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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft
Autoren: Jeaniene Frost
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Spitzen seiner Reißzähne, als er meine Aussage unkommentiert stehen ließ. Hätte ich durch die Augen der Menschen, zu denen ich hellseherische Verbindung aufgenommen hatte, nicht schon ähnlich bedrohlich grinsende Vampire gesehen, hätte ich mir vor Angst in die Hose gemacht, aber ein abgebrühter Teil meines Selbst nahm ihn einfach als das, was er war: böse. Und das Böse war mir nicht fremd, so gern ich auch etwas anderes behauptet hätte.
    »Wenn sie die ist, von der wir gehört haben, könnte sie uns den benötigten Vorteil verschaffen«, murmelte sein brünetter Kompagnon.
    »Vermutlich hast du recht«, freute sich der mit den rotbraunen Haaren.
    Ich wollte nicht sterben, aber es gab Dinge, die ich nicht tun würde, selbst wenn es mein Leben kostete. »Bitte mich, Kinder für dich zu entführen, dann kannst du gleich mich aussaugen.«
    Der Vampir lachte. »Das krieg ich schon selbst hin«, versicherte er mir, sodass sich mir vor Abscheu der Magen hob. »Was ich von dir will ist … komplizierter. Wenn ich dir einige Gegenstände bringe, kannst du mir dann durch Berührung etwas über ihren Besitzer sagen? Was er macht, zum Beispiel, oder wo er ist und, ganz wichtig, wo er sein wird ?«
    Ich wollte dieser widerlichen Mörderbande zwar nicht auch noch hilfreich sein, aber meine Chancen standen schlecht. Lehnte ich ab, würden sie mich durch Hypnose oder Folter doch dazu bringen, oder ich würde an meinem eigenen Blut würgend sterben, weil ich ihnen nicht von Nutzen war. Vielleicht war das meine Chance, das Schicksal zu ändern, das sie für mich ausersehen hatten.
    Warum willst du das tun?, flüsterte ein finsteres Stimmchen in mir. Bist du es nicht leid, in anderer Leute Sünden zu ertrinken. Ist der Tod nicht dein einziger Ausweg?
    Ich warf einen Blick auf mein Handgelenk. Die schwachen Narben darauf hatten nichts mit meinem Unfall zu tun. Einmal hatte ich auf die Stimme der Verzweiflung gehört, und ich hätte gelogen, hätte ich mir nicht eingestanden, dass ein Teil meines Selbst noch immer versucht war, ihr zu folgen. Dann dachte ich an Marty und daran, dass ich meinem Vater bei unserem letzten Treffen nicht gesagt hatte, dass ich ihn liebte, dass ich seit Monaten nicht mehr mit meiner Schwester gesprochen hatte, und schließlich, dass ich diesen Bastarden nicht die Genugtuung gönnte, mich zu ermorden.
    Ich hob den Kopf und begegnete dem Blick des Anführers. »Meine Fähigkeiten sind an meine Emotionen gekoppelt. Tut ihr mir psychisch oder physisch Gewalt an, müsst ihr die Astrohotline anrufen, um herauszufinden, was ihr wissen wollt. Das bedeutet, keiner wird ermordet, während ich Informationen für euch beschaffe, und mich rührt ihr auch nicht an.«
    Letzteres hatte ich gesagt, weil der hagere Brünette mir einen lüsternen Blick zugeworfen hatte. Mein hautenges Trikot und die Boxershorts überließen nicht viel der Fantasie, aber darin trainierte ich eben. Hätte ich damit gerechnet, heute entführt zu werden, hätte ich mich für ein konservativeres Outfit entschieden.
    »Und glaubt nicht, ihr könnt mich durch Hypnose vergessen lassen, was ihr tut«, fügte ich hinzu, und machte eine Bewegung mit der rechten Hand. »Mediale Veranlagung, schon vergessen? Ich berühre euch oder ein Objekt in der Nähe und finde es heraus, und schon ist eure menschliche Glaskugel entzwei.«
    Das war natürlich alles Quatsch. Sie hätten tun und lassen können, was sie wollten, und ich hätte noch immer durch alles hellsehen können, was meine rechte Hand berührte, aber ich hatte im Brustton der Überzeugung gesprochen und hoffte, dass ich wenigstens diesmal überzeugend gelogen hatte.
    Der Typ mit dem rotbraunen Haar schenkte mir ein weiteres bedrohlich zähnefletschendes Lächeln. »Das kriegen wir hin, wenn du tust, was du angeblich kannst.«
    Ich schenkte ihm meinerseits ein freudloses Lächeln. »Oh, und ob.«
    Dann warf ich einen Blick auf die Steckdose hinter ihm. Und das ist noch nicht alles, wozu ich fähig bin.

3
    Der Vampir mit den rotbraunen Haaren hieß Schakal, zumindest wurde er von seinen Freunden so genannt. Deren Namen klangen genauso erfunden, sodass ich sie insgeheim Perversling, Psycho und Zappelphilipp nannte, weil Letzterer keine Sekunde stillhalten konnte. Vor etwa einer Stunde waren Zappelphilipp und Perversling losgezogen, um ein paar Gegenstände zu besorgen, die ich anfassen sollte. Seither saß ich auf der Kante der klumpigen Hotelmatratze und hörte zu, wie Schakal in einer mir
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