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Eigentor für Moritz

Eigentor für Moritz

Titel: Eigentor für Moritz
Autoren: Frauke Nahrgang
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Laune dagegen ist im Keller.
    Mehmet klopft ihm aufmunternd auf die Schulter. »Entspann dich, Junge«, sagt er. »War doch nur ein kleiner Freizeitkick.«
    Moritz verliert nicht gern, auch nicht in einem Freizeitkick. Dabei war die Niederlage vorprogrammiert, denn die Mannschaften waren nicht ausgewogen aufgestellt. Bei allem Talent, Enes ist eben doch noch ein Zwerg. Elena ist heute sehr blass geblieben. Und Catrina? Oje, eine verliebte Verteidigerin ist die Schwachstelle jeder Mannschaft. Aber leider gibt es noch eine andere Erklärung für den Sieg der Gegner. Roberto – er scheint wirklich etwas draufzuhaben.
    Niko ist zu dem gleichen Schluss gekommen. »Man merkt gleich, dass du mal bei einem großen Verein gespielt hast«, lobt er.
    »Was meinst du?«, fragt Roberto verwundert.
    Augenblicklich fängt Catrina an zu glühen. Na bitte, Moritz hat es doch gleich gewusst. Von wegen Hammer-Transfer! Alles nur heiße Luft, um diesen Roberto bei Blau-Gelb einzuschwindeln.

Bauchgefühl

    N a ja …« Niko sucht Catrinas Blick, aber die weicht ihm aus. »Real meine ich. Hast du nicht für die gespielt?«
    Roberto schüttelt den Kopf. »Ich bin zwar Fan von Real, aber kein Spieler. Die nehmen nicht jeden. Und ich habe mich auch nicht besonders bemüht dort reinzukommen. Ich war beim FC, genau wie alle meine Freunde. Mir hat es dort prima gefallen, aber mein Vater meinte …«
    Die Meinung des Vaters lernen die Freunde nicht mehr kennen, denn Roberto bricht ab und murmelt bloß: »Na ja, der FC ist auch wirklich ein ziemlich kleiner Club.«
    Niko schluckt. Auch den anderen Jungen ist die Enttäuschung über die entgangene Sensation anzumerken. Nur Enes lässt sich von dieser Neuigkeit nicht aus der Ruhe bringen. »Dann kommst du eben jetzt zu einem großen Verein«, versichert er treuherzig. »Nämlich zu Blau-Gelb.«
    Dankbar lächelt Catrina den Kleinen an.
    Auch Niko hat seine gute Laune wiedergefunden. »Egal, wo du bisher gespielt hast. Du passt zu uns. Also, wenn du Lust hast, komm doch morgen mal beim Training vorbei.«
    »Klar, hat er Lust!«, verkündet Enes mit Überzeugung. Und leider behält er recht.
    »Ich find’s cool bei euch«, sagt Roberto herzlich. Nach einem Blick auf seine Uhr verabschiedet er sich hastig. »Jetzt muss ich leider heim. Aber morgen komme ich bestimmt.«
    Inzwischen ist es dunkel geworden und das Loch im Zaun nur noch zu ahnen. Die Freunde tasten sich hinaus. Aber an den Heimweg denkt niemand. Zuerst muss die Neuerwerbung ausführlich diskutiert werden.
    »Der VfB hätte den auch gern genommen«, vermutet Alex.
    »Wenn Mark sieht, dass Roberto bei uns spielt, beißt er sich in den Po!«, stimmt Niko zu.
    Elena nickt. »Er ist auf jeden Fall eine Verstärkung.«
    O Mann, rafft die’s nicht, oder was? Elena ist erst im Sommer zu Blau-Gelb gekommen. Sie spielt auch im Sturm, gar nicht so schlecht. Aber wenn dieser Spanier aufläuft, wird sie doch als Erste um ihren Platz im Team fürchten müssen. Wird Zeit, dass ihr mal jemand die Augen öffnet.
    »Was wollen wir denn mit einem neuen Stürmer?«, begehrt Moritz auf. »Olli, du, ich, und im nächsten Jahr kommt Serkan aus der E-Jugend hoch. Stürmer haben wir wirklich genug.«
    »Gute Stürmer kann man nie genug haben«, belehrt ihn Catrina.
    »Konkurrenz belebt das Geschäft«, weiß Alex.
    Und auch Mehmet steuert noch eine Fußballweisheit bei: »Außerdem ist eine starke Bank die beste Erfolgsgarantie.«
    Bla, bla! Das sagen immer nur die, die dort niemals sitzen müssen.
    Auch Niko versucht den Freund zu überzeugen. »Norbert hat dann viel mehr Alternativen und kann einen frischen Angreifer bringen, wenn es vorne klemmt.«
    »Blödsinn«, sagt Moritz schroff.
    »Warum willst du nicht, dass Roberto zu Blau-Gelb kommt?«, erkundigt Enes sich arglos.
    Weil der Trainer keine Alternative haben soll. Nicht zu Moritz. Auch nicht, wenn es klemmt. Das ist die beste Stammplatzgarantie. Aber das kann er den anderen natürlich nicht erklären. Ein Stürmer darf sich nicht vor einem Rivalen fürchten und muss immer an die eigene Stärke glauben.
    »Das wüsste ich aber auch gern«, bohrt Niko nach. »Was hast du gegen ihn?«
    »Tja, also …«
    »Spuck’s aus!«, fordert Niko.
    »Also irgendwas stimmt nicht mit dem.«
    Überrascht schauen alle Moritz an.
    »Aha? Und was genau?«
    »Bauchgefühl.« Moritz bemüht sich geheimnisvoll zu klingen.
    Doch Mehmet grinst nur, und Alex spottet: »Plötzlich Hellseher geworden, oder was?«
    »Ihr werdet
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