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Duell der Ritter

Duell der Ritter

Titel: Duell der Ritter
Autoren: Ulf Blanck
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richtigen Weg sind.«
    Ab jetzt gingen sie auf gut Glück weiter. Treppen führten rauf und runter. Eine Kreuzung folgte der nächsten. Schließlich gelangten sie in einen besonders engen Turmgang. Es ging hoch hinauf, und von ganz oben konnten sie durch eine winzige Schießscharte ins Freie blicken. Justus zwängte seinen Kopf hindurch. »Oh nein! Ich kann direkt auf den Platz hinter den Trennwänden sehen. Gerade sind die beiden Männer von der Leibgarde dabei, David in seiner Ritterrüstung aufs Pferd zu heben. Er hängt bereits am Seil.«
    Justus legte die Hände wie einen Trichter um seinen Mund und rief so laut, wie er konnte: »Achtung, David! Das Seil ist angeschnitten. Vorsicht! Wir sind hier oben im Turm. Hörst du uns?«

    Doch es war unmöglich für David, unter seinem Ritterhelm auch nur ein einziges Wort zu verstehen. Gleichzeitig setzten die Fanfaren ein, und das Publikum begann zu applaudieren. Jetzt konnte man gar nichts mehr hören, und das Schicksal nahm seinen Lauf: Gerade als David Hooks den höchsten Punkt des Seilzuges erreicht hatte, riss das Seil. Er schrie laut auf und knallte auf den harten Steinboden.

    »Aua!«, flüsterte Bob. »Oje, das hörte sich an, als ob ein Stapel Blechdosen umfällt. Hoffentlich hat er sich nicht alle Knochen gebrochen.« Justus stöhnte auf. Er hatte genug gesehen. »Das darf doch nicht wahr sein. Wir wussten von dem gemeinen Plan des schwarzen Ritters und konnten die Sabotage trotzdem nicht verhindern. Los! Wir müssen hier raus und David helfen. Egal wie.«
    So schnell sie konnten, rannten die drei ??? die Wendeltreppe wieder hinunter. Mittlerweile kannten sie sich in dem Labyrinth etwas besser aus. Plötzlich machte Peter in einem der Gänge eine Entdeckung. »Hier! Seht mal. Ich bin über ein Stromkabel gestolpert.« Bob fand das nicht besonders interessant. »Na und? Das werden die Filmleute von damals hier vergessen haben.« Peter hatte jedoch weitergedacht. »Das glaube ich auch. Aber das Interessante an Kabeln ist, dass sie immer irgendwo angeschlossen werden müssen, um Strom zu bekommen. Dieses Kabel hier führt deswegen garantiert nach draußen zu einer Steckdose. Los! Hinter mir her!«
    Aufgeregt folgten sie dem langen Kabel. Es führte in düstere Gänge, in denen sie zuvor noch nicht gewesen waren. Doch dann endlich sahen sie einen Lichtschimmer. Wenig später standen die drei vor einer schmalen Holztür. Peter spähte durch die Ritzen. »Na bitte! Dahinter ist der Burghof. Wir haben es geschafft.«
    »Geschafft haben wir es nur, wenn die Tür nicht abgeschlossen ist«, maulte Bob. Doch sie hatten Glück. Die Tür ließ sich problemlos öffnen, und Sekunden später standen die drei ??? in der hellen Nachmittagssonne.
    Peter hielt sich geblendet die Augen zu. »Aua! Jetzt weiß ich, wie sich ein Vampir fühlen muss, der ins Tageslicht tritt.«
    Die Zuschauer hatten sich schon wieder auf der großen Tribüne versammelt, und eilig rannten Justus, Peter und Bob zu dem abgetrennten Teil des Innenhofs. Ihre schlimmsten Befürchtungen wurden wahr: David lag auf einer Decke auf dem Boden, und Amalie verband ihm gerade den Unterarm. »Gut, dass ihr kommt«, rief sie den dreien entgegen. »Ihr könnt euch nicht vorstellen, was hier Schreckliches passiert ist.« Justus holte tief Luft. »Oh doch, wir können es uns vorstellen. Wir wissen es sogar.« Dann erzählte er David und Amalie, was sie im Stall beobachtet hatten.
    David Hooks war außer sich vor Wut. »Diese miesen Kerle! Die sollen mich kennenlernen. Ich hätte mir den Hals brechen können.« Doch Amalie hielt ihn fest. »Nein, du solltest mit dem verletzten Arm nirgendwo hingehen. Geschweige denn gegen den schwarzen Ritter kämpfen. Wir haben verloren, und damit muss ich jetzt leben. Der schwarze Ritter hat mich kampflos gewonnen.«
    Aber Bob wollte sich damit keinesfalls abfinden. »Nein! Das werden wir nicht zulassen! Wir müssen die Sache deinem Vater erzählen, und die Presse soll den Betrug erfahren.«
    Die Tochter des Burgbesitzers schüttelte den Kopf. »Nein, macht das bitte nicht. Für die Presse ist das ein gefundenes Fressen. Die freuen sich, wenn sie über einen Skandal schreiben können. Für meinen Vater und sein Hotel wäre das schrecklich. Die Burg wird feierlich eröffnet, und gleich am ersten Tag passieren solche Dinge. David muss verkünden, dass er den Kampf vorzeitig abbrechen möchte. Aus welchen Gründen auch immer.«
    Plötzlich sprang Peter auf. »Nein! Hier wird gar nichts
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