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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)
Autoren: Stefanie Hasse
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von ihm auffing. Es war eine Welle von Trauer und Angst.
    »Du kannst es spüren, oder?« Er sah mich verzweifelt an. »Ich will diese Gefühle nicht in mir haben, aber ich hatte bisher niemanden, mit dem ich über diesen dummen Kampf reden konnte.«
    »Tja, dafür bist du ja nun hier. Also erzähl! Aurelia ist nicht mit allzu viel herausgerückt, was die Details angeht.«
    Er begann zu berichten: »Aurelia kam noch am selben Abend zu uns. Die ganze Familie saß gerade zusammen. Sie erzählte von dem Tod der Seherin und dass kein Angriff stattfinden würde. Deshalb würde sie Vic und dich von nun an aus dem Kampf heraushalten.
    Mein Vater wurde ganz rasend und meinte, dass jetzt, wo dein Vater über keine Seherin mehr verfügte, doch der beste Zeitpunkt für einen Angriff wäre.
    Aurelia erläuterte ihm seine Zukunft genau. Die vielen Toten auf unserer Seite, ebenso wie die paar Bauernopfer auf der des Zirkels. Es war auch eindeutig, dass dein Vater nicht unter ihnen sein würde. Aber mein Vater und mein Onkel hatten die Warnung ignoriert. Sie hatten noch die Geschwister meines Vaters dazu geholt. Beides mächtige Elfen. Sie sollten eine Art Geheimwaffe sein. Aber auch sie sind nun tot.
    Das traf mich genauso hart wie der Tod meiner Mutter und meines Vaters. Du musst wissen: Ich war schon als Kind ständig bei Papas Geschwistern. Sie waren meine Babysitter und Elternersatz. Ich habe also gleich zwei Paar Eltern auf einmal verloren.«
    Elric kramte in seinem Rucksack und zog das Bild eines jungen Paares hervor. Mir verschlug es beinahe die Sprache: »Das ist dein Onkel?«
    Elric nickte: »Ja, wieso? Kennst du ihn?«
    Ein Film lief vor meinen Augen ab. Jener Film, den mein Vater mir immer verbildlicht hatte, wenn ich seiner Meinung nach etwas zu nahe ans Licht gerückt war. Es waren die Bilder einer Hexenverfolgung. Jäger hatten ein Zirkeltreffen enttarnt und sämtliche Hexen verstümmelt und getötet. Eine davon war meine Großmutter gewesen, mein Elternersatz, wie Elric das nannte.
    Ich hatte schon die bösen Worte auf den Lippen, dass es doch noch Gerechtigkeit gäbe, als aus Elrics Richtung wieder diese tiefe Traurigkeit schwappte. Also sagte ich nur: »Er war einer der Hexenjäger, die meine Oma getötet haben.« Den Rest schluckte ich herunter. Und mit den Worten auch die Wut, die mich überkam, wenn ich an die Monster dachte, die einem kleinen Jungen den wichtigsten Menschen in seinem Leben gestohlen hatten. »Aber das alles ist Geschichte. Wir beide müssen wohl völlig neu anfangen, was?«
    Elric dachte über irgendetwas nach, ehe er antwortete. »Tja, das müssen wir wohl. Es sei denn, wir finden eine Möglichkeit, sie zurückzuholen.« Für mich nicht identifizierbare Gefühle gingen nun von ihm aus. War Entschlossenheit darunter? Ich konnte sie in keiner Weise zuordnen.
    »Hast du etwas dagegen, wenn ich dich jetzt rausschmeiße? Nach dem Stress der letzten Zeit habe ich mir angewöhnt, wieder zu schlafen.«
    »Kein Ding. Melde dich, wenn du wieder aufgestanden bist«, antwortete ich ihm monoton, während ich den Raum verließ. Ich grübelte immer noch über dieses Gefühl nach. Vielleicht hatte ich mich geirrt?
     

 
     
     

Ausweg
     
    Elric
     
    Er hatte etwas gespürt, da war ich mir sicher. Sie hatte seinen sechsten Sinn unterschätzt. Ich hoffte, dass er die widersprüchlichen Gefühle auf meine Trauer schieben und die Sache auf sich beruhen lassen würde. Würde Darian zu viel herumschnüffeln, oder gar Aurelia oder Vic um einen Blick in die Zukunft bitten, wäre alles umsonst gewesen.
    Sie hatte dafür gesorgt, dass Aurelia auf die Idee kam, mich nach Ulm einzuladen. Sie hatte meine momentanen Zieheltern abgelenkt und überredet, dem Ganzen zuzustimmen. Sie hatte mir gesagt, dass der Tod meiner Eltern von unserem Gott nicht beabsichtigt gewesen war und dass er dieses Missgeschick gerne wieder rückgängig machen würde.
    Aber die Rettung meiner Eltern wäre nur mit Hilfe von Victoria und ihrem Wissen aus dem Grimoire Lunaris möglich. Sie bezweifelte, dass Vic mir freiwillig helfen würde, da sie sicher die Weltordnung nicht durcheinanderbringen wollte. Sie hatte mir aber erklärt, wie ich Vics Hilfe ohne ihr Wissen bekommen konnte. Schritt eins war die Versetzung in das Gemeinschaftshaus nach Ulm, die sie bereits vorbereitet hatte.
    Ich wusste gar nicht mehr, wann ich ihre Stimme das erste Mal in meinem Kopf hatte. Aber sie hatte mir geholfen, zu verstehen. Und nun brauchte ich sie . Ihre
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