
    Wenige Minuten später lag die Hütte vor ihnen. Umhüllt von der weißen Pracht wirkte dieser Ort so friedlich.
    Die Kinder verloren keine weitere Zeit und stürmten auf das Gebäude zu. Dort angekommen klopften sie wild trommelnd an die Tür.
    Julian rief laut: „Großvater! Bitte mach auf! Wir sind es!“
    Es dauerte nicht lange und in der Hütte regte sich etwas. Langsam und knarrend öffnete sich die Tür.
    Heraus schaute der Großvater, im Nachtgewand und mit einer langzipfligen Schlafmütze auf dem Kopf. In seiner rechten Hand hielt er eine kleine Öllampe, die spärliches Licht spendete.
    Als er die Kinder erblickte, runzelte er verwundert die Stirn. „Kinder! Ihr seid es! Was um Himmels Willen macht denn ihr hier draußen, um diese Uhrzeit?“
    „Können wir dir das drinnen erklären?“ Julian wollte keine Zeit verlieren.
    „Aber selbstverständlich. Kommt schnell herein.“ Der Großvater ließ sie eintreten.
     
    Nachdem Julian seinem Großvater die ganze Geschichte erzählt hatte, konnte dieser kaum noch an sich halten. Wutentbrannt schoss er aus dem Sessel hoch. „Himmel nochmal, du Lausejunge! Wieso hast du nicht auf mich gehört?“
    Julian sah verschämt auf den Holzboden. „Ich … wollte …“
    „Was wolltest du? Verdammt Junge, ich habe dir doch erklärt, dass das kein Spiel ist!“
    „Ich weiß. Aber ich wollte
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