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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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sie zu dieser abscheulichen Person gegangen ist und einen Zauber gekauft hat, den sie über ihr Bett gehängt hat. Schlimm genug, dass sie diese kleinen Rüpel so abgöttisch und über Gebühr liebt, dies oft sogar in der Öffentlichkeit zeigt, aber es ist einfach nicht zu fassen, dass sie sich erdreistet, mit mir über solche Dinge zu sprechen, und das alles unter dem Vorwand von Freundschaft und Anteilnahme. Ich konnte gar nicht schnell genug von ihr fortkommen.
    Roz kam zu dem Schluss, dass sie Mary Louise gemocht hätte. Und sie fragte sich, ob der Bobby Lee Berker, mit dem sie zur Highschool gegangen war, ein Nachkomme dieser Frau war.
    Dann sah sie es, und das Herz schlug ihr plötzlich bis zum Hals.
    Ich habe mich in meinem Zimmer eingeschlossen. Ich werde mit niemandem sprechen. So gedemütigt zu werden ist wirklich unerträglich. In all den Jahren bin ich eine pflichtbewusste Ehefrau gewesen und eine ausgezeichnete Gastgeberin; ich habe mich klaglos um das Hauspersonal gekümmert und mich ohne Unterlass dafür eingesetzt, dass wir den Leuten
unseres Standes und Reginalds Geschäftspartnern gegenüber angemessen auftreten konnten.
    Ich habe, wie es das Los der Ehefrauen ist, über seine privaten Affären hinweggesehen und war damit zufrieden, dass er sich dabei stets diskret verhalten hat.
    Und nun dies.
    Heute Abend kam er nach Hause und verlangte, ich solle in die Bibliothek kommen, damit er unter vier Augen mit mir sprechen könne. Er teilte mir mit, er habe eine seiner Geliebten geschwängert. Ein solches Gespräch sollte zwischen Eheleuten überhaupt nicht stattfinden, doch als ich ihm dies zur Antwort gab, fegte er meine Worte beiseite, als wären sie völlig nebensächlich.
    Als wäre ich völlig nebensächlich.
    Ich erfuhr, dass ich demnächst so tun soll, als wäre ich wieder in anderen Umständen. Ich erfuhr, dass, wenn dieses Geschöpf einen Sohn zur Welt bringt, dieser in unser Haus gebracht wird, er den Namen Harper erhält und hier aufgezogen wird. Als Reginalds Sohn. Als mein Sohn.
    Wenn es ein Mädchen ist, wird es keinerlei Bedeutung haben. Ich werde dann eine weitere »Fehlgeburt« erleiden, und damit ist der Fall erledigt.
    Ich habe mich geweigert. Natürlich habe ich mich geweigert. Das Kind einer Hure in mein Haus aufzunehmen.
    Dann hat er mich vor die Wahl gestellt. Entweder ich akzeptiere seinen Entschluss, oder er lässt sich scheiden. Seinen Sohn bekommt er so oder so. Ihm wäre es lieber, wenn ich seine Frau bliebe, wenn keiner von uns dem Skandal einer Scheidung ausgesetzt würde, und er würde mich für diese eine Sache üppig entschädigen. Wenn ich mich weigere, würde dies Scheidung und Schande bedeuten, und ich würde aus dem Zuhause fortgejagt, um das ich mich liebevoll gekümmert habe, aus dem Leben, das ich mir aufgebaut habe. Mir bleibt also keine Wahl.
    Ich bete darum, dass diese Schlampe von einem Mädchen entbunden wird. Ich bete darum, dass es stirbt. Dass sie stirbt. Dass sie alle in der Hölle schmoren mögen.
    Roz’ Hände zitterten. Obwohl sie weiterlesen wollte, erhob sie sich zunächst und ging zu den Balkontüren hinüber. Sie brauchte frische Luft. Mit dem Buch in der Hand stand sie draußen und atmete den frühen Morgen ein.
    Was für ein Mann war das gewesen? Seiner Frau seinen unehelichen Sohn aufzuzwingen. Selbst wenn er sie nicht geliebt hatte, so hätte er sie doch zumindest respektieren sollen.
    Und was für eine Liebe konnte er dem Kind entgegengebracht haben, dass er es in die Obhut einer Frau gab, die ihm nie die Gefühle einer Mutter entgegenbringen konnte und wollte? Die ihn immer ablehnen, ihn sogar verabscheuen würde?
    Und all das nur, um den Namen der Familie Harper fortzuführen.
    »Roz?«
    Sie wandte sich nicht um, als sie Mitchs Stimme hinter sich hörte. »Ich habe dich geweckt. Ich dachte, ich wäre leise gewesen.«
    »Warst du auch. Du warst nur nicht da.«
    »Ich habe etwas gefunden. Ich habe angefangen, in einigen der Tagebücher zu lesen. Ich bin fündig geworden.«
    »Egal, was es ist, es hat dich durcheinander gebracht.«
    »Ich bin traurig und wütend. Und ich wundere mich, dass ich mich nicht wundere. Ich bin auf einen Eintrag gestoßen … Nein, du solltest das selbst lesen.« Nun drehte sie sich um, hielt Mitch das Buch hin, das noch an der Stelle aufgeschlagen war, an der sie zu lesen aufgehört hatte. »Nimm es mit ins Wohnzimmer. Ich brauche noch einen Augenblick hier draußen.«
    »In Ordnung.« Mitch nahm das Buch. Weil
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