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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)
Autoren: Stefanie Hasse
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Unterstützung bei der Rettung meiner Eltern. Darian durfte mir das einfach nicht vermasseln.

 
     

Die Prophezeiung
     
    Victoria
     
    Im Gemeinschaftsraum war heute wenig los. Noch ehe ich mich setzen konnte, um die Wartezeit auf Darian mit dem Lesen einer der ausliegenden Zeitschriften zu überbrücken, fiel die Schwärze auf mich herunter wie der Vorhang eines Theaters.
    Meine Vision überkam mich wie eine Welle. Ich sah unsere ehemalige kleine Armee wieder beratend zusammensitzen. Dann, im nächsten Moment, veränderte sich die Szene und ich befand mich in einer Art Gefängniszelle. Mehr als die Hälfte von meinen Mitstreitern befand sich darin. Ich blickte auf von Schmerz verzerrte Gesichter, sah überall offene Wunden und Verbrennungen, wie sie nach magischen Angriffen meist die Folge waren. Der metallische Geruch von Blut stieg mir in die Nase.
    Als ich da stand und meine leidenden Freunde betrachtete, erklang hinter mir eine wohlbekannte Stimme: »Tut mir leid, dass ich dich auf diesem Wege zu mir holen musste, Tochter des Mondes. Ich habe auf dich gewartet, aber du warst lange nicht auf der Lunar-Ebene.« Dianas melodische Stimme wirkte in diesem Raum fehl am Platz.
    Sie ließ mir keine Zeit für eine Begrüßung, sondern fuhr ohne Pause fort: »Ich muss dich warnen: Den Krieg gegen die Hexen konntet ihr rechtzeitig abwenden. Selena hat sich nun ebenfalls zur Gänze von meinem Gemahl abgewandt, indem sie sich für Balthasars Seite entschieden hat. Die beiden suchen bereits neue Verbündete. Ohne die für ihn unerreichbare Macht des Grimoires droht daher vorerst keine Gefahr von ihnen.
    Es toben jedoch weitere Kriege in deiner Welt. Die Tiere der Nacht streben nach Macht. Du musst das dir überlassene Wissen nutzen, um sie aufzuhalten. Sie haben eine mächtige Verbündete. Sei vorbereitet.«
    Ehe ich noch etwas fragen konnte, befand ich mich mit einer Beule am Kopf auf dem Boden vor einem Sessel der kleinen Sitzgruppen, die im Gemeinschaftsraum aufgebaut waren. Hätte die Vision nicht warten können, bis ich mich gesetzt hatte?
    Ich rieb gerade meinen Hinterkopf, als Darian eintrat. Als er mich sah, verdüsterte sich sein Gesichtsausdruck und er war in Sekundenschnelle bei mir. »Ist etwas passiert? Ich spüre deinen Schmerz.« Er nahm meine Hand und sah mir tief in die Augen.
    Ich erzählte ihm alle Einzelheiten meiner Vision und erläuterte, was Diana dieses Mal prophezeit hatte. Diana war die Gemahlin unseres Gottes. Dies war unserer Welt aber erst seit ihrem Auftreten bei einem meiner ersten Ausflüge auf die Lunar-Ebene bekannt. Sie hatte mich bereits einmal auf eine düstere Zukunft vorbereitet und mir Ratschläge erteilt.
    »Und genau so hat sie das gesagt?« Darians Miene spiegelte die Fragen, die in seinem Kopf rauschten. »Was hat das zu bedeuten?«
    Ich war ebenso ratlos wie er, wusste nur, dass von Darians Vater wohl vorerst keine Bedrohung ausging.
    »Wir schreiben besser erst einmal alles auf. Es sollte schließlich kein wichtiges Detail dieser Botschaft verlorengehen.« Darians Vorschlag klang einleuchtend. Also notierte ich den Wortlaut von Diana so exakt wie möglich.
    »Und was machen wir nun damit?«, fragte ich, während ich abwog, ob Aurelia nicht schon genug Stress mit ihrem Einsatz in Ulm hatte. Sie war doch gerade erst hier angekommen.
    »Wir müssen Aurelia informieren. Du hast doch die Truppe vom letzten Mal gesehen. Nur Aurelia kann alle von ihnen wieder zusammenbringen. Und sie hat mehr Übung mit dem Blick in die Zukunft als du. Vielleicht kann sie noch mehr herausfinden.«
    Er hatte ja Recht. Mein Bauchgefühl stimmte ihm unmissverständlich zu. Also nickte ich nur kurz und wir machten uns auf den Weg zu meiner neuen Mentorin.
    Die Tür zu Aurelias Zimmer war wie immer geöffnet. Als wir eintraten, telefonierte sie gerade. Es schienen gute Neuigkeiten zu sein. Sie freute sich über etwas und lachte sogar, deutete uns sofort mit der Hand an, kurz Platz zu nehmen, ehe sie ihrem Gesprächspartner mitteilte, dass sie Besuch hatte. »Ich freue mich, wenn wir uns wiedersehen und werde Vic und Darian auch gleich informieren. Dann bis morgen.« Sie beendete das Gespräch und sah uns mit leuchtenden Augen an.
    »Martin wird uns besuchen kommen!«, rief sie aus, noch ehe ich in ihren Gedanken danach suchen konnte. Martin war der Leitwolf des Werwolfrudels von London, und obwohl sie sich normalerweise aus Angelegenheiten der Gemeinschaft heraushielten, waren sie bereit gewesen, uns bei
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