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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Suspensorplattform in den düsteren Himmel auf.
    Im großen Frachtraum des industriellen Fluggefährts hing Glossu Rabban genau über der offenen Bodenluke. Er war mit Hand- und Fußschellen angekettet, doch ansonsten hinderte ihn nichts daran, mitten in die schwärende Wunde von Harko City zu stürzen. Seine blaue Uniform war zerrissen, sein Gesicht blutig vom Handgemenge mit Hauptmann Kryubis Truppen, die ihn auf Befehl des Barons überwältigt hatten. Sechs oder sieben der kräftigsten Wachmänner waren nötig gewesen, um den Widerstand der ›Bestie‹ zu brechen, und sie waren keineswegs sanft vorgegangen. Nun rüttelte der gewalttätige Mann an seinen Fesseln und suchte nach etwas, das er beißen oder anspucken konnte.
    Da ein starker Wind durch die offene Luke hereinwehte, hielt sich Baron Harkonnen an einer Stange fest und betrachtete seinen Neffen ohne Mitleid. Die schwarzen Augen des fettleibigen Barons waren wie tiefe Löcher. »Habe ich dir erlaubt, meinen Bruder zu töten, Rabban?«
    »Er war nur dein Halbbruder, Onkel. Und er war ein Idiot! Ich dachte, es wäre für uns alle besser ...«
    »Versuche gar nicht erst zu denken, Glossu. Darin bist du nicht besonders gut. Beantworte meine Frage. Habe ich dir erlaubt, ein Mitglied der Harkonnen-Familie zu töten?«
    Als er nicht unverzüglich eine Antwort erhielt, bediente der Baron einen Hebel. Eine Fußschelle sprang auf, sodass Rabbans linkes Bein nun über dem Abgrund baumelte. Rabban schrie und wand sich, doch er konnte nichts an seiner Lage ändern. Für den Baron war diese Methode der Angststeigerung primitiv, aber äußerst effektiv.
    »Nein, Onkel. Du hast es mir nicht erlaubt.«
    »Nein, was? «
    »Nein, Onkel ... ich meine ... nein, Mylord.« Der stämmige Mann verzog schmerzhaft das Gesicht, während er nach den richtigen Worten suchte und sich zu verstehen bemühte, was sein Onkel von ihm wollte.
    Der Baron sprach über eine Kom-Einheit mit dem Piloten der Suspensorplattform. »Bringen Sie uns über meine Burg und halten Sie fünfzehn Meter über der Terrasse an. Ich glaube, der Kaktusgarten könnte etwas Dünger vertragen.«
    Rabban blickte ihn mit jämmerlicher Miene an und erklärte: »Ich habe meinen Vater getötet, weil er ein Schwächling war. Durch seine Aktionen hat er immer nur Schande über das Haus Harkonnen gebracht.«
    »Du meinst, Abulurd war nicht stark ... so wie du und ich?«
    »Nein, Mylord. Er hat nie unser Niveau erreicht.«
    »Und du hast nun beschlossen, dich als ›Bestie‹ bezeichnen zu lassen. Ist das richtig?«
    »Ja, On... ich meine, ja, Mylord.«
    Durch die offene Luke konnte Baron Harkonnen die Türme der Burg sehen. Genau unter ihnen lag eine Gartenterrasse, auf der er sich von Zeit zu Zeit ungestört entspannte und zwischen den dornigen Wüstenpflanzen üppige Mahlzeiten zu sich nahm. »Wenn du nach unten schaust, Rabban – ja, ich glaube, jetzt hast du einen guten Ausblick –, dann müsstest du erkennen, dass ich heute früh eine kleine Veränderung am Garten vorgenommen habe.«
    In diesem Moment schoben sich neben den Säulenkakteen und Dornbüschen spitze Metallstäbe aus dem Boden. »Siehst du, was ich für dich eingepflanzt habe?«
    Rabban wand sich in seinen drei Schellen und schaute nach unten. Sein Gesicht nahm den Ausdruck des Entsetzens an.
    »Die Spitzen sind in Form einer Zielscheibe angeordnet. Wenn du richtig fällst, wirst du genau im Zentrum aufgespießt. Wenn ich nicht so gut ziele, kann ich immer noch Punkte machen, da jede Spitze mit einer Zahl beschriftet ist.« Er strich sich mit einem Finger über die Lippen. »Hmm, vielleicht sollten wir den Sklavenzielwurf als neue Attraktion in der Arena einführen. Eine aufregende Disziplin, meinst du nicht auch?«
    »Mylord, bitte tun Sie es nicht! Sie brauchen mich noch!«
    Der Baron sah ihn ohne jede Regung an. »Wozu? Ich habe jetzt deinen kleinen Bruder Feyd-Rautha. Vielleicht bestimme ich ihn zu meinem Erben. Wenn er einmal dein jetziges Alter erreicht hat, wird er bestimmt nicht so viele Fehler machen wie du.«
    »Onkel, bitte!«
    »Du musst lernen, dir ganz genau anzuhören, was ich sage, und zwar jederzeit, Bestie. Ich gebe mich niemals mit sinnlosem Geschwätz ab.«
    Rabban wehrte sich gegen die rasselnden Fesseln. Kalte, rauchgeschwängerte Luft trieb herein. Er dachte verzweifelt nach, was er sagen sollte. »Du willst wissen, ob es ein gutes Spiel ist? Ja ... äh ... Mylord, es ist genial.«
    »Also bin ich sehr klug, wenn ich auf solche
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