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Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken
Autoren: Kerstin Klein
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auf morgen auf, da besteht schon lange vorher ein Kontakt, bis es zur Bestechung kommt. Und Jersey ist neu, eine ganz kleine Nummer. Sie wollte dich nur einschüchtern, da bin ich mir ziemlich sicher.«
    So ein mieses Stück. Aber bald würde sie die Quittung dafür bekommen, das hatte sie nun davon. Und eine Extra-Strafe müsste sie noch für die Klamotten, in denen sie mich hatte rumlaufen lassen, kriegen.
    »Was hat denn meine Mutter zu dir im Auto gesagt, als du sie gestern mitgenommen hast?«, wollte ich noch wissen.
    »Gar nichts, weil ich nicht über dich und mich reden wollte. Dafür hatten wir mit ihr beim Training ziemlich viel Spaß. Kommt nicht oft vor, dass wir auf dem Gelände des Präsidiums angefeuert werden.«
    »Sie hat euch angefeuert?«, fragte ich perplex.
    »Ja«, grinste Nick. »Von ›Schnappt euch das Schwein‹ bis ›Los, gebt Gas, ihr kriegt den noch‹ war so ziemlich alles dabei.«
    Ich musste auch grinsen. Das war meine Mutter.
    »Aber noch mal werde ich sie trotzdem nicht mitnehmen. Nicht, dass sie sich das nächste Mal wie Angelina Jolie in Tomb Raider aufführt«, lachte Nick.
    »Ich habe keine Ahnung, was mit ihr los ist. Aber ich glaube, das heute hat genügt, um sie wieder zur Vernunft zu bringen. Ich rufe sie mal eben an und frag sie, wie es ihr geht.«
    »Tu das. Ich muss sowieso mal duschen«, antwortete Nick und gab mir einen Kuss.
    Meine Mutter meldete sich nach dem zweiten Klingeln.
    »Na, Mama, wie ist’s? Hast du dich wieder beruhigt?«
    »Oh, hallo, Alice. Wie nett, dass du anrufst. Aber dein Vater und ich sitzen gerade beim Abendbrot, im Moment passt es schlecht.«
    Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, denn ich konnte sogar durchs Telefon ihre Panik riechen, dass mein Vater von der ganzen Sache erfahren könnte.
    »Okay, ich verstehe, aber sag mir trotzdem mal, wie es dir geht.«
    »Sehr gut. Und es tut mir leid, dass ich dich vorhin bei der Arbeit gestört habe. So was Albernes, das war ja nicht meine erste Tupperparty, bei der ich wenig Umsatz gemacht habe. Aber dein Trost hat mir trotzdem sehr gutgetan.«
    »Kein Problem, Mama, habe ich gerne gemacht. Dann lasst euch mal euer Abendbrot schmecken.«
    »Ach, eines wollte ich dir noch erzählen. Wegen morgen …«
    Mehr hörte ich nicht, denn gerade kam Nick mit nacktem Oberkörper zurück ins Wohnzimmer, mit diesem ganz speziellen Nick-Lächeln auf dem Gesicht.
    »Mama, ich ruf dich wieder an«, brachte ich das Gespräch schnell zu Ende und lächelte zurück.
    In dieser Nacht wachte ich bestimmt fünfmal auf. Nur um jedes Mal sicherzugehen, dass ich wirklich neben Nick in seinem Bett lag, und um mich noch ein bisschen näher an ihn heranzukuscheln. Trotzdem war ich am nächsten Morgen hellwach, und die ganze Welt erschien mir rosarot.
    Wir zwei lächelten uns beim Frühstück ständig an, so als hätten wir den IQ von Big Brother -Bewohnern. Jerseys Drohungen waren ein Witz gegen die Vorstellung, dass ich nie wieder mit Nick hätte frühstücken können. Denn genau das wäre meine persönliche Hölle – ein Leben ohne Nick.
    Der stand auf und küsste mich. »Ich muss los. Kommst du heute Abend wieder her? Ich möchte mit dir noch mal das Telefongespräch mit Jersey durchgehen.«
    Von mir aus hätte er auch vorschlagen können, das Telefonbuch anzuschauen, ich wäre trotzdem mit größter Freude gekommen.
    Ich fuhr noch kurz bei mir zu Hause vorbei, um mich umzuziehen, und düste dann weiter zur Arbeit. Im Büro summte ich ständig vor mich hin, bis Bernie, der tatsächlich mal zum Arbeiten aufgekreuzt war, mich bat, etwas leiser zu sein.
    »Alice, ich freue mich wirklich, dass du hier bist. The Show must go on , stimmt’s? Aber ich kann mich nicht konzentrieren, wenn du ständig so falsch summst.«
    Mimi kam kurz vor Mittag von einem Termin auf einer neuen Baustelle zurück. Irgendwie sah sie anders aus. Ich schaute genauer hin. Es war nicht klar zu definieren, aber irgendetwas war mit Mimi. Doch bevor ich fragen konnte, kam sie mir zuvor.
    »Und? Was ist passiert? Hast du ihm alles erzählt?«
    »Ach Mimi«, strahlte ich und ging erstmal zu ihr, um sie zu umarmen. »Du hattest wie immer recht. Es ist alles gut. Er liebt mich«, sagte ich träumerisch.
    »Siehst du, habe ich dir doch gesagt. Das ist klasse«, sagte sie und strahlte auch. »Und dein anderes Problem?«, fragte sie leise und warf dabei einen vorsichtigen Blick in Richtung Bernies Büro.
    »Alles geklärt«, gab ich leise zurück und erläuterte ihr
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