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Ein Dämon auf Achse

Ein Dämon auf Achse

Titel: Ein Dämon auf Achse
Autoren: Robert Asprin
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Julie blickt sie düster an. »Ist das nicht der Ort, wo diese schräge Type Aahz herstammt?«
    »Wo er herkommt - und wo er wieder hingegangen ist«, ergänzt Chumly. »Er und Skeeve haben sich überworfen, und Freund Aahz hat das Team verlassen. Skeeve ist hinter ihm her, um zu versuchen, ihn zurückzubringen, und so bleiben nur noch wir übrig, um uns um Königin Schierlingsfleck zu kümmern. Dann erzähl uns. mal, Julie, was hat das alte Mädchen in letzter Zeit so alles angestellt?«
    »Na ja, ich will zugeben, dass es ziemlich viel Aktivität gegeben hat, seit der letzte König gestorben ist«, gesteht Julie. »Die Armee ist fast die ganze Zeit unterwegs, und sowohl sie als auch das Königreich werden merklich größer, wenn ihr versteht, was ich meine. Es ist ein bisschen wie in den alten Tagen, als ich noch die Armee führte, nur in größerem Maßstab. Da kriege ich eines Tages mal eine Postkarte von einem der Jungs, in der er mir erzählt, wie sie gerade ein neues Land besuchen, und plötzlich ist dieses Land zu einer neuen Provinz von Possiltum geworden.«
    »Verstehe«, meint der Troll nachdenklich. »Na, was hältst du davon, kleine Schwester? Du bist die einzige unter uns, die dabei war, als Skeeve diese Armee das letzte Mal aufgehalten hat.«
    »Nicht ganz. Du vergisst, dass Gliep auch dabei war, und natürlich Big Julie.«
    Sie zwinkert dem Burschen zu, der darauf mit einem anmutigen Kopfnicken antwortet. Gliep, der Drache des Bosses, hebt den Kopf und blickt sich um, als er seinen Namen hört, dann seufzt er und legt sich wieder schlafen.
    »Natürlich stand ich beim letzten Mal auf der Gegenseite«, fährt Big Julie fort, »aber mir scheint, dass die Sache diesmal für euch klar geregelt ist.«
    »Wie das?«
    »Na ja, das letzte Mal waren wir die Invasoren, nicht? Die Einheimischen mochten uns nicht, auch wenn sie sich nicht sonderlich für den Widerstand engagiert haben, den Skeeve organisierte. Aber diesmal ist die Armee die Heimmannschaft, und das Volk des Königsreichs steht weitgehend hinter ihr.«
    »Soll das heißen, dass die Bewohner des Königreichs die Expansionsbestrebungen der Königin gutheißen?« Tanda runzelt die Stirn.
    »Das ist richtig«, meint Big Julie nickend. »Und wenn man genauer darüber nachdenkt, leuchtet das auch ein. Je größer das Königreich wird, um so mehr Leute sind da, um sich die Kosten zu teilen, und um so kleiner werden die Steuern. Weil die Steuern mit jeder neuen Eroberung gesenkt werden, sind die Bürger geradezu ekstatisch wegen des Laufs der Dinge. Und als wäre das nicht schon genug, hat die Arbeitslosigkeit ihren Tiefstand erreicht, weil so viele Leute in die Armee gehen, und deshalb liegen die Löhne auch ziemlich hoch.«
    »Also führt Schierlingsfleck einen populären Krieg, wie?« meint Tanda und schürzt nachdenklich die Lippen. »Vielleicht können wir da ansetzen. Was meinst du, großer Bruder?«
    Diese Frage ist an Chumly gerichtet, der einfach nur mit den Schultern zuckt.
    »Ich denke, irgendwo müssen wir ja anfangen. Aber diese Analyse der Steuerlage macht mir etwas Sorgen.«
    Ich neige auch zum Chumlys Auffassung, aber Tanda ist gerade schwer in Fahrt. »Überlass das mal den Finanzgenies«, winkt sie ab. »Konzentrieren wir uns erst einmal auf das, wo wir gut sind.«
    »Und was soll das deiner Meinung nach sein?«
    »Entschuldigt bitte, aber könntet ihr beide das noch mal zum Wohle jener unter uns, die mit eurer Geschwisterkurzschrift nicht vertraut sind, ausführlicher beschreiben?«
    »Na ja, so, wie ich das sehe, haben wir die besten Chancen, wenn wir Schierlingsflecks Expansionsprogramm unpopulär machen. Ich meine, zu fünft können wir nicht allzu viel gegen eine ganze Armee ausrichten, aber wenn wir das Volk aufwiegeln können, wird die Königin es sich vielleicht noch anders überlegen müssen ... oder sich zumindest bremsen.«
    »Wir könnten versuchen, sie umzubringen«, wirft Massha spitz ein.
    »Stimmt«, bestätigt Tanda, »und glaub nicht, dass ich nicht ernsthaft über diese Möglichkeit nachgedacht hätte. Aber ich denke, dass das ein bisschen drastischer wäre, als es Skeeve beabsichtigte, wie er uns auf diese Mission schickte. Jedenfalls möchte ich mir diese Option erst einmal in Reserve halten oder zumindest so lange, bis Skeeve wieder zu uns gestoßen ist und wir Gelegenheit haben, sie mit ihm zu klären.«
    »Nun, wenn du nichts dagegen hast, gibt es noch eine andere Möglichkeit, die ich gerne versuchen
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