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Du weckst mein Verlangen

Du weckst mein Verlangen

Titel: Du weckst mein Verlangen
Autoren: Chantelle Shaw
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Führung des Unternehmens übernehmen zu können.“
    Plötzlich ertönte der Dinnergong. Das Gespräch mit Silvio hatte Emma verstört. Sie konnte das Fünf-Gänge-Menü gar nicht richtig genießen. Außerdem saß Rocco am anderen Ende des Tisches bei seinem Großvater, und sie war zwischen einem Onkel, der kaum Englisch sprach, und Shayna Manzzini platziert worden.
    „Hat Rocco sich doch gegen die kleine Nachbarstochter und für Sie entschieden“, meinte diese, während sie das Tiramisu unberührt wegschob.
    Bevor Emma sich eine Antwort überlegen konnte, fuhr die Kanadierin fort: „Ich habe schon auf der Party für seine Großmutter bemerkt, dass Sie Ihre Augen nicht von ihm abwenden konnten. Ihnen ist aber schon bewusst, dass Rocco nie eine feste Beziehung eingehen wird? Nicht einmal mit der Mutter seines Kindes.“
    Die Bemerkung traf Emma bis ins Mark. Es nützte auch nichts, sich zu sagen, dass an der gehässigen Behauptung wahrscheinlich kein Fünkchen Wahrheit war.
    „So geschockt, wie Sie aussehen, haben Sie noch gar nichts davon gehört. Ich gebe zu, es ist auch eher ein Gerücht.“
    „Und was besagt dieses Gerücht?“, fragte Emma so beherrscht wie möglich.
    „Dass Rocco mit einer seiner Geliebten einen Sohn hat, den er jeden Freitag besucht. Deshalb kann ihn ab mittags auch niemand mehr erreichen.“
    „Dafür könnte es alle möglichen Erklärungen geben“, entgegnete Emma kühl. Sie würde nicht schon wieder denselben Fehler machen und voreilige Schlüsse ziehen. Sie hatte Rocco bereits mehrmals unrecht getan.
    Jetzt vertraute sie ihm.
    Diese Erkenntnis traf sie wie ein Blitz. Ihr wurde plötzlich ganz warm ums Herz.
    „Bei Gerüchten handelt es sich meistens nur um gehässige Verleumdungen. Rocco hat bestimmt kein Kind, das er vor der Welt geheim hält. Das glaube ich einfach nicht.“
    „Oh Gott, Sie sind in ihn verliebt!“ Das Exmodel hob spöttisch die Augenbrauen. „Aber sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.“
    Glücklicherweise neigte sich das Dinner seinem Ende zu. Den Rest des Abends mied Emma die Kanadierin geflissentlich. Aber Gerüchte waren wie die Saat des Bösen. Sie ließen sich kaum mehr ausrotten.
    „Du bist so still, cara .“ Sie hielten vor der Villa Lucia. Rocco kam auf die Beifahrerseite, um Emma die Tür aufzuhalten. „Ist irgendetwas?“
    „Nein“, antwortete Emma ausweichend. „Ich habe nur … nachgedacht.“
    Sie zögerte, und ihr Herz fing an, wild zu pochen. Sie hatte Jack nie mit ihren Befürchtungen konfrontiert, obwohl sie durchaus manchmal den Verdacht hegte, dass er sie betrog. Nachträglich bedauerte sie zutiefst, dass sie so feige gewesen war. Ich hätte mich den Problemen stellen sollen.
    Langsam folgte sie Rocco ins Haus, aber als er sie in die Arme nehmen wollte, wich sie zurück. Sie sah seinen erstaunten Gesichtsausdruck und nahm allen Mut zusammen. „Hast du Kinder?“
    Schockiert blickte er sie an. „ Dio ! Was für eine Frage. Natürlich nicht!“
    „Aber es stimmt, dass du zahlreiche Geliebte hattest?“ Jetzt gab es kein Zurück mehr, auch wenn Emma seine sich verdüsternde Miene nicht entging. „Es könnte doch sein, dass eine von ihnen schwanger wurde.“
    „Könnte es nicht. Wie du weißt, bin ich sehr vorsichtig. Wofür hältst du mich eigentlich?“ Er lachte bitter auf. „Entschuldige, ich ziehe die Frage lieber zurück.“
    Ich habe ihn verletzt, dachte Emma schuldbewusst. Sie biss sich auf die Lippe. „Entschuldige bitte. Es war nur so ein Gedanke. Vergiss das Ganze einfach.“
    Rocco blickte auf ihren gesenkten Kopf. Er war hin- und hergerissen. Einerseits empfand er tiefe Zärtlichkeit für Emma, andererseits hätte er sie am liebsten geschüttelt, um sie zur Vernunft zu bringen. „ Wenn ich Vater wäre, hätten wir ganz sicher keine Affäre. Dann wäre ich nämlich mit der Mutter meines Kindes verheiratet.“
    Überrascht hob Emma den Kopf. „Ich dachte, du hältst nichts von der Ehe?“
    „Richtig. Aber ein Kind hätte immer oberste Priorität. Ich bin der altmodischen Überzeugung, dass ein Kind in einer Familie aufwachsen sollte: das heißt bei Vater und Mutter.“
    Seinen Worten folgte eine spannungsgeladene Stille. Erneut studierte Emma angelegentlich den Fußboden.
    „Jetzt würde ich dir gern eine Frage stellen. Warum willst du nie über deine Ehe reden? Ich weiß, dass du Jack geliebt hast, aber sein Tod ist jetzt drei Jahre her. Du kannst deine Gefühle doch nicht für den Rest deines Lebens
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