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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel
Autoren: M Rucket
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ganzen Spaß doch nicht alleine lassen. Wir sind doch Freunde. Wir teilen. So muss das doch sein.” Ich grinste.
    Ein paar Minuten später parkten wir unseren Ford in einer kleinen Seitenstraße. Schon von weitem war die Ansammlung von Polizei- und Medienfahrzeugen zu erkennen gewesen, weshalb ich Ramirez angewiesen hatte, etwas weiter davon entfernt anzuhalten. Nun schritten wir zu Fuß und damit fast unbemerkt von den Journalisten die letzten Meter zum Haus entlang. Ein leichtes Ziehen ließ sich in meiner Magengrube verspüren, als ich diese sensationsgierigen Männer und Frauen mit Mikrofonen in der Hand sah, die stets von einem Kameramann wie von einem zweiten Schatten verfolgt wurden. Natürlich hatte sich außerhalb der Absperrung auch schon eine Menschentraube angesammelt.
    Schaulustige, Nachbarn, Spaziergänger. Das übliche Bild.
    Mich verwunderte das schon gar nicht mehr. Es spielte für diese Menschen nicht die geringste Rolle, warum und unter welchen Umständen jemand umgekommen war. So etwas war eben immer eine große Sensation, die für Aufmerksamkeit sorgte, in den wohlhabenden Wohngegenden ebenso wie in den ärmeren Vororten.
    Das dreistöckige, breite Haus hatte eine weiß getünchte Fassade und einem schmalen Vorgarten, der sich aber über die gesamte Breite des Hauses dahinzog. Zum Gehsteig bildeten Zwergfichten eine Art Begrenzung des Grundstücks. Der Weg zur Haustür war mit Braschen in der Breite sowie größeren Kieselsteinen an den Seiten angelegt.
    “Sehr ordentlich. Sehr sauber. Sehr hübsch.” raunte Ramirez mir zu.
    Ich nickte. In der Tat machte alles einen sehr gepflegten Eindruck. Alles hübsch und ordentlich. Zu ordentlich für meinen Geschmack. Mann möge mich einen Pessimisten nennen, aber ich hatte nur zu oft die Erfahrung gemacht, dass sich die widerlichsten und unglaublichsten Dinge nur zu gerne hinter ordentlichen und gepflegten Fassaden versteckten.
    Wir gingen die leicht geschwungene Treppe empor in den ersten Stock. Ich hatte am Eingang 4 Klingeln gezählt. Ich vermutete spontan, dass es sich hier um Eigentumswohnungen der gehobenen Klasse handelte.
    Der Flur war breit und hatte hohe Fenster. Luftige, dünne Blumengardinen ließen ihn vom Sonnenlicht des beginnenden Tages hell durchfluten. Die Türen der jeweiligen Wohnungen lagen etwas zurückversetzt und verfügten so über eine Art Vorraum, breit genug um drei Personen Platz zu bieten.
    Ich hörte schon von weitem das vertraute Klicken der Kameras der Spurensicherung. Als ich den Eingang zur Wohnung erreicht hatte, standen zwei Polizisten direkt respektvoll stramm. Die beiden waren noch jung und hatten wohl gerade erst mit ihrer Ausbildung angefangen. Nun gut, hier vor der Tür hatten sie das Grauen nicht direkt vor Augen, aber sie wussten, dass es nur ein paar Meter entfernt war. Förmlich greifbar. Meiner Meinung nach eine gute Lehre, eine wertvolle Erfahrung.
    Ich zeigte kurz meine Marke und betrat die Wohnung, Ramirez und Chapler folgten mir langsam. Der hohe, breite Flur in den wir traten war gut sechs Meter lang. Uns gegenüber am Ende waren zwei Lamellentüren zu sehen, die wohl in eine Art Vorratsraum führten. Rechts davon war das Klicken am lautesten - der Tatort, wie ich vermutete.
    Ich ging langsam den Flur entlang. Die erste Tür links gab den Blick auf einen großen Raum frei, der wohl als Arbeits- und Wohnzimmer genutzt wurde. Ein helles Sonnengelb vermittelte einen sehr freundlichen Eindruck. Die meisten Möbel waren aus hellem Holz. Sie verteilten sich ihrerseits recht großzügig im Raum, so dass zwischendurch immer wieder große Lücken entstanden, die mit Palmen oder blühenden Kakteen dekoriert waren. An der Wand hing Efeu, ein gemütlicher Kronleuchter aus schwarzem Metall und kerzenförmigen Glühbirnen hing über dem Esstisch. Kleine Kunstdrucke zierten eine Wand. In der hintersten Ecke, gleich am zweiten, großen Fenster, konnte ich einen Schreibtisch und einen zugeklappten Laptop sehen. Daneben stand ein halbvolles Rotweinglas und eine zu zwei Drittel geleerte Flasche. Ihnen leisteten zahlreiche gelbe Aufsteller mit Nummern Gesellschaft.
    Ich konnte mich nicht dagegen wehren, dieses Zimmer strahlte Glück und Gemütlichkeit aus. Es war geschmackvoll und zum Wohlfühlen einladend ausgestattet und strahlte Wohlbehagen aus.
    “Detective Crocket?” ertönte es hinter mir. Ich trat wieder in den Wohnungsflur. James Gulwin, der Chef der Spurensicherung, stand da, die Kamera um den Hals, die Stirn
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