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Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Verführung: Roman (German Edition)
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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kommen.«
    Sein Vater starrte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, als ob er es nicht glaubte.
    Als sie ins Esszimmer gingen, wurden sie erneut unterbrochen, diesmal von der Türklingel.
    Wren und Marguerite tauschten einen Blick.
    »Von meiner Seite ist es keiner«, sagte Wren, »wir klopfen nicht erst an.«
    Sie verdrehte die Augen. »Wahrscheinlich ist es der Paketdienst. Am besten setzen wir den Zusteller, der es wagt, uns zu stören, gleich mit auf die Speisekarte.«
    Wren lachte. »Ich weiß nicht. Ich glaube, deine Freunde würden das eklig finden.« Er ging zur Tür.
    Sie sah, wie er öffnete, dann stand er stocksteif da.
    Sie fand sein Verhalten eigenartig und war neugierig, was los war. Sie kam im gleichen Moment zur Tür, als Wren sie weiter öffnete. Marguerite erstarrte, als sie ihren Vater auf der Türschwelle sah. Er schaute ein wenig nervös drein.
    Wren trat zurück, um ihn ins Haus zu lassen. Eine Woge der Erleichterung lief über das Gesicht ihres Vaters, als er sie sah, bis sie von Enttäuschung und Trauer verdrängt wurde.
    »Es tut mir leid, dass ich zu spät komme, Butterblume«, sagte er schroff. »Ich habe wirklich alles versucht, aber im Kongress hatten wir eine Nachtsitzung, und das Wetter war so schlecht, dass der Flieger Verspätung hatte. Ich bin so schnell hergekommen, wie ich konnte.«
    Marguerite wusste nicht, was sie mehr verblüffte. Seine Entschuldigung oder der Kosename, den sie aus seinem Mund nicht mehr gehört hatte, seit sie ein kleines Mädchen gewesen war.
    »Das ist schon in Ordnung, Daddy.«
    »Nein, das ist es nicht.« Er räusperte sich und zog dann eine kleine Schachtel aus seiner Jackentasche. »Ich wollte es dir zuerst schicken, aber dann dachte ich, ich komme besser her und überreiche es dir selbst.« Er gab ihr die Schachtel.
    Marguerite runzelte die Stirn. Es war eine alte, hellblaue Schachtel im Stil der Fünfzigerjahre, eine Schachtel für eine Halskette. »Was ist das?«
    »Die Perlen deiner Großmutter. Deine Mutter hat sie bei unserer Hochzeit getragen, und sie wollte, dass du sie bei deiner trägst.«
    Tränen schossen ihr in die Augen. Seit Jahren hatte ihr Vater nicht mehr so von ihrer Mutter gesprochen.
    Wren trat hinter sie und legte ihr beruhigend die Hand auf den Rücken, als sie die Schachtel öffnete und die perfekte weiße Perlenkette und die dazu passenden Ohrringe sah.
    »Sie sind wunderschön.«
    Ihr Vater neigte den Kopf. »Genau wie deine Mutter … und wie du.«
    Ihre Lippen zitterten. Und dann tat Marguerite etwas, das sie seit dem Tod ihrer Mutter nicht mehr getan hatte. Sie umarmte ihren Vater.
    Zum ersten Mal, seit sie sich erinnern konnte, erstarrte er nicht und entzog sich auch nicht. Er schlang die Arme um sie und drückte sie an sich.
    »Ich liebe dich, Daddy«, flüsterte sie an seiner Wange.
    »Ich liebe dich auch, Marguerite.« Er drückte sie noch einmal an sich, ehe er sich aufrichtete und ihr die Tränen aus dem Gesicht wischte. Sein Lächeln zeigte eine Spur von Trauer. »Es tut mir leid, dass ich nicht da war, um dich zum Altar zu führen. Ich hätte wenigstens anrufen sollen.«
    »Es ist schon in Ordnung.«
    Wren nahm die Perlenkette aus der Schachtel. Als er Anstalten machte, sie ihr umzulegen, hielt ihr Vater ihn auf.
    »Du kannst ihr den Rest eures Lebens dabei helfen. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich es dieses eine Mal gern tun.«
    »Natürlich«, sagte Wren und gab ihm die Kette.
    Marguerite schniefte wenig damenhaft, als sie dem Blick aus Wrens türkisblauen Augen begegnete. Seine Liebe wärmte ihr Herz.
    Ihr Vater hakte die Kette zu und ging dann zu Wren. »Ich weiß, ich habe mich euch beiden gegenüber wie der letzte Dreckskerl benommen. Aber ich besitze die Größe, um zuzugeben, wenn ich mich getäuscht habe.« Er schaute Marguerite an. »Du bist meine Tochter, Marguerite, und wenn er dich glücklich macht, dann ist es das Beste, was ich mir wünschen kann. Ich habe in den letzten Wochen viel über das nachgedacht, was du gesagt hast, und ich möchte gern ein Teil eures Lebens sein … wenn ihr mich lasst.«
    »Natürlich, Daddy. Was auch passiert, du bist immer mein Vater.«
    Sein Ausdruck wurde weicher, bis er zu Wren schaute. »Wollen wir das Kriegsbeil begraben? Nimmst du es mir übel?«
    Marguerite hielt den Atem an, als sie erwartungsvoll auf Wrens Antwort wartete.
    Wren zögerte einen Moment, dann nahm er die Hand ihres Vaters und schüttelte sie. »Solange sie wegen dir nur vor Glück weint
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