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Du kuesst so teuflisch gut

Du kuesst so teuflisch gut

Titel: Du kuesst so teuflisch gut
Autoren: Susan Mallery
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würde endlich dieser brennende Schmerz nachlassen? Wann würde sie sich endlich nicht mehr als Außenseiterin fühlen? Wann würde sie endlich aufhören, Jack zu lieben? Wann würde sie endlich mit anderen zusammen sein können, ohne sich zu wünschen, der Boden tue sich unter ihr auf und verschlinge sie?
    Unwillkürlich langte sie unter das Bett und zog eine Plastikschachtel hervor, in der sie Süßigkeiten aufbewahrte. Sie holte sich einen Schokoriegel heraus und wickelte ihn aus.
    Schlimmer konnte es nicht kommen. Sie hatte keinerlei Hoffnung mehr, dass sich jemals etwas zum Besseren wenden könnte.
    Sie biss ab. Kaute hastig und schluckte. Der Zucker und das Fett würden sie trösten. Zumindest tat es dann nicht mehr so weh. Sie würde sich nicht mehr so einsam fühlen und nicht mehr so sehr darunter leiden, dass Jack Howington III. sie zurückgewiesen hatte. Dieser Mistkerl.
    Warum liebte er sie nicht? Sie war doch ein guter Mensch. Aber sie war nicht blond und zierlich und hatte keine tolle Figur so wie die Mädchen, mit denen er ins Bett ging.
    „Ich bin zu intelligent“, flüsterte sie, „das schreckt die Männer ab.“
    Doch noch während sie es aussprach, wusste sie, dass das nicht ganz stimmte. Nicht nur ihr außergewöhnlicher IQ war schuld daran, dass sich kein junger Mann für sie interessierte. Auch ihr Aussehen hatte viel damit zu tun. Immer wieder hatte sie sich mit Essen getröstet, vor allem, seit ihre Mutter vor vier Jahren gestorben war. Als ihr Vater den Vorschlag machte, sich vielleicht die Nase operieren zu lassen, hatte sie ihren Vater angeschrien. Wenn er sie wirklich lieben würde, hatte sie ihn empört und verletzt angefahren, dann würde er dieses Thema nie wieder anschneiden. Aber eigentlich hatte sie nur Angst gehabt, Angst davor, sich zu verändern, aber auch Angst davor, dieselbe zu bleiben.
    Schwerfällig stand sie auf und starrte die Tür an, durch die Jack verschwunden war. „Ich hasse dich, Jack“, sagte sie dumpf, und die Tränen liefen ihr über die Wangen. „Ich hasse dich, und das werde ich dich spüren lassen. Warte nur, bis ich so hübsch bin, dass du einfach mit mir schlafen musst. Und danach werde ich dich verlassen und dir das Herz brechen. Du wirst schon sehen!“
    Elf Jahre später
    Jack Howington III. war zwei Tage durchgefahren. Er hätte auch mit seinem Privatjet fliegen und sich dann am Flugplatz ein Auto mieten können, um zum Lake Tahoe zu fahren. Denn einen Wagen brauchte er in dem Monat, den er in Hunters Landhaus verbringen musste. Aber er hatte diese zwei Tage genutzt, um sich über so einiges klar zu werden.
    Seine Assistentin war außer sich gewesen, dass sie ihn zwei Tage lang nicht erreichen konnte, aber er hatte es genossen, ohne Fax, Telefon und Computer zu sein. Schon lange hatte er nicht diese Art der Ruhe empfunden, sein Leben in den letzten Jahren war mehr als hektisch gewesen. Und selbst wenn er allein war, hatte er sich nicht wirklich entspannen können, denn die Vergangenheit ließ ihn nicht los.
    Eine lange Einfahrt führte zu dem großen Haus, das offenbar ganz aus Holz gebaut war. Durch die Bäume, die das Haus umgaben, schimmerte der blaue See. Große Steinstufen führten zu einer schweren Holztür.
    Jack parkte den Mercedes dicht vor dem Haus und stieg aus. Die Lodge war erst kürzlich erbaut worden, zehn Jahre nach dem Tod des Freundes. Aber Jack hatte das Gefühl, als habe Hunter detaillierte Anweisungen hinterlassen. Er hatte wohl eine sehr genaue Vorstellung davon gehabt, wie das Haus einmal aussehen sollte. Alles hier erinnerte Jack an Hunter, was einerseits gut, andererseits aber auch traurig war.
    Es ist ja nur ein Monat, versuchte er sich zu beruhigen, während er sein Gepäck aus dem Kofferraum nahm. Nach diesem Monat, so hatte der Freund testamentarisch hinterlassen, würde die Lodge zu einem Erholungsheim für Krebspatienten umgebaut. Außerdem sollten zwanzig Millionen aus seinem Nachlass der Stadt oder irgendeiner wohltätigen Vereinigung übergeben werden, die für das Heim zuständig war. So genau erinnerte Jack sich nicht mehr, die Einzelheiten hatten ihn nicht weiter interessiert. Er wusste nur, dass der Freund ihn um einen letzten Gefallen gebeten hatte, nämlich diesen einen Monat hier zu verbringen. Und da Jack ihn oft genug enttäuscht hatte, musste er ihm diesen letzten Wunsch einfach erfüllen.
    Er ging auf das Haus zu und blieb abrupt stehen, als sich die Eingangstür öffnete. In dem Brief des
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