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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman
Autoren: Sarah Harvey
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den dort stehenden Sieger anstrahlten.
    Den frisch gekorenen ProTrain-Challenge-Champion.
    Und Alex blickte sich zu ihren Freunden um, um festzustellen, ob deren Gesichter genauso überrascht aussahen wie ihr eigenes.
    Ein leises Gemurmel ging durch die Menge, wie wenn Kieselsteine an einem Strand von der Brandung hin und her gerollt werden.
    »Das verstehe ich nicht. Begreift ihr das?«
    »Wie um alles in der Welt sind sie denn auf ihn gekommen?«
    »Vielleicht nach dem Gesetz des Durchschnitts? Er war doch bei jeder Disziplin unter den besten vier, oder?«
    »Nach dem Gesetz des Durchschnitts! Dass ich nicht lache! Wohl eher nach dem ProTrain-Gesetz.«
    Und als sein eigenes Team, das genauso baff war wie alle Übrigen, plötzlich begriff, dass ihr Mann der Sieger war, setzte
der Jubel ein und verbreitete sich wie ein Flammenmeer, bis alle, ungeachtet ihrer Verwirrung, in den Jubel mit einfielen und dem Mann, der in der Mitte des Podiums auf der Erhöhung stand, applaudierten.
    Einem Mann, der ungeachtet der Tatsache, dass niemand mit seinem Sieg gerechnet hatte, eine Zuspruch findende Wahl war.
    Der Mann war Dimitri Gaitanedes.
     
    Nach dem grandiosen Enthüllungsspektakel zur Bekanntgabe des ProTrain-Champions folgten die sich endlos hinziehenden Reden, und danach eine pompöse Präsentation, in deren Verlauf jeder einzelne Wettkampfteilnehmer ein aus Glas hergestelltes Teilnahmezertifikat, eine Magnumflasche Champagner, sowie eine exklusive Sportuhr überreicht bekam, bevor der Sieger Dimitri mit Prämien überhäuft wurde, die von edelstem Cristal-Champagner über Accessoires von Cartier bis hin zu Autos und Verträgen reichten.
    Danach gab es ein weiteres Feuerwerk, zu dem ein halbwegs bekanntes Sinfonieorchester Händel spielte, gefolgt von einer Champagnerfontäne, tanzenden Mädchen, singenden, Kerzen in den Händen haltenden Kindern, einem Gospelchor, einer Steelband und einer noch größeren Torte als bei der Eröffnungsfeier, und dann durften sich die Wettkämpfer, die nach der Siegerehrung direkt in den Bereich der VIPs geführt worden waren, endlich unter die übrigen Gäste mischen.
    Nach etlichen Wochen der Abschottung und Entbehrung steuerten die meisten von ihnen direkt die Champagnerfontäne an.
    Toyan eilte unverzüglich zu seiner Hildegard, führte sie, obwohl er immer noch leicht hinkte, zur Tanzfläche und tanzte mit ihr zur Musik der Steelband, die gerade »Moon River« spielte.

    Tommy stürmte, Freudentränen weinend, zu seiner auf ihn wartenden Familie, die genauso überrascht war, hier zu sein, wie er überrascht war, sie hier zu sehen, denn ihr Trip nach Jersey war erst in dem Moment von der Sunday Best in die Wege geleitet worden, in dem Helen Hunt den angeschlagenen, völlig ausgelaugten Tommy im Fernsehen gesehen und anschließend auch noch in Alex’ Artikel über »Klobürste« gelesen hatte, woraufhin sie selbst in Tränen ausgebrochen war.
    Wayne und Job marschierten geradewegs auf die Models zu, während Seamus und Danny, die zunächst die gleiche Richtung ansteuerten, es sich im letzten Moment anders überlegten und sich erst einmal jeder ein Guinness besorgten, um auf ihre neue Freundschaft anzustoßen.
    Dimitri mochte zwar den Wettkampf gewonnen haben, und er mochte den Scheck, die Autoschlüssel, den Vertrag und den Titel eingeheimst haben, aber es war unverkennbar, wen alle für den wahren Helden der Stunde hielten. Björn hatte den VIP-Bereich kaum verlassen, als er auch schon von ihn anhimmelnden Fans, lechzenden Models und katzbuckelnden ProTrain-Leuten umringt wurde.
    Alex, die es irgendwie geschafft hatte, alle anderen zu verlieren, hatte zumindest Björn noch im Blick und betrachtete ihn aus der Entfernung. Bewusst aus der Entfernung. Sie stand einfach nur da und betrachtete ihn schweigend und diskret, bis ihr plötzlich bewusst wurde, dass jemand anders sie beobachtete.
    Bentley hatte sich angeschlichen und stand schweigend neben ihr.
    Schließlich brach er die Stille. »Weißt du, dass sie ihn zum Sieger küren wollten, er jedoch abgelehnt hat?«
    »Tatsächlich?«, entgegnete Alex, obwohl es sie nicht wirklich wunderte.
    »Meinen Quellen zufolge hat er gesagt, dass er den Sieg nicht annehmen könne, weil seine Zeiten insgesamt nicht so gut gewesen
seien wie die desjenigen, der den Wettkampf hätte gewinnen sollen.«
    Alex lachte leise. »Er hat immer darauf beharrt, dass allein die Zeiten den Ausschlag geben sollen. Wer hätte denn auf Grund der Zeiten gewonnen?«,
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