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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller
Autoren: James Ellroy
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Schuhe
    plumpsten zu Boden. Gail warf einen ihrer hochhackigen
    Schuhe an die Wand – ihr Signal. Drei Minuten bis zum
    Start.
    Pete lachte – Zimmer für dreißig Dollar die Nacht mit
    papierdünnen Wänden.
    Reißverschlüsse ratschten. Bettfedern ächzten. Der Se-
    kundenzeiger tickte. Walter P. Kinnard begann zu stöhnen
    – bei zwei Minuten vierundvierzig saß er, Petes Stoppuhr
    zufolge, im Sattel.
    Pete wartete die drei Minuten exakt ab. Er drückte voo-
    ooorsichtig die Tür auf – das Scharnieröl sorgte dafür, daß
    auch nicht das geringste Quiiiiietschen zu hören war.
    Da: Gail und Walter P. Kinnard beim Ficken.
    In der Missionarsstellung, die Köpfe dicht beieinander
    – gerichtstauglicher Beweis für Ehebruch. Walt genoß in
    vollen Zügen. Gail täuschte Ekstase vor und zupfte an der
    Nagelhaut.
    Pete schoß Nahaufnahmen.
    Eins, zwei, drei, Kamerablitze im Maschinengewehrtakt.
    Das ganze gottverdammte Zimmer wurde strahlend hell.
    Kinnard stieß einen schrillen Schrei aus und löste sich von
    ihr, schlaff wie ein Waschlappen. Gail rollte vom Bett und
    rannte ins Badezimmer. Walt die Sexbombe splitternackt:
    1,75 Meter, zweihundertzehn Pfund, untersetzt.
    Pete ließ die Kamera fallen und packte ihn. Pete sprach
    langsam und deutlich.
    »Deine Frau will eine Scheidung. Sie will achthundert im
    Monat, das Haus, den 56er Buick und eine Zahnspangenbe-
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    handlung für deinen Sohn Timmy. Du gibst ihr alles, was
    sie will, oder ich krieg’ dich und bring’ dich um.«
    Kinnard spuckte Speichelblasen. Pete imponierte Kinnards
    Farbe: halb schockblau, halb arteriell rot.
    Durch die Badezimmertür drang Dampf – Gails Dusche
    danach, rasch wie immer.
    Pete ließ Walt los. Sein Arm zitterte vor Anstrengung:
    mehr als zweihundert Pfund, nicht schlecht.
    Kinnard schnappte sich seine Kleider und stolperte zur Tür
    hinaus. Pete sah, wie er den Korridor hinunterstolperte und
    gleichzeitig versuchte, ins richtige Hosenbein zu schlüpfen.
    Gail trat aus einer Dampfwolke. Ihr »Ich-kann-bald-nicht-
    mehr« überraschte ihn kaum.
    Walter P. Kinnard schloß einen außergerichtlichen Vergleich.
    Petes ungebrochene Gewinnsträhne verlängerte sich: Ehefrauen
    23, Ehemänner 0. Mrs. Kinnard bezahlte: fünf Riesen sofort
    und 25 Prozent des Unterhalts bis in alle Ewigkeit.
    Dann: drei Tage in Howard Hughes’ Diensten.
    Die TWA-Klage ging Howard dem Großen auf die Ner-
    ven. Pete verstärkte die Ablenkungsmanöver.
    Er gab Nutten Geld, damit sie den Zeitungen zuspielten:
    Hughes hatte sich in Absteigen verkrochen. Er überschüttete
    die Vollzugsbeamten mit telefonischen Hinweisen. Hughes
    war in Bangkok, Maracaibo, Seoul. Er quartierte ein zweites
    Hughes-Double im Biltmore ein: einen alten, gut bestückten
    Pornodarsteller. Opa war tatsächlich priapisch – er schickte
    ihm Barbara Payton zu Liebesdiensten rüber. Die alkohol-
    benebelte Babs glaubte allen Ernstes, der alte Clown wäre
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    Hughes. Sie verkündete weit und breit: Klein-Howard war
    um 15 Zentimeter gewachsen.
    J. Edgar Hoover hätte die Klage ohne weiteres abwürgen
    können. Hughes weigerte sich, ihn um Hilfe zu bitten.
    »Noch nicht, Pete. Zuvor muß ich meine Freundschaft mit
    Mr. Hoover festigen. Dabei spielt, wie ich meine, der Kauf
    von Hush-Hush eine entscheidende Rolle, doch bin ich darauf
    angewiesen, daß du mir einen neuen Skandalspezialisten
    auftreibst. Du weißt doch genau , mit welcher Leidenschaft
    Mr. Hoover belastende Informationen sammelt.«
    Pete verbreitete in der Gerüchteküche:
    Neuer Hush-Hush- Schmutzfinkgesucht. Interessierte
    Dreckschleudern mögen sich telefonisch bei Pete B. melden.
    Pete schob Telefondienst am Wachhundehüttenapparat.
    Clowns riefen an. »Ich möchte einen saftigen Skandal hören,
    damit ich Ihre Glaubwürdigkeit überprüfen kann«, sagte Pete.
    Die Clowns gingen darauf ein. Und das kam dabei heraus:
    Pat Nixon hatte soeben Nat »King« Coles Baby zur Welt
    gebracht. Lawrence Welk leitete einen Callboy-Ring. Patti
    Page und Francis, das sprechende Maultier, waren ein heißes
    Paar.
    Eisenhower hatte nachweislich Negerblut. Rin Tin Tin
    hatte Lassie geschwängert. Jesus Christus leitete ein schwarzes
    Hurenhaus in Watts. Es kam noch schlimmer. Pete hatte
    neunzehn Interessenten notiert – einer übergeschnappter als
    der andere.
    Das Telefon klingelte – Irrer Nummer zwanzig im An-
    marsch. Pete hörte ein Knistern in der Leitung – wahr-
    scheinlich ein Ferngespräch.
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    »Wer ist
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