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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven
Autoren: G Bartlett
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hätte. Tja, Pech. Er war Blade ähnlicher als die beiden jemals freiwillig zugegeben hätten. Stark, dickköpfig und ein richtiger Macho, seiner sexuellen Orientierung zum Trotz. Just in dem Augenblick, als mir der Geruch eines weiteren Vampirs in die Nase stieg, ertönte von drinnen eine heisere Stimme.
    »Gloriana, Liebes, komm rein und lass dich drücken«, rief Freddys Mutter, Gräfin Cecelia Hapsburg von Repsdorf. Sobald sie erfahren hatte, dass ihr Sohnemann zum Vampir geworden war, hatte sie es ihm nachgetan. Es konnte schließlich nicht angehen, dass er bis in alle Ewigkeit ohne ihren mütterlichen »Rat« auskommen musste.
    »CiCi.« Ich tauchte in eine Wolke ihres selbst zusammengebrauten exotischen Parfüms ein und schmiegte mich an ihre weiche Wange. So verharrte ich einen Augenblick und sog genüsslich den exquisiten Duft ein.
    An meine eigene Mutter erinnere ich mich nur vage – und auch nicht besonders gern. Sie hatte mir den Rücken gekehrt und mich meinem Schicksal überlassen, nur weil ich mich in einen Schauspieler verliebt hatte. Auch sonst hatte ich ihr kaum je etwas recht machen können. Ich kann mir lebhaft vorstellen, was sie gesagt hätte, wenn ihr zu Ohren gekommen wäre, dass ich unter die Vampire gegangen bin.
    CiCi war die Mutter, die ich mir immer gewünscht hatte – warmherzig und liebevoll, nicht gefühlskalt und kategorisch … Okay, Letzteres nehme ich zurück. Sie hielt mich auf Armeslänge von sich und betrachtete mich.

    »Du siehst ja fürchterlich aus, Schätzchen. Was hast du nur mit deiner Haut angestellt? Ist das etwa künstliche Bräune?«, rief sie entsetzt. »Steh zu dem, was du bist, Gloriana! Du solltest blass und ätherisch aussehen! Dagegen muss ich auf der Stelle etwas unternehmen.«
    »Lass Glory doch erst einmal Platz nehmen, Mutter.« Freddy griff nach Valdez’s Halsband. »Und begrüß ihren neuesten Begleiter. Valdez, nehme ich an?«, fragte er mich.
    »Ganz recht.« Zu meiner Erleichterung wedelte der Hund mit dem Schwanz. Man weiß nie, wie Tiere auf CiCi reagieren. Ihr ungewöhnliches Parfüm und ihre laute Stimme haben schon so manchen meiner Wachhunde in die Flucht geschlagen. Nicht etwa, weil sie eine Gefahr für mich darstellt, sondern aus reiner Furcht um sich selbst. Der aktuelle Valdez allerdings schien Feuer und Flamme für CiCi zu sein und gab zur Abwechslung keinen Ton von sich.
    »Meine Güte, was für ein Hüne.« Freddys Mutter beugte sich über Valdez, um ihm den Kopf zu tätscheln und ihn eingehend zu betrachten. »Hervorragend. Du brauchst einen Beschützer, nachdem du dich rundheraus weigerst, mit Jeremiah zu leben.«
    Jeremiah, Jeremy, Blade. Derlei bekam ich regelmäßig von CiCi zu hören. »Hör bloß auf, CiCi. Jerry und ich kommen sehr gut ohne einander aus.« Ich wandte mich an Freddy. »Wo ist Derek?«
    »Unterwegs.« Freddy schnitt eine Grimasse, dann deutete er zur Tür. »Soll ich deine Sachen reinbringen? Zumindest das, was du vor dem Schlafengehen benötigst?«
    »Gern, danke. Meine Reisetasche steht auf dem Rücksitz. Den Rest holen wir später.« Ich sah Freddy nach, der sogleich zum Wagen ging.
    »Er ist schlecht gelaunt«, wisperte CiCi. Es ging also auch
leiser. »Derek ist auf der Jagd. Er weigert sich, damit aufzuhören.«
    »Trotzdem sind sie noch zusammen.«
    »Oh, ja. Abgesehen von dieser kleinen Differenz haben sich die beiden von Herzen gern.« CiCi führte mich in das gemütliche Wohnzimmer, das angefüllt war mit Antiquitäten, wie ich sie liebe. Ich brachte meine Begeisterung auch gleich zum Ausdruck, sehr zu CiCis Freude.
    »Ja, ich umgebe mich gern mit schönen Dingen. Frederick hat erwähnt, dass du einen Antiquitätenladen eröffnen willst. Gute Idee. Wer würde sich besser damit auskennen als ein Vampir?«
    Ich fuhr mit den Fingerspitzen über ein wunderschönes Büffet aus Streifenahornholz, das mit Porzellannippes vollgestopft war. »So etwas konnte ich mir früher leider nicht leisten … Vielleicht kannst du mir ja helfen.« CiCi hob erstaunt die Augenbrauen. »Nicht im Laden, meine ich. Aber vielleicht darf ich dich gelegentlich um Rat fragen?«
    »Selbstverständlich, sehr gern sogar. Kann auch sein, dass ich mich von dem einen oder anderen Stück trenne.« Sie deutete mit der Hand auf ihr geschmackvoll eingerichtetes, aber proppenvolles Wohnzimmer. »Frederick meint, ich hätte viel zu viel Kram.«
    »Nicht so viel wie ich. Es war eine Heidenarbeit, meinen ganzen Krempel in den Wagen und den
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