Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Edelmann und Satansfreund

Edelmann und Satansfreund

Titel: Edelmann und Satansfreund
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
konnte. Selbst ihr Herzschlag schien ausgesetzt zu haben. Sie wünschte sich plötzlich, tot zu sein.
    Aber sie lebte, sie blieb auch am Leben, denn ein Mensch kann in extremen Situationen viel aushalten.
    Die Starre hatte sicherlich keine halbe Sekunde gedauert. Es kam ihr nur so vor, und sie merkte, wie sie in der Lage war, wieder die Umgebung auf sich einwirken zu lassen. Der Druck der Messerspitze war noch vorhanden. Auf ihrem Hals zeichnete sich eine kleine Wunde ab.
    »Du hast es immer noch nicht kapiert!« stieß Shooty heiser hervor.
    »Noch immer nicht. Ich bin geil. Ich will nicht mehr warten.«
    Er bewegte seine rechte Hand nach unten, und mit ihr fand das Messer seinen Weg.
    Hildegard von Zavelsreuth erlebte, wie scharf die Klinge auch an den Seiten war. Sie schnitt durch den Stoff ihres Jogginganzugs wie durch dünnes Papier, ohne dabei ihre Haut zu ritzen.
    Sie ließ alles mit sich geschehen und starrte an der rechten Schulter des Mannes vorbei, direkt in das grinsende Gesicht des anderen, der seinen Spaß hatte und das Messer dabei immer wieder von einer Hand in die andere warf.
    »Nach ihm bin ich an der Reihe. Und ich kenne noch andere Tricks. Soll ich sie dir schon verraten?«
    Hilde schüttelte den Kopf. Sie wollte nichts, aber auch gar nichts wissen.
    Sie brauchte nur ihre Ruhe, sie wünschte sich in das Hotel zurück oder in das Studio.
    Statt dessen aber fuhr der kalte Wind über ihre Haut hinweg, denn Shooty hatte ihr mit einer blitzschnellen Bewegung das zerfetzte Oberteil abgerissen.
    Jetzt trug sie nur noch ein dünnes Herrenhemd, unter dessen Stoff sich ihre Brüste deutlich abzeichneten.
    Shooty lachte und machte weiter. Jetzt war die Jogginghose an der Reihe. »Mann, du bist ja wie ein Überraschungsgeschenk, Lady. Je mehr es ausgepackt wird, um so tollere Dinge kommen zum Vorschein. Wirklich super.«
    Das Messer berührte das breite Gummiband der Hose. Ein Ruck.
    Der erste Schnitt war getan.
    Hilde preßte ihre Beine zusammen. Das Messer wanderte weiter. Der Wind strich bereits über ihre nackten Oberschenkel, und die Klinge näherte sich ihrer Intimzone. Sie fuhr rechts daran vorbei, das Hosenbein wurde geteilt, dann wanderte die Klinge wieder hoch, ohne die Frau allerdings zu verletzen.
    Erst als sich Shooty um ihr linkes Bein kümmerte, spürte sie wieder den leichten Druck.
    Der Stoff klaffte auseinander. Shootys Augen glitten nach unten, wo sich der Slip abzeichnete. Er war dünn und seidig. Der Farbige pfiff durch den linken Mundwinkel. »Du bist ja eine echte Blondine, Lady. Die mag ich besonders.«
    Hildegard von Zavelsreuth versuchte es ein letztes Mal. »Bitte«, flehte sie. »Lassen Sie mich doch in Ruhe. Bitte… bitte… ich… ich…«
    »Hör auf zu flennen. Später wirst du vor Wonne schreien, verdammt.«
    Shooty streckte seine rechte Hand aus. Die dunklen Finger mit den hellen Nägeln faßten in den halbrunden Ausschnitt des Herrenhemds, um das Kleidungsstück zu zerreißen.
    Shooty hatte bereits angesetzt, als etwas völlig Unerwartetes passierte.
    Beide Männer hörten das lustige Pfeifen, das unter der Brücke besonders laut klang. Sie blickten nach rechts.
    Und sie sahen den Mann, der wie ein Betrunkener ging und auf sie zutorkelte.
    Die Kerle waren so überrascht, daß sie zunächst einmal nichts taten, sondern nur hinschauten. Der Mann näherte sich, er pfiff auch weiter, bis Calvin schließlich nickte. »Okay, Shooty, halte du die Lady hier fest. Ich kümmere mich um den Ritter…«
    »Mach ich doch glatt, Kumpel. Und sei nicht zu zimperlich. Blut geilt mich noch mehr auf.«
    »Keine Sorge, der wird so schnell nicht mehr aufstehen…«
    ***
    Es gibt Morgenstunden im Frühling, die können noch so schön und sonnig sein, aber man verflucht sie trotzdem. Mir erging es so an diesem Tag, denn ich hatte mich schon sehr früh mit einem Kollegen verabredet, der als sogenannter Undercoveragent arbeitete, zwar von der Polizei bezahlt wurde, sich aber möglichst nicht zusammen mit seinen Kollegen blicken ließ und deshalb nur konspirative Treffpunkte bevorzugte, was wir akzeptieren mußten.
    Normalerweise traf ich mich mit irgendwelchen Informanten immer am Abend oder in der Nacht. Da aber war Miller – so wurde er bei uns geführt – unterwegs. Deshalb hatte er den frühen Morgen vorgeschlagen, und dazu einen Treffpunkt, der einsam lag. Nahe an einer Brücke, die aus Geldmangel nicht mehr zu Ende gebaut worden war und nicht weit von einem toten Kanalarm der Themse
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher