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Eanna - Stürmische See - Éanna ; [2]

Eanna - Stürmische See - Éanna ; [2]

Titel: Eanna - Stürmische See - Éanna ; [2]
Autoren: Arena
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meine ebenso aufrichtigen wie schicklichen Bemühungen, dein Herz zu gewinnen, bei dir auf deutliche Ablehnung gestoßen sind. Am liebsten hätte ich ihn zum Teufel gewünscht und ihn seiner störrischen Ignoranz überlassen! Denn dann hätte ich wohl Hoffnung haben dürfen, eines Tages doch noch deine Liebe zu erringen. Aber auf Unglück und einem gebrochenen Herzen lässt sich selten ein dauerhaftes Glück gründen, wie ich mir gesagt habe. Jedenfalls habe ich getan, was ich dir versprochen habe, Éanna. Alles Weitere liegt nun allein bei ihm.«
    »Hat er Euch irgendetwas geantwortet?«, fragte sie ihn und hoffte auf einen Hinweis, dass Brendan seinen Irrtum eingesehen hatte.
    Patrick schüttelte den Kopf. »Er hat nur schweigend zugehört. Und als es dann von meiner Seite nichts mehr zu sagen gab, hat er knapp genickt und mich stehen gelassen«, berichtete er zu ihrer großen Enttäuschung. »Aber wenn er jetzt nicht zu dir kommt und die Sache ins Reine bringt, hat er dich auch nicht verdient und du tust besser daran, einem solch törichten und unverbesserlich verbohrten Mann nicht eine Träne nachzuweinen.« Damit nahm er Teller und Becher und entfernte sich wieder von ihnen.
    »Ein wahres Wort!«, murmelte Emily. »Und du nimmst es dir hoffentlich zu Herzen!«
    »Ach, Emily«, sagte Éanna nur.
    Brendan blickte während der Mahlzeit immer wieder von der anderen Deckseite verstohlen zu ihr herüber, machte aber keine Anstalten, zu ihr zu kommen.
    Aber als Éanna wenig später an der mit Salzwasser gefüllten Tonne stand, um ihren Teller auszuwaschen, stand er plötzlich neben ihr. »Können wir miteinander reden, Éanna?«, fragte er leise und mit unsicherer Stimme.
    Ihr Herz schien einen Sprung zu machen. »Ja«, sagte sie. Das war alles, was sie in diesem Moment herausbekam.
    »Dann lass uns oben auf das Vorschiff gehen«, bat er. »Da sind wir ungestörter als hier unten.«
    Sie nickte nur.
    Wenig später fanden sie einen einigermaßen stillen Platz vor dem Beiboot an Backbord.
    Brendan stand mit gesenktem Kopf vor ihr. »Ich … ich weiß nicht, wie … wie ich anfangen soll, Éanna«, sagte er mit stockender und kläglicher Stimme. »Ich … ich habe ja von all dem, was Mister O’Brien mir vorhin erzählt hat, nichts gewusst.«
    »Du hast mir auch nie die Gelegenheit gegeben, das zu ändern!« Éanna versuchte, ihrer Stimme die Härte und den Tonfall bitteren Vorwurfs zu geben, obwohl ihr das schwerfiel.
    »Ja, und das … das macht alles nur noch schlimmer, was ich mir vorzuwerfen habe, Éanna!«
    »Warum hast du mir denn nicht einmal ein paar Minuten zugestanden, um dir zu erklären, wie es wirklich gewesen ist? Warum hast du mich gleich geohrfeigt, ohne mir vorher die Gelegenheit zu geben, mich verteidigen zu können?« Der Schmerz über das Geschehene brachte die Bitterkeit nun von selbst in ihre Stimme. »Nennst du das Liebe, Brendan?«
    Er schüttelte den Kopf, blass wie ein Leichentuch. Und er wagte noch immer nicht, ihr in die Augen zu schauen. »Ich schäme mich dafür … und nicht erst seit heute. Und das ist die Wahrheit. Ich weiß auch nicht, wie du mir jemals verzeihen kannst, wenn … wenn du mir denn überhaupt verzeihen willst.« Er schluckte schwer. »Ich war mir in dem Moment vor dem Haus ganz sicher, dass wirklich etwas zwischen dir und Mister O’Brien gewesen ist, so wie ich es geglaubt habe und wie … wie Caitlin es mir eingeredet hat.«
    »Du hast einer wie ihr mehr Glauben geschenkt als mir?«, stieß Éanna hervor. »Und das nach allem, was wir miteinander durchgemacht und einander versichert hatten?« Sie presste die Lippen zusammen und kämpfte mit ihrem Zorn.
    Verstört und ratlos schüttelte er erneut den Kopf. »Ich weiß mir heute keine Erklärung mehr dafür. Ich war einfach wie … wie vor den Kopf gestoßen, als ich von deinem Versprechen gegenüber Mister O’Brien erfahren habe. Du hattest es mir all die Zeit in Dublin verschwiegen, und weil er doch ein Mann von Stand ist, der dir so viel mehr zu bieten hat als ich, habe ich angenommen, dass … dass du schwach geworden bist … und lieber den leichteren Weg gehen wolltest!«
    »Ja, und deshalb habe ich auch für uns beide ein Ticket für die Metoka gekauft, weil ich nicht mit dir, sondern fortan mit Mister O’Brien zusammen sein wollte!«, sagte sie mit sarkastischem Tonfall. »Brendan, ich habe zwar immer gewusst, dass du ein verdammter Hitzkopf bist, aber dass du dich in einen solch unlogischen Gedanken verrennen
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