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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy
Autoren: Graham Brown
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Tisch freihielten, und schritt den schmalen Gang zum Ende des Balkons entlang.
    Zu seiner Rechten standen Tische in regelmäßigem Abstand unmittelbar an einer hüfthohen Mauer. Auf der linken Seite schützte eine Glaswand den Rest des Restaurants vor dem wechselhaften Wetter.
    Er kam an einem einsamen Gast am ersten Tisch vorbei und an einem mitteleuropäischen Karrierepaar, das am zweiten speiste. Der Mann trug einen Tausend-Euro-Anzug, und an seinem Handgelenk baumelte eine Uhr, die zweimal so viel kostete. Die Frau hätte direkt von einem Laufsteg kommen können. In Haute Couture gekleidet und viel zu dünn, nippte sie gelangweilt an Champagner für zweihundert Dollar die Flasche.
    Sie warf Hawker einen Blick zu, als er vorbeiging, was der Mann mit Verachtung zu bemerken schien. Hawker ignorierte beide und ging in Richtung seines Tischs am Ende der Reihe weiter.
    Auf halber Strecke drehte sich ein rothaariger Gast um und versperrte Hawker mithilfe eines Gehstocks dessen Gummispitze er an die Glasabsperrung setzte, den Weg.
    Hawker sah auf den Stock hinunter und dann zu dem Mann, der ihn hielt. Kräftig gebaut, mit Schultern wie Atlas und stahlgrauen Augen, die unter einem Haarschopf in der Farbe von Tomatensauce fehl am Platz wirkten: David Keegan war ein ehemaliger Angehöriger des britischen SAS und früherer Agent des MI 6. Vor alldem und bevor ihm eine Explosion den halben Unterleib weggerissen hatte, war er stellvertretender Kapitän des britischen Rugbyteams gewesen. Was er jetzt tat, wusste kein Mensch. Hawker hatte ein paar Vermutungen, von denen ihm keine gefiel.
    Eine nordisch aussehende Frau mit einer Haut wie Porzellan saß gegenüber von Keegan. Sie war modisch gekleidet und stocherte an ihrem Sushi, die Augen von einer Spiegelbrille verborgen. Anders als das Püppchen an Tisch Nummer zwei konnte diese Frau trotz ihrer Aufmachung durchaus gefährlich sein.
    Keegan lächelte. »Ich hätte mich ja an deinen Tisch gesetzt, mein Freund, aber der Blick von dort hinten ist einfach beschissen.«
    »Kommt drauf an, wonach man Ausschau hält«, sagte Hawker.
    Der Brite stimmte achselzuckend zu. »Da hast du wohl recht.«
    Hawker sah sich instinktiv um, ob es Ärger geben könnte. Er hatte keinen Grund, welchen von Keegan zu erwarten, er hatte dem Mann sogar einmal das Leben gerettet, aber Hawker glaubte nicht an Zufälle, und Keegans ruppiges Auftreten ließ auf mehr als eine beiläufige Begegnung schließen.
    La Bruzcas Worte gingen ihm wieder durch den Kopf. Wenn ich nur die Hälfte von dem glauben würde, was ich gehört habe, wärst du schon tot. Konnte Keegan gewusst haben, für wen Hawker jetzt arbeitete? Konnte er es verraten haben?
    Da ihm der Gehstock immer noch den Weg versperrte und da er ungemein neugierig war, was Keegan hier wohl trieb, schnappte sich Hawker einen Stuhl und setzte sich auf den einzig verfügbaren Platz in der Mitte der beiden.
    Keegan saß nun links von ihm, das Mädchen zu seiner Rechten, und den Vorgängen im Restaurant musste er den Rücken zuwenden. Hawker befand sich jetzt exakt in der Position, in der er nicht sein wollte, wie ihm schmerzlich bewusst wurde.
    »Was zum Teufel tust du hier?«, fragte er.
    Keegan lächelte über den Tisch hinweg das Mädchen an.
    »Was ist das denn für eine Begrüßung?«, sagte er. »Wir kommen den ganzen weiten Weg aus Good Old England hierher, um ihn zu finden, und er bringt nicht einmal ein ›Guten Tag‹ heraus.«
    »Wir waren in deinem Haus in Griechenland«, sagte das Mädchen.
    »Still, Liebes«, sagte Keegan. »Und bestell etwas anderes, ja? Du weißt, ich kann das Zeug nicht ausstehen.«
    Sie lächelte ihn an und aß noch einen Bissen.
    »Fisch muss gekocht werden«, sagte er. »Jetzt halt das.«
    Keegan übergab den Stock, und Hawker sah, wie ihn die Kleine an den Tischrand lehnte.
    »Dann seid ihr beide also in den Flitterwochen hier?«, sagte Hawker.
    Das Mädchen saugte an den Zähnen, als wäre die Idee absurd. Keegan schaute finster. »Wer sollte mich heiraten?«
    »Nur die Hälfte der Frauen in London«, sagte Hawker.
    Keegan schaute empört drein. »Glaub ihm kein Wort, Schatz. Ein Drittel kommt eher hin.«
    »Die andere Hälfte würde dich natürlich am liebsten umbringen«, fügte Hawker an.
    »Das könnte allerdings stimmen«, gab Keegan zu.
    Der Kleinen schien es egal zu sein.
    »Was alles nicht erklärt, wieso du hier bist«, schloss Hawker.
    »Ich habe dich gesucht, Alter.«
    »Das dachte ich mir schon«, sagte
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