Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Titel: Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)
Autoren: Nathan Jaeger
Vom Netzwerk:
wir an der Kasse Platzkarten bekamen. Hinter drei länglichen Pulten saßen Schüler und kassierten den Eintritt. Ich sah mich um, während ich auf Zachary wartete, deshalb bekam ich von dem kurzen Gespräch nicht viel mehr mit, als dass der Kassierer Zachary offenbar kannte.
    Mein ‚Onkel‘ trat neben mich und nickte zum Eingang. „Mal sehen, wo Jeremy uns heute geparkt hat“, sagte er gutgelaunt und blickte noch einmal auf die Tickets in seiner Hand.
    Es gab hier keine freie Sitzwahl. Das passte auch zu den Anweisungen, die wir von freundlichen Tenningtonschülern erhielten. Man zeigte uns am Einlass den groben Weg zu unseren Plätzen, und als wir den entsprechenden Tribünenblock erreichten, kam uns ein uniformierter Junge entgegen, dem Zachary die Tickets zeigte.
    „Hi, Mister Grenders!“, grüßte der Junge und musterte mich neugierig. Ich gönnte ihm einen knappen Blick und ein angedeutetes Nicken. Ich staunte ein wenig, weil diese Tribüne beinahe ausschließlich von Schülern in Schulfarben bevölkert wurde.
    „Hallo Fabian, das ist mein Neffe.“ Täuschte ich mich oder schwang da wirklich ein wenig Stolz in Zacharys Stimme? Ich warf ihm einen Blick zu und folgte den anderen über die Treppe zur Mitte der Tribüne.
    Fabian verschwand wieder und wir setzten uns, dann sah ich Dekan Miles unten vor den Rängen stehenbleiben. Er entdeckte uns und winkte jemanden zu sich – einen Tenningtonschüler natürlich. Sie sprachen kurz und der Junge nickte. Erst als er sich nun umwandte und leichtfüßig die Treppen hinaufstieg, erkannte ich ihn: Yves.
    Er blieb tatsächlich vor unserer Sitzreihe stehen und rief: „Zac!“ Dann schlängelte er sich zu uns durch und ließ sich neben Zac auf einen freien Platz fallen.
    „Hallo Yves, hast du heute auch Platzdienst?“
    Der Junge schüttelte den Kopf und ich hasste ihn dafür. Sein Duft stieg sofort überdeutlich in meine Nase und ich schloss die Augen, um mich zu konzentrieren. „Dekan Miles hat mich gebeten, mich ein wenig um euch zu kümmern. Speziell um deinen Neffen.“
    Ich stöhnte innerlich. Blieb mir denn gar nichts erspart?
    „Oh, das ist aber nett. Darf ich vorstellen? Etienne Grenders, mein Neffe.“
    Yves beugte sich vor und lächelte mich an. „Hey, ich bin Yves MacMillan.“ Er sah kurz auf seine Armbanduhr, dann wieder zu mir. „Wenn du magst, wir hätten vor Spielbeginn noch eine halbe Stunde, in der ich dich herumführen könnte. Aber … Dekan Miles hat mir schon gesagt, dass es nicht schlimm ist, wenn wir länger brauchen.“
    Sein Lächeln war offen und freundlich. Nein, eigentlich war es zum Umfallen sexy. Ich atmete durch den Mund und nickte.
    „Hi, freut mich. Zachary, ist es okay, wenn wir dich hier allein lassen?“
    Zachary nickte. „Klar, macht nur, ich bin sonst auch immer allein hier gewesen. Viel Spaß. Und Yves, zeig ihm nicht gleich am ersten Tag den ganzen Blödsinn, okay?“
    Yves lachte und erhob sich wieder. Ich folgte ihm und versuchte während unseres Weges vom Spielfeld zur Burg entweder außerhalb seines Windschattens zu bleiben oder wahlweise durch den Mund zu atmen. Das fand ich ziemlich unangenehm, da mein Mund innerhalb von Sekunden trockenfiel.

    ~*~

    „Dein Onkel ist der Liebling aller Schüler, weil er jedes Spiel besucht und der netteste Erwachsene im Dorf ist.“
    Ich musterte den hübschen Jungen neben mir und nickte. „Ja, er ist … super.“ Das war er wirklich, immerhin hatte er aus einem streunenden Jungen auf der Flucht wieder einen anständigen Schüler gemacht und eine echte Gegenleistung hatte er nie dafür verlangt. Die paar Dinge, die ich im Buchladen tat, machten mir Spaß und arteten niemals in Stress aus.
    „Ich wusste gar nicht, dass er einen Neffen hat, um ehrlich zu sein, hat er dich nie erwähnt.“ Yves’ Gesichtsausdruck spiegelte Neugier und Interesse wider.
    „Habt ihr hier sogar Pferde?!“, lenkte ich verwundert ab, als ich wieder den herben Geruch der Tiere in die Nase bekam. Ich wollte nicht über Zachary reden. Je weniger ich lügen musste, umso besser.
    „Kannst du reiten?“, fragte er und deutete nach rechts. Dort lagen die Stallungen. „Die wenigsten hier beschäftigen sich mit Pferden.“
    Ich nickte. „Früher hab ich mal geritten, aber seit ein oder zwei Jahren nicht mehr. Kann man sich dafür eintragen?“
    „Klar, ich vermute, du kriegst am Montag eine Liste mit allen Aktivitäten, die es hier gibt. Rugby ist Pflicht, dazu noch ein anderer Mannschaftssport und ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher