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Dunkle Sehnsucht

Dunkle Sehnsucht

Titel: Dunkle Sehnsucht
Autoren: Jeaniene Frost
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unserer Nähe auffielen, die ihn anschmachteten. Ich verjagte die inneren Stimmen mit noch mehr Nachdruck. Das Letzte, was ich jetzt brauchte, war, eine Flut von Sexfantasien mit meinem Mann und anderen Weibern in der Hauptrolle mitzubekommen.
    Verdenken konnte ich es den Mädels ehrlich gesagt nicht.
    Selbst in seinen üblichen schwarzen Hosen und dem lässigen weißen Pullover stach Bones mit seinen fein geschnittenen Zügen und der hochgewachsenen wohlgeformten Gestalt aus der Menge heraus wie ein Juwel unter Kieseln. Jede seiner Bewegungen ließ die schlanken Muskelstränge spielen, und seine makellose Alabasterhaut drängte einen praktisch dazu nachzuforschen, ob sie sich so gut anfühlte, wie sie aussah,...
    was der Fall war. Bereits bei unserem ersten Zusammentref-fen, als ich noch die Absicht gehabt hatte, ihn umzubringen, hatte Bones' gutes Aussehen mir den Kopf verdreht. Was das betraf, war er ein perfekter Jäger, der seine Beute anlockte, bis sie nah genug war, um sie reißen zu können.
    »Während wir reden, treiben es in Gedanken etwa ein Dutzend Mädels mit dir, aber das weißt du bestimmt schon«, bemerkte ich sarkastisch.
    Bones' Lippen hauchten zarte Küsse auf meinen Hals, die mich schaudern ließen.
    »Mich interessieren nur die Begierden einer Frau«, murmelte er, und sein Atem liebkoste beim Sprechen mein Ohr.
    Er war mir so nah, dass sein Körper meinen leicht berühr-te, ein verlockender Hinweis darauf, wie gut er darin war, jeder meiner Begierden nachzukommen, sowie einigen, von denen ich womöglich noch gar nichts wusste. Mir wurde ganz heiß, aber wir mussten ein paar Vermisstenfällen nach-gehen. Die Leidenschaft musste warten.
    Wie zum Beweis schwoll der Stimmenchor in meinem Kopf wieder an und setzte der warmen Sinnlichkeit ein Ende, die Bones' Nähe in mir ausgelöst hatte.
    »Ich weiß nicht, wie du diesen Radau jeden Tag aushältst«, murmelte ich und schüttelte den Kopf, als könnte mir das Ruhe verschaffen.
    Bones warf mir einen unergründlichen Blick zu und wich zurück. »Wenn man ihn immer hört, ist er leichter zu ignorieren.«
    Das stimmte vielleicht. Hätte mein Kopf nicht die meiste Zeit über meinen eigenen Gedanken gehört, hätte es mich vielleicht weniger überwältigt, anderer Leute Frequenzen einzufangen. Ich wusste es nicht.
    Trotzdem wollte ich keinesfalls weiter Bones' Blut trinken, um es herauszufinden.
    Ed und Scratch verloren kein Wort über unser abruptes Verschwinden, als Bones und ich uns wieder zu ihnen setzten.
    Ihre Gesichter waren entsprechend ausdruckslos, aber die verstohlenen Blicke, die sie mir zuwarfen, sprachen Bände.
    Sie fragten sich, was zum Teufel gerade passiert war.
    »Ich dachte, ich hätte einen Bekannten gewittert«, verkündete ich und kippte den Gin Tonic, der während unserer Abwesenheit zusammen mit den anderen Drinks serviert worden war.
    Die Lüge war offensichtlich, aber Ed und Scratch brumm-ten zustimmend und taten, als würden sie mir glauben. Der Blick, den Bones ihnen zuwarf, erstickte eventuelle Nach-fragen im Keim.
    »Also gut. Hängen diese fiesen Körperfresser sonst noch irgendwo rum?«, erkundigte sich Bones, als wäre die Unterhaltung nie unterbrochen worden.

    Scratch stieß den anderen Vampir mit dem Ellbogen an.
    »Nein, aber Ed möchte euch etwas sagen.«
    Ed wirkte unschlüssig, straffte dann aber die schmalen Schultern.
    »Ein Freund von mir, Shayne, hat letzte Nacht bei mir angerufen und erzählt, unser Kumpel Harris wäre von ein paar Ghulen in einem Club zusammengeschlagen worden.
    Shayne wollte mit Harris nach Hause gehen, um sie nicht weiter zu provozieren. Ich versuche jetzt schon den ganzen Tag, Shayne auf seinem Handy zu erreichen, aber er meldet sich nicht, und das sieht ihm gar nicht ähnlich. Ich habe es Scratch erzählt, und der hat gemeint, ich soll mitkommen, weil er sich mit ein paar Leuten treffen will, die uns vielleicht helfen können.«
    »Weißt du, wo Harris wohnt?«, erkundigte ich mich sofort.
    »Ja. Gar nicht so weit von hier.«
    »Und doch bist du nicht hingegangen, um nach ihm zu sehen?«, forschte Bones skeptisch nach.
    Ed warf Bones einen müden Blick zu. »Nein, und das werde ich auch nicht, es sei denn, ein paar Leute kommen mit.
    Ich will nicht der nächste Vampir sein, der auf Nimmerwie-dersehen verschwindet. Denkt von mir, was ihr wollt, aber ich habe keine Mega-Kräfte, um mich zu verteidigen, falls Shayne und Harris etwas zugestoßen ist ... und die Ghule, die es zu verantworten
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