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Ein Blick genuegt

Ein Blick genuegt

Titel: Ein Blick genuegt
Autoren: Barbara McCauley
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Vater zu ärgern, und sie hat mich geheiratet, um das Haus ihrer Großeltern wiederzubekommen.”
    „Hm. Dann schlaft ihr also nicht miteinander?”
    „Pass auf, was du sagst, Santos.”
    „Und als du in Dallas warst”, fuhr Nick ungerührt fort, „bist du mit Diane oder Susan oder wie auch immer sie hieß, ausgegangen?”
    „Diana war vor Susan, und nein, ich bin mit niemandem ausgegangen.”
    Lucas erwähnte nicht, dass beide Frauen ihn angerufen hatten und sich mit ihm treffen wollten. Bei beiden hatte er dankend abgelehnt. In den letzten drei Wochen hatte es nicht eine Nacht gegeben, in der er nicht schweißgebadet aufgewacht war und an Julianna gedacht hatte, während sein Körper sich nach ihr verzehrte. Sicher, er hätte anderswo körperliche Befriedigung finden können, aber er wollte nur Julianna.
    Doch was ihn am meisten erstaunte, was ihn fast überwältigte, war die Tatsache, dass es nicht nur der Sex war, den er von Julianna wollte. Er vermisste sie, nicht nur im Bett, sondern in seinem Leben. Er wollte neben ihr aufwachen, mit ihr zusammen einschlafen und er brauchte sie in der Zeit dazwischen. Mehr als die Luft zum Atmen wollte er sie, brauchte er sie, und diese Erkennt nis machte ihm Angst.
    „Du hast Julianna, sie hat ihr Haus. Wo ist das Problem, Blackhawk?”
    Entgeistert starrte er Nick an. Konnte ein Mann wirklich so dumm sein? „Die Dämpfe hier sind dir wohl zu Kopf gestiegen, Santos. Ich werde es dir auf ganz einfache Weise sagen, damit auch du es verstehst. Es ist keine richtige Ehe. Sie liebt mich nicht.”
    „Und du liebst sie nicht.”
    Er schluckte. „Sie ist eine schöne Frau. Ich wollte sie.”
    „Jetzt hast du sie. Wie ich schon sagte, wo ist das Problem, Blackhawk?”
    Lucas erkannte die Falle, hatte aber nicht vor, hineinzutappen. „Die Therapiestunde ist vorbei, Dr. Santos. Ich fahre jetzt nach Hause. Werde du mit deiner 427-er glücklich.”
    Nick schaute auf die Maschine und meinte dann grinsend: „Wer hätte gedacht, dass ich zwischen diesem ganzen Müll solch einen Schatz finde. Wunder gibt es immer wieder, Blackhawk.”
    Er hatte das vage Gefühl, dass Nick seine Ehe mit einem Motor verglich. Das war so absurd, dass er grinsen musste. „Du bist schon verrückt, Nick”, erwiderte er lachend und klopfte seinem Freund auf die Schulter. „Willkommen zu Hause.”
    Lucas lächelte noch immer, als er wieder im Auto saß. Nick Santos als Geschäftsmann.
    Wer hätte das gedacht?
    Es war genauso abwegig wie die Ehe eines Lucas Blackhawk mit Julianna Hadley. Das hätte sich auch niemand träumen lassen. Am wenigsten er selbst.
    Wo ist das Problem, Blackhawk?
    Nicks Worte, die ihm nicht aus dem Kopf gingen, veranlassten ihn schließlich auf dem Seitenstreifen anzuhalten. Typ isch Nick, eine so schwierige Angelegenheit wie seine Ehe mit Julianna auf diese Weise zu vereinfachen.
    Trotzdem nagte die Frage weiter an ihm.
    Wo ist das Problem, Blackhawk?
    Er klopfte mit den Fingern aufs Lenkrad. Er hatte eine hübsche Frau, sie passten im Bett großartig zusammen. Es war weit mehr, als er jemals erwartet hätte.
    Was, zum Teufel, wollte er noch?
    Und dann wusste er plötzlich ganz genau, was er wollte. End lich konnte er es sich selbst eingestehen, und er fragte sich, warum er es nicht schon längst erkannt hatte.
    Aber ebenso wusste er, dass er das, was er wollte, nur dann bekommen würde, wenn er Julianna gehen ließ.
    Er stieß die Luft aus, die er vor lauter Anspannung angehalten hatte, wendete und fuhr zurück in die Stadt.
    Instinktiv hatte Julianna die Kulisse für eine perfekte Verführung geschaffen. Weiße Tischdecke, Kristallgläser, Kerzen und Rotwein. Im Ofen brutzelte ein köstlicher Braten und zum Nachtisch hatte sie einen Erdbeerkuchen mit Sahne vorbereitet.
    Und falls das alles Lucas Aufmerksamkeit nicht erregen sollte, würde der Anzug, den sie sich heute Nachmittag gekauft hatte, dafür sorgen.
    Es war das Aufregendste, was sie je getragen hatte. Ein hautenger, ärmelloser Overall aus blauem Samt, unter dem sie keinen BH trug, weil der sich unvorteilhaft abgedrückt hätte, und deshalb hatte sie sich auch gegen einen Slip entschieden. Ihre Schuhe hatten hohe Pfennigabsätze, ihr Parfüm verlieh ihr einen exotischen Duft, das Haar hatte sie locker aufgesteckt.
    Sie würde Lucas Blackhawk eine Nacht bieten, die er so schnell nicht vergaß.
    Sie hatte vorhin noch lange im Drugstore gestanden und auf das Hotel gestarrt, nachdem er mit der Rothaarigen darin
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