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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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gekauft. Also wirklich alle möglichen Anzeigen.«
    Sie atmete tief durch, um nicht die Beherrschung zu verlieren und um mit ihrem Schwindelgefühl fertig zu werden. »Harper, Schatz, bringst du bitte dieses wertlose Stück Dreck nach vorne? Dort kannst du zusammen mit Mitch auf die Polizei warten. Ich möchte den Kerl mal ein paar Minuten nicht sehen – sonst bringe ich noch zu Ende, was Amelia begonnen hat.«
    »Ich ziehe ihn erst mal hoch.« Mitch bückte sich und zerrte Bryce auf die schwankenden Beine. Dann warf er Roz einen Blick aus stechend grünen Augen zu.
    »Verzeihung«, sagte er, bevor er seine Faust in Bryces Gesicht rammte und ihn erneut zu Boden schleuderte. »Ich hoffe, du hast nichts dagegen.«
    »Überhaupt nicht«, erwiderte Roz, und trotz des flauen Gefühls in ihrem Magen verzog sie die Lippen zu einem breiten Grinsen. »Wirklich, ganz und gar nicht. Harper, könntest du das Weitere übernehmen? Ich würde gern kurz mit Mitch sprechen.«
    »Mit Vergnügen.« Harper schleifte Bryce fort und warf noch einen Blick über die Schulter zurück. »Mutter, du kannst wirklich gründlich die Fetzen fliegen lassen.«
    »O ja.« Roz atmete tief ein und wieder aus. »Wenn es dir nichts ausmacht«, sagte sie zu Mitch, »setze ich mich gleich an Ort und Stelle hin, bis ich nicht mehr solchen Pudding in den Beinen habe. Dieses Fetzen fliegen lassen war doch ganz schön anstrengend.«
    »Warte.« Mitch streifte sein Jackett ab und breitete es auf dem Boden aus. »Du musst dieses Kleid nicht noch mehr ruinieren.«
    Roz setzte sich und lehnte den Kopf an Mitchs Schulter, als er sich zu ihr gesellte. »Mein Held«, sagte sie.

Epilog
    Sie saß ganz still, bis ihr Herzschlag wieder normal ging, bis sich in ihrem Bauch das Durcheinander aus Aufregung, Wut und ihrer Reaktion auf das Ganze ein wenig gelegt hatte.
    Glasscherben blinkten im Sonnenlicht. Glas konnte ersetzt werden, rief sie sich ins Gedächtnis. Um ihre Blumen würde sie trauern, doch ein paar verletzte Exemplare hatte sie gerettet, und sie würde weitere großziehen.
    Ein wahres Blumenmeer würde sie heranzüchten.
    »Wie geht es deiner Hand?«, fragte sie Mitch.
    »Gut. Prima.« Mitch spie die Worte geradezu hervor. »Der Kerl hat ein Kinn wie Marshmallows.«
    »Und du bist so groß und stark.« Roz wandte sich ihm zu, um die Arme um ihn zu schlingen, und verlor kein Wort über seine wunden, aufgeschürften Fingerknöchel.
    »Er muss verrückt geworden sein, wenn er gedacht hat, er könnte hier randalieren und ungeschoren davonkommen.«
    »Ja, ein wenig schon. Ich nehme an, er wollte vor dem Ende von Stellas und Logans Empfang damit fertig sein. Er hat sich wohl gedacht, wir – oder die Polizei – würden annehmen, dass Jugendliche hinter der Sache stecken. Und ich hätte nichts als Scherereien am Hals. Ein Mann wie er hat keinerlei Respekt vor Frauen und kann gar nicht glauben, dass er gegenüber einer den Kürzeren zieht.«
    »Aber eine war stärker als er.«
    »Ehrlich gesagt waren es zwei. Eine lebendige und eine tote.«
    Da ihr Schwächeanfall vorbei war, erhob sie sich wieder und streckte Mitch die Hand entgegen. »Sie war wie eine Furie, Mitch. Sie fegte hier herum, zwischen den Tischen hindurch, und so schnell. Teuflisch, teuflisch schnell«, stellte sie fest.
»Bryce hat sie gesehen; er sah, wie sie auf ihn zustürzte, und er schrie. Dann hat sie ihn gewürgt. Oder jedenfalls hat sie ihm wohl das Gefühl gegeben, als erstickte er. Obwohl sie ihn nicht angerührt hat, hat sie ihn doch gewürgt.«
    Roz rieb sich über die Arme, griff dann dankbar nach den Aufschlägen von Mitchs Jackett, das er ihr um die Schultern legte, und zog es fest um sich. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass ihr je wieder richtig warm werden würde.
    »Ich kann das nicht beschreiben. Ich kann selbst kaum glauben, dass es passiert ist. Alles ging so schnell und war so chaotisch.«
    »Wir konnten dich rufen hören, Harper und ich«, erklärte Mitch. »Damit hast du uns beide um ein paar Jahre unseres Lebens gebracht. Das sage ich jetzt nur einmal.«
    Er wandte sich ihr zu und griff selbst nach den Jackettaufschlägen, damit Roz ihm gegenüber stehen blieb. »Und du hörst mir zu. Ich respektiere und bewundere deinen eisernen Willen, Rosalind, und ich schätze dein Temperament und deine Fähigkeiten. Aber bevor du noch einmal auch nur daran denkst, allein auf einen Wahnsinnigen mit einem Baseballschläger loszugehen, lasse ich die Fetzen fliegen und trete jemandem in
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