Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS088 - Der Todestunnel

DS088 - Der Todestunnel

Titel: DS088 - Der Todestunnel
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
herrschte ein wildes Durcheinander. Tunnelarbeiter mit Schutzhelmen drängten sich um die Schachtöffnung und starrten aus entsetzten Augen auf den Fördereimer, der gerade vom Tunnel hochkam.
    Er war leer.
    Auch Doc sah es, und er faßte das Mädchen am Arm. »Kommen Sie«, sagte er ganz ruhig. »Von jetzt an müssen Sie ständig bei mir bleiben. Ihr Leben ist in ernster Gefahr.«
    Die Augen des Mädchens wurden groß vor Verwunderung. »Mein Leben? Aber was ist mit meinem Bruder?«
    Sie wich entsetzt zurück, als sie erkannte, was Doc vorhatte. Der Bronzemann hatte die Absicht, einzufahren, in den Tunnel hinunter.
    »Aber die Sprengung ist doch bereits erfolgt!« rief Chick Lancaster aus. »Oh mein Gott! Der arme Reds ...«
    In diesem Augenblick war es, daß der Bronzemann eine überraschende Erklärung abgab.
    »Ich glaube nicht, daß dort unten Wasser sein wird«, sagte er. »Wir werden den Tunnel durchaus betreten können. Und vielleicht gelingt es uns, dort Ihren Bruder zu finden.«
    Die Männer protestierten heftig, als Doc mit dem Mädchen in den eimerartigen Förderkorb einstieg.
    Aber der Bronzemann hielt abwehrend die Hand hoch und sagte: »Wenn wir nicht in den Tunnel hineinkönnen, geben wir euch das Signal, und ihr könnt den Fördereimer wieder hochfahren lassen.«
    Er gab einen Wink zum Förderstand hinüber, und er und das Mädchen sanken ab, entschwanden dem Blick.
    Jemand sagte: »Deren Schicksal ist besiegelt.«
     
     

16.
     
    Als sie am Grund von Schacht 9 aus dem Fördereimer kletterten, fanden sie den mumifizierten Mann. Mit zerquetschtem Leib lag er unter einer riesigen Bohrmaschine.
    Chick Lancaster, die sich inzwischen gefangen hatte, zeigte Mut. Sie rannte zu dem Mann hin, als sie verschiedene Einzelheiten seiner Kleidung erkannte, und beugte sich über ihn, ehe der Bronzemann sie daran hindern konnte.
    Dann fuhr sie herum, und ein gräßlicher Schrei entrang sich ihrer Kehle. Sie warf sich gegen Doc Savage, trommelte mit ihren kleinen Fäusten auf seine Brust.
    »Es ist Reds!« schluchzte sie verzweifelt, und ihr ganzer Körper bebte unter ihren Schluchzern.
    Der Mann unter der Bohrmaschine trug Breecheshosen, ein Flanellhemd und hohe Lederschuhe. Aus einer Tasche seiner Breecheshosen sah man ein Kettchen heraushängen. An ihm hing das Emblem einer bekannten Ingenieursvereinigung in Form eines goldenen Schlüssels. Reds Lancaster hatte es immer getragen.
    Der Rest von ihm war nicht zu identifizieren. Seine Hände, sein Gesicht, sein ganzer Körper waren, wie Doc mit einem Blick übersah, eingeschrumpft und wie zu Pergament getrocknet. Das mußte durch gewaltige Hitze gekommen sein, wie sie nur von einer Quelle stammen konnte.
    Der Todesnebel!
    Doc untersuchte die Fingernägel der Leiche und die Hautränder rund um die Augen.
    Sanft führte Doc das Mädchen beiseite, ging dann zurück und inspizierte die Bohrmaschine. Eine kurze Überprüfung sagte ihm, daß an der Maschine herummanipuliert worden war, so daß sie zusammenbrechen würde, wenn jemand sie in Betrieb nahm.
    Plötzlich drang ein regelmäßiges Pochen an ihre Ohren, so als ob jemand mit irgend etwas an eine solide Felswand schlug, um sich durchzuarbeiten oder aber, um Zeichen zu geben.
    Doc horchte. Er ging zu dem Mädchen hinüber und berührte es am Arm. »Ich weiß, wie Sie sich fühlen müssen«, sagte er. »Aber ich muß Sie bitten, mitzukommen. Allein wären Sie nicht einen Augenblick lang sicher.«
    Chick Lancaster war zu benommen, um dagegen zu protestieren. Sie ließ sich von dem Bronzemann von dem zerquetschten und mumifizierten Toten wegführen. Sie gingen in die große Nordbohrung des Tunnels hinein.
    Aber noch in ihrem Kummer war Chick Lancaster klar genug bei Verstand, um eine sehr spezifische Frage zu stellen.
    »Ich versteh’ das nicht«, sagte sie. »Jene Sprengung! Danach müßte hier doch von der Bohrung an Schacht 10 Wasser durchfließen! Wieso kommt keines?«
    Während sie durch den Tunnel eilten, sah Doc in Abständen immer wieder auf seine Armbanduhr. Jetzt blieb er plötzlich stehen und hielt dem Mädchen sein Handgelenk hin. Was er ihr zeigte, war der kleine, aber genaue Kompaß, der in seine Armbanduhr eingearbeitet war.
    »Dieser Tunnel sollte genau nach Norden führen«, sagte er.
    Sie nickte, immer noch mit Tränen in den Augen.
    »Da, sehen Sie selbst!«
    Sie starrte auf die Kompaßnadel.
    »Aber wieso setzte sie an.
    »Ja, dort rechts ist der magnetische Nordpol«, sagte Doc. »Der Tunnel folgt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher