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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst
Autoren: Cynthia Eden
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Er war nicht zum ersten Mal hier. Sein Einsatzort war zwar Atlanta gewesen, aber sporadisch hatte es Fälle gegeben, die eine Fahrt nach Washington erfordert hatten. Doch diesmal kam er nicht als Gast.
    Seine Handflächen waren trocken, als er den Knopf im Lift drückte. Er ließ die Etagenanzeige nicht mehr aus den Augen. Drei. Vier. Fünf …
    Ein gedämpftes »Bing« ertönte, dann öffneten sich die Türen. Vor ihm lag ein langer Flur, der in einer T-Kreuzung endete. Nach rechts ging es dort zum kriminaltechnischen Labor, nach links zur SSD – Serial Services Division, der Abteilung, die für Serientäter zuständig war.
    Diese Abteilung gab es noch nicht lange, und Luke wusste, dass eine Menge FBI -Agenten alles getan hätten, um dort arbeiten zu dürfen.
    Aber mich haben sie genommen , dachte er. Er hatte sich den Arsch aufgerissen, um diese Stelle zu kriegen, und jetzt, wo er sie hatte, würde er alles tun, sie auch zu behalten.
    Während er den Flur entlangging, spürte er deutlich das Gewicht von Waffe und Holster an der Hüfte. Am Ende des Flurs bog er nach links ab. SSD . Luke stieß die makellose Glastür auf. Klingelnde Telefone. Stimmengewirr. Luke holte tief Luft, sah sich um und fragte sich, ob es ihm wohl gelingen würde, unbemerkt …
    »Das wurde auch Zeit, Partner.«
    Lukes Blick schoss nach rechts.
    »Ich dachte schon, Sie würden mich im Stich lassen, und … oh … « Der große, schlanke Mann mit dem kurzgeschorenen dunklen Haar zuckte zurück und kniff die grauen Augen zusammen. »Gab wohl Ärger zu Hause?«
    Es klang ein wenig ironisch.
    Luke gab einen Grunzlaut von sich. »Bewaffneter Raubüberfall. Ich musste den Täter überwältigen.«
    »Aufschneider.« Der Mann schüttelte den Kopf, streckte Luke aber die Hand hin. »Sie wollen uns also gleich an Ihrem ersten Tag schlecht aussehen lassen? Das macht sich gar nicht gut.«
    Luke nahm die Hand, drückte zu und ließ gleich wieder los. »Tut mir leid«, sagte er und räusperte sich. »Vielleicht lasse ich den Bösewicht nächstes Mal einfach entkommen.«
    Der Mann lachte. »Mein Name ist Kenton Lake. Dante, ich glaube, es wird interessant, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«
    Hier . Die einzige Abteilung im FBI , die sich rein mit der Verfolgung von Serientätern beschäftigte – Vergewaltiger, Killer, Kidnapper.
    »Ich habe gehört, Sie können ziemlich … energisch sein, wenn es um Ihre Arbeit geht«, sagte Kenton.
    Luke konnte sich gut vorstellen, von wem der Typ das gehört hatte. Wobei er ziemlich sicher war, dass das entsprechende Adjektiv nicht »energisch« gelautet hatte. »Ich halte es für wichtig, gute Arbeit zu leisten.«
    Kenton hob eine Braue. »Koste es, was es wolle?«
    »So könnte man das ausdrücken.« Er war schon mit anderen Kollegen aneinandergeraten. Falls dieser Typ ihn für rücksichtslos hielt, weil er lieber dem Täter hinterhergejagt war, dann wäre er nicht der erste und nicht der letzte.
    »Wir sind ein Team. Keine Ein-Mann-Show. Vergessen Sie das nicht, dann kommen Sie prima klar.«
    Luke neigte den Kopf. Ihm ging es nicht um Berühmtheit. Ihm ging es darum, Opfern zu helfen. Sein Blick glitt über die Schreibtischreihen. »Gehören alle hier zum Team?«
    »Größtenteils, aber nicht zum inneren Zirkel. Der wartet auf Sie.« Er wies mit dem Daumen auf die geschlossene Tür eines Konferenzzimmers. »Da drinnen.«
    Er musste diesen Leuten mit seinem blutbefleckten Hemd gegenübertreten. Das hatte er nun davon.
    »Nach Ihnen.«
    Das Lächeln wurde breiter. »Ich kann mich noch nicht recht entscheiden, aber ich glaube, ich werde Sie mögen.«
    Damit drehte Lake sich um und ging auf den Konferenzraum zu. Luke holte tief Luft.
    Als er über die Schwelle trat, fiel sein Blick als Erstes …
    … auf sie. Oh, Mist , dachte er.
    Luke war sich nicht bewusst, dass er nach Luft geschnappt hatte. Er spürte nur, dass sein Schwanz zuckte und die Luft im Raum unerwartet sehr …
    Neben ihm ertönte ein schnaubendes Geräusch. »Vergessen Sie’s. Keine Chance.«
    Aber während Kenton und er sich auf zwei freie Stühle setzten, gelang es ihm nicht, die Frau aus den Augen zu lassen.
    Sie stand vorne im Raum, ihre Hände lagen an den Seiten eines Rednerpults. Das schwarze halblange Haar umspielte ihr Gesicht und betonte ihr leicht spitzes Kinn. Ihre Haut war glatt, bleich, makellos, und ihre Augen …
    So blau.
    Monica Davenport. Eine Legende im FBI , obwohl sie gerade mal knapp über dreißig war. Eine der besten
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