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Dunkle Wolken über den Schären: Mittsommerträume (German Edition)

Dunkle Wolken über den Schären: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Dunkle Wolken über den Schären: Mittsommerträume (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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wird noch nicht mal den kleinen Finger für uns rühren, solange ich ihm nicht geliefert habe, was er will.”
    “Dann bleibt also nur Magnus Sund.”
    Sie nickte. Magnus war und blieb die einzige Hoffnung, die Fiskfabrik zu erhalten, denn der Jugendtreff stand kurz vor dem endgültigen Aus. Nach Torbens Tod waren die Spendengelder kontinuierlich zurückgegangen, aber das hatte Jenny mit einigen kleineren Sparmaßnahmen auffangen können. Doch nun hatte die Gemeinde das ehemalige Fabrikgelände, welches man ihr bislang kostenfrei für ihre Arbeit zur Verfügung gestellt hatte, an einen privaten Investor verkauft. Die Mietkosten, die nun zusätzlich Monat für Monat auf die Fiskfabrik zukamen, waren einfach nicht zu tragen.
    Als Jenny bereits nicht mehr in der Lage gewesen war, die Rechnungen für Strom, Wasser und Telefon zu begleichen, stand Olof Lindh – der neue Besitzer des Fabrikgrundstücks – plötzlich vor ihrer Tür und machte ihr ein Angebot: Wenn sie es schaffte, innerhalb von zwei Monaten Informationen über Magnus Sund zu besorgen, die es ermöglichten, ihn unter Druck zu setzen, würde er ihr die Miete für die kommenden drei Jahre erlassen und außerdem noch eine hohe Spende zugunsten der Fiskfabrik tätigen.
    Natürlich hatte Jenny zunächst gezögert, ein solches Arrangement überhaupt in Erwägung zu ziehen, aber am Ende war ihr klar geworden, dass ihr keine andere Wahl blieb, wenn sie die Fiskfabrik retten wollte. Daraufhin hatte sie alles versucht, um mit Magnus Sund in Kontakt zu treten. Natürlich konnte sie ihm nicht sagen, was sie wirklich von ihm wollte, deshalb hatte sie einen Vorwand vorgeschoben: Angeblich recherchierte sie einen Artikel für eine lokale Zeitung. Ein Vorhaben, das ihr als ehemalige Boulevard-Journalistin nicht wirklich schwerfallen sollte.
    Doch mittlerweile waren sechs Wochen vergangen. Dreiviertel der Zeit, die Lindh ihr eingeräumt hatte – und sie konnte noch immer keine konkreten Ergebnisse vorweisen.
    Schlimmer noch: Ihre Chancen, Magnus von ihrem Anliegen zu überzeugen, standen schlechter denn je. Wie sollte es jetzt bloß weitergehen?
    Magnus saß an seinem Schreibtisch und blickte auf den Monitor seines Computers, ohne sich wirklich auf den Inhalt des Auftrags konzentrieren zu können, der ihm vor ein paar Tagen zugegangen war.
    Ihm ging die Sache mit Jenny Mälarsson einfach nicht aus dem Kopf. Er konnte nicht glauben, dass diese Frau tatsächlich die Dreistigkeit besessen hatte, ihn auf Vattenfå aufzusuchen.
    Seit Wochen belästigte diese Reporterin ihn nun schon mit ihren ständigen E-Mails und Anrufen. Er hatte geglaubt, sein Schweigen reiche aus, ihr klarzumachen, dass er nicht daran interessiert war, eine Reportage über sich in der Lokalzeitung veröffentlicht zu sehen. Ein Irrtum, wie sich nun herausstellte.
    Ob es trotz allem stimmte, dass sie diesen Jugendtreff in Lillebom leitete? Oder war das auch nur eine Lüge gewesen? Und die Tatsache, dass sie ausgerechnet vor seiner Insel in Seenot geraten war? Handelte es sich auch hierbei nur um einen miesen Trick, um mit ihm in Kontakt zu treten?
    Zuzutrauen war es ihr sicherlich. Und eines stand fest: Ihre Verabredung zum Abendessen würde er ganz gewiss nicht einhalten. Nein, wenn es nach ihm ginge, wollte er Jenny möglichst überhaupt nicht mehr wiedersehen.
    Er warf einen Blick auf die Uhr, die vor ihm auf dem Schreibtisch stand. Es war bereits zwanzig nach sieben. Womöglich wartete sie am Hafen bereits ungeduldig auf ihn. Aber eigentlich dürfte ihr klar sein, dass er unter den gegebenen Umständen kein Interesse daran hatte, sich mit ihr zu treffen. Merkwürdig nur, dass er trotz allem einen Hauch von Bedauern empfand, wenn er an sie dachte.
    Mit einem Seufzen fuhr er sich durchs Haar, dann schaltete er den Rechner aus und verließ sein Arbeitszimmer. Eine schöne heiße Dusche, so hoffte er, würde ihn wieder zur Vernunft bringen.
    Während die Konturen von Vattenfå am Horizont immer deutlicher wurden, stieg auch Jennys innere Anspannung kontinuierlich an.
    Es war jetzt halb acht. Vor etwas mehr als einer Stunde hatte sie ihr Haus in Lillebom verlassen und am Hafen auf Magnus gewartet, der jedoch nicht erschienen war. Als ihr klar wurde, dass er nicht mehr kommen würde, war sie zur Hafenmeisterei gegangen und hatte sich dort ein Boot geliehen, um kurzerhand selbst auf die kleine Schäreninsel überzusetzen.
    Dem Anlass entsprechend trug sie ein “kleines Schwarzes” aus glänzendem
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