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Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Gier: Roman (German Edition)
Autoren: Christine Feehan
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anheimgegeben habe!
    Sie durch den Tod zu verlieren war möglicherweise feiger, als sie das wahre Monster sehen zu lassen, dem sie sich geschenkt hatte. Er hatte sie für sich beansprucht, sie an sich gebunden. Bei all dem war sie es gewesen, die sich ihm immer wieder hingegeben hatte und all seinen Forderungen nachgekommen war.
    Ruslan ging in Flammen auf. Er kreischte wie ein Irrer und schrie seinen Hass auf die Welt gellend laut heraus. Seine Krallen lösten sich nun endlich ganz von Zacarias, sodass der Karpatianer sich von dem brennenden Vampir wegschleppen konnte. Schwarzer Rauch schoss in den Himmel wie ein Leuchtfeuer.
    Zacarias wartete, bis das Feuer jeden Zentimeter des Meistervampirs verzehrt hatte und feststand, dass das Herz vollständig ein Raub der Flammen geworden war und nichts von dem Vampir mehr übrig war. Erst dann ließ Zacarias den Kopf zurücksinken und wehrte sich nicht mehr gegen die völlige Kraftlosigkeit, die von ihm Besitz ergriff.
    Aber er zwang sich, ruhig durchzuatmen und darauf zu vertrauen, dass Marguarita ihn trotz seiner dunklen Seiten würde haben wollen. Zacarias sandte seinen Geist aus seinem physischen Körper heraus in ihre Obhut, und als er gerade die Augen schließen wollte, hörte er das Geräusch eines Helikopters und lächelte. Dieses Fluggerät war etwas aus der modernen Welt – aus Marguaritas Welt. Vielleicht hatte diese Welt ja doch etwas für sich. Seine findige Gefährtin hatte offenbar seine Blutsbande mit Julio oder Cesaro benutzt, und Lea Eldridge flog sie nun zu seiner Rettung her.

20. Kapitel
    W ie lange dauerte es bei einem Karpatianer, bis solch furchtbare Wunden heilten? Eine Woche? Zwei? Einen Monat? Marguarita ging langsam durch das dunkle Haus zu ihrem eigenen Schlafzimmer und Bad. Sie hatte gelernt, von Julio und Cesaro Blut zu nehmen, was ihr ganz und gar nicht leichtfiel. Sie konnte inzwischen auch die ihr unangenehme Erde öffnen, aber aus Angst vor Spinnen wusch sie danach noch immer fieberhaft ihr Haar und ihren Körper. Es gab noch sehr viel, was sie nicht wusste und noch lernen musste.
    Jeden Abend ging sie zu ihren geliebten Pferden, doch nicht einmal ihren peruanischen Paso zu reiten, eine ihrer größten Freuden, vermochte den Kummer zu verdrängen, der ihr das Herz schwer machte. Es nützte auch nichts, sich immer wieder zu sagen, dass Zacarias in Sicherheit war und in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer unter der Erde ruhte. Ganz gleich, wie viele Tage sie neben ihm lag, ihn in den Armen hielt und ihm das lange Haar zurückstrich, um sein geliebtes Gesicht zu sehen, sie hatte noch immer Angst um ihn – und trauerte um ihn. Manchmal befürchtete sie, dass sie noch den Verstand verlieren würde.
    Mehr als einmal, als sie neben Zacarias erwachte und Spinnen über sie krabbelten, hatte sie ihn in einem Wutanfall geschlagen, weil sie sich an die Unmengen von Spinnen erinnerte, in die sie gefallen war, ohne den geringsten Trost von ihm zu erhalten. Aber hauptsächlich versuchte sie, nicht um Zacarias zu weinen und ihn auch nicht anzuflehen zu erwachen. Sie brauchte ihn so sehr, doch sie wollte stark sein, wenn er zur Genesung Zeit und Kraft benötigte.
    Außerdem gab es so viele andere Dinge, an denen sie arbeiten und mit denen sie sich die Zeit vertreiben konnte. Wie die Sache mit dem Bekleiden, die sie immer noch nicht richtig hinbekam. Normalerweise nahm sie ein Bad und zog sich auf ganz normale Art und Weise an, so wie immer schon. Das Bad war unerlässlich, weil sie ihre Angst vor Spinnen nicht loswerden konnte. Schließlich schlief sie in der Erde , Himmel noch mal, und wusste, dass die Biester die ganze Nacht dort herumkrabbelten und sich wahrscheinlich sogar in ihrem Haar einnisteten.
    Sie zuckte zusammen, als starke Arme sie umfingen und sie Zacarias’ leises Lachen an ihrem Ohr hörte.
    »Ich bezweifle sehr, dass Spinnen sich in deinem Haar einnisten, meine schöne kleine Närrin.«
    Ihr Herz schlug schneller, und für einen Moment erstarrte sie aus Angst, nur zu glauben , dass er hinter ihr stand. Aus Angst, dass sie ihn sich aus purer Verzweiflung bloß eingebildet hatte. Ganz langsam drehte sie sich um und erhob den Blick zu ihm. Seine normalerweise schwarzen Augen hatten diesen fantastischen saphirblauen Glanz, den sie bekamen, wenn er sie ansah und besonders stark erregt war. Allein sein Anblick machte Marguarita ganz schwach.
    »Ich habe geträumt, dass du mir einen Vortrag über Spinnen hieltest und mich vielleicht sogar ein oder
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